Das Vermaechtnis
als sie alles im Wagen verstaut hatten, und Marc schlug vor, in dem kleinen Gasthaus essen zu gehen.
»Komm, ich kratze mein letztes Bargeld zusammen und lade dich ein, dann können wir beim Essen besprechen, wie es weitergehen soll, und wer weiß, wann wir uns das nächste Mal eine üppige Mahlzeit leisten können«, schmunzelte er, und Debbie war einverstanden.
Wenig später saßen sie an einem kleinen Tisch, ließen sich ihre Spaghetti schmecken und beratschlagten, wo sie am besten anfangen sollten.
Es war ein sehr entspannter Abend, und obwohl ihnen einige der anstehenden Dinge auf den ersten Blick unlösbar erschienen, ließen sie sich die gute Laune nicht nehmen. Manchmal hatten sie Einfälle, die sie beide zum Lachen brachten, und sie alberten ausgelassen herum.
Zu später Stunde machten sie sich auf den Rückweg, zuversichtlich, dass sie es gemeinsam schaffen würden.
Zurück im Haus begann Debbie den Kühlschrank zu reinigen, Marc schrubbte den Herd. Anschließend verstauten sie die Einkäufe, alles, was nicht in den Kühlschrank gehörte, stapelten sie in einer Ecke in der Küche. Sie hatten vorwiegend Konservendosen gekauft, die würden sich eine Weile halten.
»Ich glaube, ich verschiebe das Duschen auf morgen«, seufzte Debbie müde, als sie zurück in die Halle gingen, »Ich habe heute keine Lust mehr noch das Bad zu putzen.«
»Du schläfst ja alleine im Bett, ich denke da ist das nicht so schlimm«, grinste Marc.
Er nahm seine Decke vom Boden und steuerte dann auf die Tür neben Debbies Zimmer zu.
»Also dann, schlaf gut, und falls was sein sollte, ich bin nebenan.«
Debbie nickte. »Danke, gute Nacht«, sagte sie leise und zog dann ihre Tür hinter sich zu.
Obwohl sie in der Nacht zuvor nicht viel geschlafen hatte, und müde war von den ganzen Aufregungen des Tages, konnte sie nicht gleich einschlafen.
Zuviel ging ihr durch den Kopf, sie dachte an die ganze Geschichte mit der Erbschaft, dachte an Steven und sein seltsames Benehmen, und sie dachte an Marc.
Sie dachte an sein amüsiertes Lächeln, mit dem er sie ständig anschaute, dachte daran, wie wohl sie sich heute Abend in seiner Gesellschaft gefühlt hatte, und sie dachte daran, wie sie in der Nacht zuvor hier im Dunkeln aufeinandergetroffen waren und er sie festgehalten hatte.
Irgendwann schlief sie ein.
Einigermaßen ausgeruht erwachte Debbie am nächsten Morgen. Marc schien noch zu schlafen, es war alles ruhig im Haus, und sie beschloss, das Bad zu reinigen und sich dann endlich eine Dusche zu gönnen.
Schnell ging sie zur Küche, suchte die Putzmittel zusammen, schnappte noch ihre Tasche aus dem Zimmer und machte sich an die Arbeit.
Wenig später prasselte das Wasser über sie, zu ihrer großen Freude war es sogar warm, und gutgelaunt summte sie leise vor sich hin.
Nachdem sie die Dusche ausgiebig genossen hatte, putzte sie sich die Zähne, und kramte dann in ihrer Tasche nach der Wäsche, die sie sich zum Wechseln eingepackt hatte.
»Verdammter Mist«, fluchte sie leise, als ihr einfiel, dass sie ihr einziges sauberes T-Shirt ja benutzt hatte, um Marcs Arm zu verbinden.
Rasch schlüpfte sie in ihre Unterwäsche und die saubere Jeans, dann zögerte sie.
Alles in ihr sträubte sich dagegen, das schmutzige T-Shirt wieder anzuziehen, in dem sie fast zwei Tage und zwei Nächte zugebracht hatte.
In diesem Augenblick klopfte es an die Tür.
»Debbie? Brauchst du noch lange? Ich habe schon Kaffee gekocht und würde dann auch gerne duschen.«
»Ich habe kein T-Shirt«, erklärte sie frustriert und hörte Marc daraufhin lachen.
»Typisch Frau, Berge von Klamotten, aber nichts anzuziehen.«
»Das ist nicht witzig«, gab sie trocken zurück, »Ich kann gerne mein stinkendes Shirt von gestern wieder anziehen, aber dann musst du mich den ganzen Tag so ertragen.«
Wieder lachte er. »Bloß nicht, ich glaube ich finde da noch was, warte einen Moment.«
Debbie hörte, wie seine Schritte sich entfernten, einen Augenblick war Stille, dann kam er wieder zurück.
»Du hast Glück, vorausschauend, wie ich bin, habe ich noch ein Hemd dabei, und ich lasse vielleicht mit mir handeln – was bietest du mir an?«
Sie hörte an seiner Stimme, dass er sich köstlich amüsierte.
»Ach Marc, jetzt komm schon, lass mich nicht so zappeln«, sagte sie unglücklich, »Ich koche dir dafür heute Mittag ein anständiges Essen.«
»Hm, lass mich überlegen – ich habe also die Wahl zwischen Ravioli und Ravioli«, zog er sie weiter auf.
»Marc,
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