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Das Vermächtnis der Schwerter

Titel: Das Vermächtnis der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Rothballer
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ansetzte: »Um ganz offen mit Euch zu sein, diese Frage haben wir uns auch schon gestellt. Ich will Euch auch gar nichts vormachen, ein gewisses Risiko, getäuscht zu werden, bleibt bestehen, für Euch ebenso wie für uns. Aber wir«, er wies auf seine Begleiter, »sind inzwischen übereingekommen, dass wir unserem Verbündeten vertrauen können, vor allem weil er – so viel darf ich Euch verraten – persönliche Gründe hat, gegen Megas vorzugehen.«
    »Also besonders glücklich macht mich das alles nicht«, bekannte Barat und zog eine Grimasse. »Aber es hilft ja nichts, die Dinge liegen nun einmal so und nicht anders. Wir haben beschlossen, euch zu vertrauen, also müssen wir wohl oder übel auch eurem Urteil über euren Verbündeten vertrauen. Somit ist jetzt ohne Frage die Zeit, dass wir unsere Wünsche äußern.« Er lächelte, aber sein Unbehagen war ihm dennoch anzumerken.
    »Nun, kurz gesagt«, begann er stockend, »das Einzige, was wir im Übermaß besitzen, sind Waffen für den Nahkampf. Alles andere, Pfeile, Bogen, besser noch Armbrüste und Bolzen, Leder- oder Metallrüstungen sind dringend vonnöten. Auch größere Vorräte an haltbaren Speisen für eine längere Belagerung wären äußerst hilfreich.« Er presste angespannt die Lippen aufeinander, bis er sich schließlich überwinden konnte, fortzufahren:
    »Aber unser größtes Problem sind die Geschütze. Zwar stimmt es, dass es uns gelungen ist, zwei Torsionskatapulte zu konstruieren, aber deren Reichweite ist gerade ausreichend, um von der Festung aus den Hafen zu beschießen, was natürlich reichlich sinnlos ist. Uns fehlt es einfach an starken Tauen, um bei den Geschützen die nötige Spannung für eine angemessene Reichweite aufzubauen. Wenn ihr uns also Taue liefern könnt, oder besser noch komplette Katapulte, die wir nur noch zusammensetzen müssen, wäre das mehr als willkommen.«
    Eringar pfiff leise durch die Zähne und auch Meatril schienen bei dieser Menge an Ausrüstung einige Bedenken zu kommen.
    »Wir müssen sehen, ob sich das alles rasch genug beschaffen lässt«, entgegnete Meatril zurückhaltend. »Megas wird sicherlich nicht mehr allzu lange warten mit seinem Angriff, bislang wird seine Flotte allerdings noch zur Sicherung Tilets benötigt. Aber sobald von Jorig Techel keine unmittelbare Gefahr mehr droht, wird Megas sich Andobras zuwenden, das ist sicher.«
    »Na schön«, seufzte Barat, »dann lassen wir uns eben überraschen, was ihr auftreiben könnt. Jedes der genannten Dinge wird helfen.«
    »Da gibt es noch etwas«, meinte Meatril, »das ich wissen muss. Ich frage nur ungern danach, weil ich mir denken kann, dass Ihr es lieber für euch behalten würdet. Aber um die benötigte Zahl an Rüstungen, Bogen, Armbrüsten und Nahrung abschätzen zu können, muss ich Eure Truppenstärke kennen und die gesamte Zahl an Inselbewohnern, die es zu versorgen gilt.«
    »Ich dachte mir schon, dass ihr auch noch darauf zu sprechen kommt.« Barat nickte schicksalsergeben. »Auf der Insel leben geschätzte tausend Menschen«, gab er gewissenhaft zur Antwort. »Gut dreihundert davon sind befreite Sklaven. Ausgebildete Soldaten gibt es nur eine Handvoll, die nach der Übernahme der Insel zu uns übergelaufen sind. Dann haben wir noch etwa vierzig recht erfahrene Streiter unter den Minenflüchtlingen und noch einmal genauso viele, die wir vollständig ausrüsten können, die aber über wenig bis keine Kampferfahrung verfügen. Dazu kommen noch vielleicht zweihundert Städter, die grundsätzlich in der Lage sind, ein Schwert zu halten, das aber wohl noch nie zuvor getan haben. Die meisten sind Fischer und sie haben sich bisher immer auf den Schutz der hier stationierten Soldaten verlassen.«
    »Also bestenfalls dreihundert Mann«, fasste Meatril einigermaßen betroffen zusammen, »mehr als die Hälfte davon unzuverlässig.«
    »Das ergibt ein ähnlich schlechtes Verhältnis wie bei Königswacht«, stellte Targ mit einem bitteren Lachen fest. »Zwar müssen wir Megas’ Truppen nicht in einer offenen Feldschlacht entgegentreten, aber dafür werden die meisten der Leute hier bei der ersten Katapultsalve das Weite suchen. Das sind wahrlich keine guten Aussichten.«
    Deran hieb plötzlich mit der Faust auf den Tisch, dass alle Versammelten zusammenfuhren. »Hör auf, so zu reden, Bruder!«, donnerte er in einem Tonfall, der keinen Widerspruch zuließ. »Ich sage dir, wenn wir vier uns an der richtigen Stelle postieren, können wir ein ganzes Heer

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