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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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späten sechzehnten Jahrhundert hierher verschlagen worden waren, höchstwahrscheinlich von einer Position unweit jener, wo es die Ogunquit erwischt hatte. Ihre einzige Begegnung mit den Tugaren kostete sie zwei ihrer Schiffe und erfüllte sie mit solchem Entsetzen, dass sie sich seitdem versteckt hielten. Sie hatten als Inselbewohner überlebt und sich gelegentlich Überfalle auf Menschenstädte weit im Süden und Osten gegönnt. Und am bemerkenswertesten überhaupt war, dass sie die Kunst des Schießpulvers und der Kanonengießerei bewahrt hatten.
    Tobias hielt sie für einen degenerierten Haufen, der in Ausschweifungen und Trunkenheit schwelgte. Aber sie verstanden sich darauf zu kämpfen und scharten sich um seinen Traum, das Reich der Cartha zu erobern.
    »Admiral, die Carthaflotte zieht sich zurück!«, rief der vordere Ausguck. »Sie streichen die Flagge!«
    »Nie im Leben!«, schrie Tobias und schwenkte das Fernglas nach vorn. Die sechzig Rammschiffe, die ausgelaufen waren, um sich ihnen zu stellen, drehten bei, und die Purpurstandarten gingen an den Masten herunter. Ein einzelnes Schiff der Flotte setzte den Weg fort, und seine Ruder blitzten wie Edelsteine in der Sonne.
    Tobias schnappte sich einen Sprachtrichter und drehte sich zum Flaggschiff seiner Bundesgenossen um.
    »Jamie, sie streichen die Flaggen. Nicht feuern, solange ich nicht den Befehl dazu gebe!«
    »Also haben die Hunde nicht den Mumm zu kämpfen«, lachte der Piratenkapitän.
    Die Golden Scourge fiel vom Wind ab, um dicht neben die Ogunquit zu schwenken. Die Galeone machte gute Fahrt und kreuzte derzeit auf breitem Schlag. Sie reagierte gut aufs Ruder und pflügte mit dem breiten, vollen Bug zwei geschwungene Furchen aus schäumender weißer See auf; sie hatte die Geschützluken geöffnet und zeigte die Mündungen eines halben Dutzends Kanonen.
    Tobias schwang sich in die Takelage hinauf und konnte jetzt Jamie erkennen, der eine ausgefranste Kniehose und ein verblasstes Leinenhemd trug, sich gerade über die Reling lehnte und nach vorn blickte.
    »Dreckige Mistkerle! Zumindest hätten sie uns erst etwas Spaß gönnen können.«
    Die Enttäuschung war Jamies narbigen und verzerrten Zügen deutlich zu entnehmen. Der Mann wirkte dünn und vertrocknet, als hätten die langen Jahre in den Tropen und das endlose Starren ins grelle Licht der großen roten Sonne seinen Körper und seine Seele ausgetrocknet.
    Tobias musterte ihn sorgfältig. Er wusste, dass der Mann nicht vertrauenswürdig war. Übrigens war keiner der Piraten vertrauenswürdig; sollte sich ihnen auch nur die geringste Möglichkeit bieten, würden sie die Ogunquit kapern und ihn, Tobias, über Bord werfen. Tobias blickte sich unter der eigenen Mannschaft um und sah, welch nervöse Blicke sie den beiden Piratenschiffen widmeten. Verdammt, die Leute waren seit Monaten nervös, und er vermutete fast schon, dass, falls Jamie ihn nicht umbrachte, sie es höchstwahrscheinlich taten, falls sie darin eine Chance erblickten, nach Hause zurückkehren zu können. Er musste einen Heimathafen für sie finden, und es musste ihm verdammt rasch gelingen, falls er eine Chance erhalten sollte, noch viel länger am Leben zu bleiben.
    »Hören wir uns an, was sie zu sagen haben«, forderte Tobias gelassen.
    »Ich würde die Bastarde lieber ausplündern – ihre Stadt bis auf die Grundmauern niederbrennen und so ein Ende mit ihnen machen.«
    »Acht Schiffe und tausend Mann gegen einen Stadtstaat mit vielleicht einer Viertelmillion Einwohnern? Du musst verrückt sein.«
    Jamie schnaubte verächtlich.
    »Mit euren Kanonen und diesem Dampfteufel unter Deck könnte euch alles gehören! Die Legenden der Ahnen sprechen von einem Teufel von einem Grande, der eine Million heidnische Bastarde auf dem alten Meer niedergemetzelt hat.«
    Soweit sich Tobias das ausrechnen konnte, stammte Jamies Bande von englischen und französischen Piraten ab, die gegen Ende des sechzehnten Jahrhunderts eine spanische Schatzflotte geplündert hatten und dann in den Tunnel gezogen wurden. Wie sie es geschafft hatten, die Golden Scourge in all den Jahrhunderten seither über Wasser zu halten, das überstieg Tobias' Fassungsvermögen. Wenigstens fand man in diesem Meer keinerlei Bohrwürmer, und soweit er es verstand, hatten sie das Schiff im Laufe der Jahre Stück für Stück ausgetauscht und fünf weitere dieses Typs gebaut.
    »Sie drehen bei«, verkündete Tobias und deutete auf das Carthaschiff, das jetzt knappe hundert Meter vor

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