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Das Vermächtnis des Ketzers: Roman (German Edition)

Das Vermächtnis des Ketzers: Roman (German Edition)

Titel: Das Vermächtnis des Ketzers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carlo Adolfo Martigli
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Ihr letzter Ehegatte, Carlo Canale , der bereits ein vielbeachteter Literat war, wurde zum Magistrat des Nona-Kerkers ernannt. Einige Monate nach der Ermordung von Juan, dem Herzog von Gandia und Sohn Alexanders VI., im Jahr 1498, verlieren sich seine Spuren. Ob die beiden Ereignisse in einem Zusammenhang stehen, lässt sich rückblickend nicht mehr sagen.
    Sie wurde die Braut Christi genannt: Giulia Farnese , die auf Wunsch des Papstes von dem Maler Pinturicchio als Madonna in einem Saal der Engelsburg dargestellt wurde. Sie war insgesamt zweimal verwitwet und dreimal verheiratet.
    Zehn Jahre nach ihrem Tod im Jahr 1524 wurde ihr geliebter Bruder Alexander, den sie vom Papst zum Kardinal hatte ernennen lassen, Pontifex. Unter dem Namen Paulus III. ließ er alle ihre Porträts zerstören – alle, bis auf eines: Im Mosaik der Santa-Pudentiana-Kirche in Rom ist ihr schönes Gesicht in den Gesichtszügen des vierten Apostels von links zu erkennen.
    Ferruccio de Mola und Leonora lebten bis zum Tod Bayezids in Istanbul und bekamen drei Kinder.
    Mit den Jahren schloss das Paar Frieden mit Giovanni de’ Medici, weigerte sich aber, zu seiner pompösen Amtseinführung als Papst nach Rom zu reisen.
    Mit Girolamo Benivieni einigte sich Ferruccio auf das Versteck des Originals der neunundneunzig geheimen Thesen des Grafen Mirandola und die Codewörter, um das Versteck zu finden. Im Juli 2007 öffnete eine Gelehrtenkommission unter einem fadenscheinigen Vorwand und auf die Ignoranz der Menschen vertrauend Mirandolas Grabstätte. Anwesend waren Vertreter der wissenschaftlichen Spurensicherung der Carabinieri, einer Sondereinheit der Carabinieri, samt ihrem obersten Leiter. Was sie im Grabinneren vorfanden, werden wir nie erfahren.
    Zebeide heiratete einen Janitscharen und kehrte nicht mit Ferruccio und Leonora nach Italien zurück.
    Leonardo di ser Piero, aus Vinci, kehrte nach Mailand zurück und erhielt unter der Voraussetzung, dass er seine militärischen Studien und Projekte fortführte, von der Sforza-Familie nennenswerte finanzielle Zuwendungen. Er diente Cesare Borgia, Leone X. und den französischen Königen Ludwig XII. und Franz I.
    Leonardo war ein eigenwilliger Charakter und erbitterter Feind von Michelangelo Buonarroti und Raffael. Sein ganzes Leben verfolgte ihn der Albtraum, eines Tages ohne Geld dazustehen – und das nicht ohne Grund: Sein engster Gehilfe und Geliebter Tommaso Masini , Zoroastro genannt, war ein Gewohnheitsverbrecher – und kein besonders geschickter: Nur dank des Einflusses und des Geldes seines Meisters entrann er dem Pranger, dem Kerker und dem Galgen.
    Am 2. Mai 1519 ereilte Leonardo der Tod in Cloux. Er wurde in der San-Francesco-Kirche in Amboise beerdigt, die jedoch während der Revolution komplett zerstört wurde. Seine sterblichen Überreste sind verloren gegangen. Leonardos symbolische Grabstätte im Schloss von Amboise ist eine beliebte Touristenattraktion.
    Obwohl er hinreichend im Roman »999 – Der letzte Wächter« beschrieben wurde, soll Giovanni Pico della Mirandola nichtsdestotrotz auch hier Erwähnung finden. Er steht zu Leonardo wie Griechenland zu Rom: Er markiert nicht nur die Überlegenheit des Denkens über das Handeln, sondern blieb auch bis zu seinem Tode konsequent und weigerte sich standhaft, sich den Mächtigen zu unterwerfen. Graf della Mirandola gab mehr als die Hälfte seines immensen Vermögens für Bücher aus, um die menschliche und göttliche Natur zu erforschen. Die Entdeckung ihrer Gleichheit kostete ihn sein Leben. Zahlreichen und übereinstimmenden Zeugenaussagen nach wurde er vergiftet. Wer sein Mörder war, konnte nie geklärt werden – denn viele seiner Zeitgenossen hatten ein Interesse daran, ihn zum Schweigen zu bringen. Einunddreißigjährig starb Mirandola im Jahr 1494.
    Graf della Mirandola ist in San Marco in Florenz begraben, wo man seine Grabstätte noch besuchen und über die mysteriöse Inschrift nachdenken kann:
    » Coetera norunt et Tagus et Ganges forsan at antipodes.« »Den Rest wissen der Tejo, der Ganges und vielleicht die Antipoden.«
    Wie er nun genannt wurde – ob Jesus , Īsā, Jahwe oder ganz anders –, ist nicht wichtig. Und es ist eine Frage des Glaubens und der Religionen, ob man glaubt, dass er mit dreiunddreißig Jahren auferstand und erst Jahre später in Frieden starb. Viele haben sich seine Lehren zu eigen gemacht, so wie es auch mit vielen anderen großen Meistern geschehen ist, und haben seine Ideen für die eigenen

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