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Das Vermächtnis der Schwerter

Titel: Das Vermächtnis der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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und getötet zu werden. Das verrät mir, dass ihr alleine nicht in der Lage seid, euren Racheplan durchzuführen. Ihr braucht Hilfe. Und genau diese bin ich bereit, euch anzubieten, wenn ihr mir ebenfalls behilflich seid.«
    »Ihr fordert also eine Gegenleistung dafür, dass Ihr uns versteckt«, fasste Meatril nüchtern zusammen.
    »Oh nein, nicht für das Verstecken«, erklärte Joshua Tabuk, »denn spätestens nachdem ich euch so heimlich hierherbringen ließ, habe ich selbst ein Interesse daran, dass mein Herr davon nichts erfährt.« Er blickte sich um, nahm einem seiner Soldaten die Öllaterne aus der Hand und bedeutete den Wachen dann, sich zurückzuziehen. Widerstrebend gehorchten diese. Er schloss die Tür.
    »Ich beabsichtige, euch dabei zu helfen«, fuhr er mit gedämpfter Stimme fort, »Megas zu vernichten, und zwar auf eine langsame, demütigende Art und Weise.«
    Damit hatte er sich das Interesse der Ecorimkämpfer gesichert und auch Shyrali wurde hellhörig, blieb aber dennoch weiter im Hintergrund, da sie auf keinen Fall die Aufmerksamkeit des Kapitäns auf sich ziehen wollte.
    »Das klingt gut«, bemerkte Targ, »sprecht weiter. Was müssen wir dafür tun?«
    »Im Grunde ist eure Aufgabe sehr einfach«, entgegnete der Kapitän. »Ihr müsst lediglich eine Botschaft für mich überbringen.«
    »Eine Botschaft?«, platzte Eringar dazwischen. »Wohin? Und warum braucht Ihr dafür ausgerechnet uns?«
    »Immer mit der Ruhe«, sagte Josh Tabuk nachsichtig, »dafür muss ich ein wenig weiter ausholen. Die Citkirche und Megas machen bereits viel länger gemeinsame Sache, als ihr vermuten würdet. Schon bevor Megas nach Seewaith kam, hat er versucht, Jorig Techel zu schwächen, indem er Waffen an ein kleines Inselreich namens Ho’Toba lieferte, das sich vom Reich Jovena losgesagt hatte. Damit wollte er die Machtposition Techels untergraben, damit dieser den Rückhalt in seiner Heimat verlor und Megas selbst einmal zum Inselkönig aufsteigen könnte. Dies kam der Citkirche natürlich sehr zupass, da ihnen Techel schon immer ein Dorn im Auge war und sie nur auf den richtigen Moment warteten, bis sie den verhassten Inselherrn loswerden konnten. Deshalb stellten sie die Waffen zur Verfügung, die Megas dann den Rebellen auf Ho’Toba zuspielte. Diese Klingen stammten aber ironischerweise aus der größten königlich-citheonischen Schmiede auf der Insel Andobras, die weit im Norden des Quasul-Jak liegt. Irgendwie gelang es der Kirche dort unbemerkt, neben dem Kriegsmaterial, das an König Techel ging, auch noch für ihre eigenen Zwecke ausreichend Waffen zu produzieren. Um genügend Eisen für die zusätzlichen Schmiedewaren aus dem ebenfalls auf der Insel Andobras liegenden Bergwerk zu fördern, brauchte die Kirche allerdings viele neue Arbeitskräfte. Ursprünglich schürften dort nur Strafgefangene, aber Megas ersetzte diese Verbrecher schon bald durch Sklaven, die er in den ganzen Ostlanden einfangen ließ. So wurden ohne das Wissen von König Jorig in Andobras die Waffen gefertigt, mit denen die Citkirche und Megas Techels Sturz vorantrieben. Doch seit einiger Zeit gibt es keine Lieferungen und auch keinerlei Nachrichten mehr von Andobras. Es kursieren seit Langem ein paar Gerüchte, dass es dort einen Sklavenaufstand gegeben hätte und die ganze Insel gefallen sei. Richtig glauben will das indes keiner und in den Wirren der letzten Zeit konnte und wollte sich weder Techel noch Megas der Sache annehmen. Doch mittlerweile steht fest, dass es sich dabei nicht nur um bloße Gerüchte handelt. Einige Soldaten, die von der Insel Andobras entkommen konnten, haben ausgesagt, dass es den ehemaligen Minensklaven auf Andobras tatsächlich gelungen sei, aus dem Bergwerk auszubrechen und die ganze Insel unter ihre Kontrolle zu bringen. Megas plant nun, mithilfe seiner überlegenen Seestreitmacht Andobras möglichst rasch einzunehmen und damit weite Teile der Waffenproduktion Citheons zu beherrschen.«
    Tabuk blickte eindringlich in die Runde. »Aber was diese Geschichte für euch so interessant macht, ist der Name des Anführers dieser Aufständischen. Alle von der Insel Geflohenen waren sich darin einig: Der Anführer ist ein kräftiger Krieger, der sein Schwert mit vollendetem Geschick führt und nur ein Auge hat. Sein Name ist Arton.«
    Shyrali fand es äußerst interessant, zu beobachten, wie diese Enthüllung ihre Wirkung auf die Mienen der Ecorimkämpfer entfaltete. Die grimmige Anspannung wurde regelrecht aus

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