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Das verräterische Tonband

Das verräterische Tonband

Titel: Das verräterische Tonband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Okay, also keine Polizei. Was
sonst? Wollen Sie sich mit dem Erpresser auf Verhandlungen einlassen ?«
    »Seien
Sie kein Idiot, Holman «, sagte sie kalt. »Sie wissen
genau, daß dies ein nie endender Prozeß sein würde, bis ich völlig ausgeblutet
bin. Die Kerle können eine Tonbandaufnahme von einem anderen Tonband machen,
und selbst wenn ich letzten Endes das Original zurückbekommen sollte, habe ich
keine Garantie, daß man zuvor nicht eine Menge Duplikate gemacht hat. Oder?«
    »Nein«,
gab ich zu.
    »Ich
habe Sie gerufen, weil Sie angeblich der große Sorgenbrecher von Hollywood und
Umgebung sind«, sagte sie schroff, »der Bursche, der alles mit großer
Diskretion regelt und hinterher auch den Mund zu halten versteht. Also regeln
Sie auch das, Mr. Sorgenbrecher! Finden Sie heraus, wer dieses Tonband hat;
besorgen Sie es sich, nachdem Sie sich versichert haben, daß keine Kopien
existieren; und dann sorgen Sie dafür, daß niemand in der Lage ist, jemals
darüber den Mund aufzureißen!«
    »Das
klingt aus Ihrem Mund alles so einfach .« Ich seufzte
leise. »Erst soll ich den Erpresser finden, dann das Tonband beschaffen, dafür
sorgen, daß keine Duplikate vorhanden sind und dann den Betreffenden umbringen,
so daß er hinterher nicht darüber reden kann, Nicht wahr?«
    »Ich
habe nichts davon gesagt, daß er umgebracht werden soll«, zischte sie. »Ich
habe nur gemeint, daß es eine Möglichkeit geben muß, Leute dazu zu bringen, den
Mund zu halten. Sie müssen doch wenigstens ein halbes Dutzend dazu geeigneter
Methoden kennen ?«
    »Das
wird eine Menge kosten«, knurrte ich.
    »Natürlich.«
Sie nickte gelassen, und einen Augenblick lang wunderte ich mich, daß sie so
ruhig war, bis mir die Höhe ihres Einkommens einfiel. Schließlich redeten wir
jetzt nur noch von Geld; und sie konnte es sich leisten, darüber zu sprechen,
wie ich über Erdnüsse.
    »Sie
erfüllen die Bedingungen, die ich eben gestellt habe, Rick«, fuhr sie mit fast
milder Stimme fort, »und dann können Sie Ihr Honorar nennen. Es ist mir
ziemlich egal, was es kostet. Wenn Sie Geld zum Schmieren und für Bestechungen
brauchen, dann verlangen Sie es. Aber erzielen Sie Resultate, und zwar schnell!
Im Augenblick habe ich das Gefühl, auf einer noch nicht explodierten Landmine
zu sitzen, die jede Sekunde losgehen kann; und das ist kein Gefühl, das ich
gern habe !«
    »Okay«,
sagte ich. »Ich kann nicht mehr, als einen Versuch unternehmen, wie der Mann zu
dem Mädchen sagte, das den Schlüssel zu seinem Keuschheitsgürtel verloren
hatte. Wo befand sich denn Doktor Sex’ Praxis ?«
    »Sie
können all diese Einzelheiten von meiner Sekretärin erfahren«, sagte Barbara
energisch. »In einer halben Stunde habe ich eine Verabredung im Studio mit
einem Produzenten, der sich mit mir über meinen nächsten Film unterhalten will;
und ich bin noch nicht einmal umgezogen. Sie finden meine Sekretärin — sie
heißt Marcia Robbins — im Arbeitszimmer. Das ist die erste Tür links am
Eingang. Sie weiß von Ihnen, aber natürlich nicht, weshalb Sie für mich
arbeiten .«
    »Natürlich
nicht«, brummte ich.
    »Und
Sie lassen mich wissen, was Sie erreicht haben ?«
    »Klar !« Ich zeigte ihr einen Augenblick lang die Zähne. »Ich
werde es auf Band aufnehmen und es Ihnen per Eilboten zusenden .«
    »Ich
finde das nicht besonders belustigend .« Sie sah mich
eine Sekunde lang nachdenklich an. »Sie mögen mich nicht besonders, oder, Rick Holman ?«
    »Nicht
im allergeringsten«, pflichtete ich bei.
    »Es
geht mir mit Ihnen genauso .« Sie kaute bedächtig auf
ihrer Unterlippe, als ob sie eben auf eine Auster gebissen und entdeckt hätte,
daß da keine Perle war, sondern nur ein muffiger, sandiger Geschmack.
    »Jedenfalls«,
schloß sie, »erleichtert das das Arbeitsverhältnis. Ich ziehe immer eine
Atmosphäre gegenseitiger Abneigung bei Leuten, die nahe mit mir zusammen
arbeiten, vor. Auf diese Weise kann kein emotioneller Quatsch die Tüchtigkeit
beeinträchtigen .«
    »Eine
faszinierende Theorie«, gab ich zu. »Entspricht Ihre Sekretärin dieser
Vorstellung? Ich meine, haßt sie Sie ?«
    Ein
schwacher Schimmer erschien flüchtig in den großen violetten Augen und
verschwand dann wieder. »Ich weiß nicht«, sagte sie mit gleichmütiger Stimme.
»Fragen Sie sie doch .«
    Sie
beendete die Unterhaltung, indem sie in schnellem Galopp das Zimmer verließ und
mir nichts anderes mehr übrigblieb, als das Arbeitszimmer zu Stichen. Die erste
Tür links am

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