Das Vermaechtnis
hinterlassen habe.
Darum schreibe ich mein Wissen nieder, in der Hoffnung, du mögest eines Tages in der Lage sein, deine Geschichte zu verstehen. In der Hoffnung, du mögest durch diese Zeilen in der Lage sein, deinen Weg zu gehen, dein Leben zu meistern, nach vorne zu blicken und dich dabei immer zu entsinnen, von wem du abstammst. Vielleicht war das Schulprojekt ja doch noch nicht verloren, überlegte Kyla und blätterte weiter. Schnell stellte sie fest, dass nicht nur eine Person, sondern mehrere diese Seiten gefüllt hatten. Sie wollte es gerade neben sich legen, als ihr Blick auf der letzten Seite hängen blieb. An der Handschrift ihrer Mutter.
Na also. Kyla wischte sich die mit einem Mal feuchten Hände an der Jeans ab und holte das zweite Buch aus der Kiste.
Es war lange nicht so alt wie das rote, aber schon bei der ersten Berührung ahnte sie, etwas Bedeutsames gefunden zu haben.
„Kyla, mo chride , was machst du denn hier oben?“
Erschrocken fuhr sie herum und fasste sich ans Herz.
„Himmel, hast du mich erschreckt!“, rief sie und beobachtete, wie ihr Vater zu ihr kam. Die niedrigen Dachbalken machten es ihm nicht einfach, hier aufrecht zu gehen, aber in seinen gesprenkelten Augen blitzte es amüsiert.
„Tja, wie es scheint, bist du dabei, Geister zu wecken, das ist manchmal erschreckend.“
Er griff sich das Buch, welches Kyla gerade noch so in ihren Bann gezogen hatte, dass sie seine Schritte nicht einmal bemerkt hatte.
Er schlug es auf und schmunzelte, ehe er es bedächtig wieder schloss.
„Ich muss für meine Hausarbeit in Geschichte etwas über unsere Familie zusammentragen“, erklärte sie, und die leichte Röte auf ihren Wangen zeigte, dass sie sich ertappt fühlte.
„Verstehe.“
Ihr Vater neigte den Kopf, als würde er überlegen. Schließlich fuhr er sich übers Kinn, berührte sacht die halbmondförmige Narbe und nickte.
„Wenn ich dir etwas wirklich Unglaubliches erzählen würde, würdest du mir glauben, mo chride ?“
„Wenn ich wüsste, was es ist, könnte ich dir sagen, ob ich dir glaube.“
„Nein, so geht das nicht.“
Er schüttelte den Kopf, als fände er irgendetwas lustig, und schwieg.
„Na schön, die Frage ist doch, warum du mich belügen solltest? Ich wüsste keinen Grund, also gehe ich davon aus, dass du die Wahrheit sagst. Macht meine Schlussfolgerung Sinn?“
Er grinste, schwieg aber beharrlich weiter.
„Ich werde dir wohl glauben.“
Sein Grinsen wurde breiter, und er wedelte mit dem Buch, welches sie in der Kiste gefunden hatte.
„Wenn ich Beweise für meine Geschichte hätte, dann sollte jemand wie du, der so logisch an alles herangeht, vermutlich keine Zweifel mehr haben, oder?“
„Oh ja, Beweise wären absolut hilfreich.“
„Natürlich.“
Kyla war sehr gespannt, was nun kommen würde. Ihr Vater war aufgeregt, und das übertrug sich auf sie, als er ihr das Buch reichte. Der gesamte Raum schien regelrecht unter Strom zu stehen, als Kyla die Worte auf der ersten Seite flüsternd vorlas.
„Das Vermächtnis?“, hauchte sie, und die Frage in ihrer Stimme war deutlich herauszuhören. Ihr Blick folgte dem ihres Vaters, und sie wunderte sich nicht, dort ihre Mutter stehen zu sehen.
„Kyla, sollen wir dir eine Geschichte erzählen?“, fragte er leise, und sie spürte das Gewicht der Worte durch das Papier. Sie ahnte, was nun kam, würde alles verändern.
ENDE
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Personen
Der Clan der McLeans: Payton McLean: Der Mann an Samanthas Seite
Sean McLean: Paytons älterer Bruder
Blair McLean: Paytons Bruder und Clanoberhaupt
Kyle McLean: Paytons jüngerer Bruder, stirbt durch Nathairas Hand.
Fingal McLean: Vater von Payton, Blair, Sean und Kyle. Clanoberhaupt vor Blair.
Kendra McLean: Fingals Schwester, Tante von Payton
Nanny MacMillan: Amme und Heilerin auf Burg Burragh
Mason: Stallbursche auf Burg Burragh
Der Clan der Stuarts: Cathal Stuart: Clanoberhaupt, Nathairas Halbbruder
Nathaira Stuart: Halbschwester von Cathal, Tochter von Vanora
Dougal und Duncan Stuart: Cathals Halbbrüder, Grants uneheliche Söhne
Grant Stuart: Vater von Cathal, Nathaira, Duncan und Dougal
Ross Galbraith: Halbbruder von Duncan und
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