Das Vermächtnis des Ketzers: Roman (German Edition)
Vaters wurde er von Papst Julius II., alias Giuliano della Rovere, in den Kerker der Engelsburg geworfen. Das Pontifikat seines Nachfolgers, Pius III., dauerte nur einundzwanzig Tage – der neue Papst fiel einem Giftanschlag von Pandolfo Petrucci zum Opfer.
Nach drei Jahren Kerkerhaft gelang Cesare Borgia gemeinsam mit seinem Schwager Giovanni d’Albret, dem König von Navarra, die Flucht aus der Engelsburg. Cesare starb am 12. März 1507 in einer Schlacht um die Stadt Viarna zwischen den Königreichen Navarra und Kastilien.
Cesare Borgias liebster Auftragskiller, der Spanier Micheletto de Corrella, wurde, nachdem sein Herr in Ungnade gefallen war, für seine Verbrechen zum Tode verurteilt, konnte jedoch aus Rom fliehen. Im Januar 1508 geriet er in Mailand in einen Hinterhalt und wurde dort von seinen eigenen Landsleuten ermordet.
In die Geschichte ist er als Autor des Buches De Principatibus ( Der Fürst als Herrscher ) eingegangen, das sich an Cesare Borgia inspiriert und verschiedensten Herrschern gewidmet ist, in der Hoffnung, ihnen damit zu gefallen: Nicolo Machivegli, bekannt unter dem Namen Niccolò Machiavelli, schrieb es, nachdem er in den Diensten der Mächtigen jener Zeit gestanden hatte und offensichtlich nicht mehr gebraucht wurde. Er gab die Aussage Ciceros als die seine aus, nach der »ein guter Politiker die richtigen Beziehungen haben muss, Hände schütteln und sich elegant kleiden sollte sowie Vorteil bringende Freundschaften pflegen muss, um einen angemessenen Vorrat an Stimmen zu erzielen«. Seine Aktualität ist überaus schockierend.
Lucrezia Borgia war zunächst vor allem ein machtpolitisches Instrument für ihren Vater Rodrigo und ihren Bruder Cesare, die durch eine Verbindung mit ihr die Borgia-Dynastie stärken wollten. Sie hatte mindestens zwei Fehlgeburten, die wohl aus einer inzestuösen Verbindung mit ihrem Vater entstammten. Ihrem dritten Ehemann, Alfonso d’Este, gebar sie schließlich sechs Kinder. Nachdem sie sich von ihren Liebhabern Pietro Bembo und Francesco Gonzaga getrennt hatte, wurde sie am Hofe der Este eine vorbildliche Ehefrau. Sie starb im Jahr 1516 im Alter von neununddreißig Jahren, ohne ihren 1499 geborenen, von einem unbekannten Vater abstammenden Erstgeborenen je wiedergesehen zu haben. Möglicherweise handelte es sich bei diesem Sohn um ein Kind aus der Verbindung mit ihrem zweiten Ehemann Alfonso d’Aragona; als wahrscheinlicher gilt jedoch, dass er von Alexander VI., seinem eigenen Großvater, gezeugt wurde – schließlich trug der Infant den Namen Rodrigo.
Giovanni de’ Medici , der Sohn von Lorenzo dem Prächtigen, wurde mit dreizehn Jahren Kardinal und im Jahr 1513, in seinem neununddreißigsten Lebensjahr, Papst. Der Erbfeind Papst Alexanders VI. tauchte nach mehrjähriger Abwesenheit im Jahr 1500 wieder in der Hauptstadt auf und wurde zum treuen Verbündeten des Papstes. Gebildet und vornehm, pervers und heimtückisch, exzentrisch und blasphemisch hat er während seines Pontifikats mit dem Orient und Okzident Allianzen geschmiedet und skrupellos wieder gebrochen. Eine seiner ersten Amtshandlungen war, seinen treuen Beichtvater, Soldaten und wahrscheinlich auch Liebhaber, Silvio Passerini, zum Kardinal zu ernennen. Giovanni de’ Medici benutzte kein Gift, um sich seiner Feinde zu entledigen – er zog es vor, sie zu erdrosseln oder zu erdolchen –, wie etwa Kardinal Alfonso Petrucci, den Giftmörder von Pius III.. Giovanni de’ Medici ging als Papst der protestantischen Reformation in die Geschichte ein. Unmittelbar nachdem er Martin Luther exkommuniziert hatte, verstarb er am 1. Dezember 1521 im Alter von nur sechsundvierzig Jahren. Ob er eines natürlichen Todes starb oder einem Giftanschlag zum Opfer fiel, ist nicht bekannt.
Der Ruf, ein fähiger Heerführer zu sein, begleitete den Fürsten Fabrizio Colonna bis zu seinem Tod im Jahr 1520 – er entschlief sechzigjährig friedlich in seinem Bett. Eine einzige Niederlage musste er in seiner Karriere hinnehmen: Im Jahr 1502 verlor Colonna die Schlacht um Capua und wurde von dem Franzosen d’Aubigny und einem seiner Kapitäne, Ferruccio dei Martigli, in Gefangenschaft genommen.
Es war Hannas ben Seth , vor dem der zwölfjährige Jesus kurz vor seinem Verschwinden im Sanhedrin gesprochen hatte. Dem Hohepriester folgte im Jahr 16 n. Chr. sein Sohn Eleazar ben Hannas und von 16 bis 36 n. Chr. sein Schwiegersohn Josef bar Kaiphas . Doch bis zur Zerstörung des Tempels im Jahr 70 n. Chr. hielt
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