Das Vermaechtnis der Drachenreiter
Rändern elegant geschwungen war. In der Hand hielt sie eine lange hölzerne Stange, an deren Enden jeweils eine Schwertklinge befestigt war. Sie winkte Eragon schelmisch zu, dann stürmte sie davon, wie ein Wirbelwind ihr Doppelschwert schwingend. Ihr auf dem Fuße folgte Solembum in Gestalt des kleinen Jungen mit wuscheligem Haarschopf. Er hielt einen kleinen schwarzen Dolch in der Hand und bleckte die scharfen Zähne zu einem katzenartigen Fauchen.
Noch immer von dem Schlag benommen, gelang es Eragon jetzt, sich wieder im Sattel aufzurichten. Saphira stieg in die Luft empor und flog einen weiten Bogen, damit er sich ausruhen konnte. Er schaute auf die Kraterlandschaft hinab, und zu seiner Bestürzung sah er, dass es um alle drei Bataillone schlecht stand. Weder Ajihad noch Jörmundur oder Hrothgar konnten die Urgals aufhalten. Die Übermacht der Feinde war zu groß.
Da fragte er sich, wie viele auf einmal er wohl mit einem magischen Schlag töten konnte. Er kannte seine Grenzen nur zu gut. Wenn er genügend Urgals umbringen wollte, um den Sieg zu ermöglichen, dann würde das wahrscheinlich seinen eigenen Tod bedeuten. Aber vielleicht war dieses Opfer ja nötig, um zu gewinnen.
Die Kampfhandlungen dauerten Stunde um Stunde an. Varden und Zwerge waren völlig erschöpft, während die Urgals wegen der ständig aus den Tunneln nachströmenden Verstärkung unverändert frisch blieben.
Es war ein Albtraum für Eragon. Obwohl er und Saphira alles gaben, war immer sofort ein neuer Urgal zur Stelle, um den Platz des soeben gefallenen Ungeheuers einzunehmen. Eragons ganzer Körper schmerzte - besonders sein Kopf. Jede magische Handlung verbrauchte ein bisschen mehr von seiner Kraft. Saphira war noch in besserer Verfassung, obwohl ihre Flügel zahlreiche kleine Wunden aufwiesen.
Als er einen Schwertstreich parierte, meldeten sich plötzlich die Zwillinge bei ihm. Unter Tronjheim ist lautes Getöse zu vernehmen. Es klingt, als würden die Urgals versuchen, sich in die Stadt durchzugraben. Du musst mit Arya den Tunnel, den sie graben, zum Einsturz bringen.
Eragon entledigte sich seines Angreifers mit einem wuchtigen Schwerthieb. Wir sind gleich da. Er hielt nach Arya Ausschau und sah sie mit einer Horde Urgals kämpfen. Saphira bahnte sich rasch einen Weg zu der Elfe und ließ dabei einen Berg enthaupteter Leichname zurück. Eragon reichte Arya die Hand und sagte: »Steig auf!«
Ohne zu zögern, sprang Arya auf Saphiras Rücken. Sie schlang Eragon den rechten Arm um die Hüfte, in der anderen Hand ihr blutbesudeltes Schwert. Als Saphira sich niederkauerte, um sich vom Boden abzustoßen, rannte ein Urgal auf sie zu, hob seine Axt und versetzte ihr einen kräftigen Hieb gegen die Brust.
Saphira schrie vor Schmerz auf, machte einen Satz vorwärts und riss dabei ein Stück vom Kraterboden mit. Sie kämpfte mit der Schwerkraft, versuchte, nicht abzustürzen, kippte aber zur Seite und schrammte mit ihrer rechten Flügelspitze über den Boden. Unter ihnen holte der Urgal aus, um seine Axt nach ihr zu schleudern. Doch Arya hob die Hand, rief etwas, und ein grüner Lichtblitz schoss aus ihrer Handfläche und tötete das Ungeheuer. Mit einem gewaltigen Schulterrucken balancierte Saphira sich wieder aus. Sie flog schwer atmend dicht über die Köpfe der Krieger hinweg und verließ in einer weiten Kurve das Schlachtfeld.
Bist du verletzt?, fragte Eragon besorgt. Er konnte die Stelle nicht sehen, wo sie getroffen worden war.
Ich glaube nicht, sagte sie grimmig, aber meine Rüstung ist verbeult. Sie drückt mir gegen den Brustkorb und behindert mich in meinen Bewegungen.
Kannst du uns zum Drachenhort fliegen?
Ich glaube schon.
Eragon erklärte Arya, was mit Saphira geschehen war. »Wenn wir gelandet sind, bleibe ich bei ihr und helfe ihr aus der Rüstung«, er-bot sich die Elfe. »Danach komme ich wieder zu dir hinunter.«
»Danke«, sagte er. Der Flug war anstrengend für Saphira, und sie ließ sich mit bewegungslosen Schwingen durch die Luft gleiten, so oft es ging. Als sie den Drachenhort erreichten, landete sie schwer auf Isidar Mithrim. Eigentlich sollte einer der Zwillinge von hier aus die Schlacht beobachten, aber es war niemand zu sehen. Eragon sprang ab und betrachtete erschrocken den Schaden, den der Urgal angerichtet hatte. Vier der Metallplatten an Saphiras Brust waren ineinander verkeilt, sodass ihre Atmung und ihre Bewegungsfreiheit eingeschränkt waren. »Pass auf dich auf«, sagte er, strich ihr kurz über die
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