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Das Versprechen deiner Lippen

Das Versprechen deiner Lippen

Titel: Das Versprechen deiner Lippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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nicht.“
    Sie musste sich an der Sofalehne abstützen, aber eher aus Erleichterung als aus Schwäche.
    „Und wenn wir Reed doch noch finden?“
    Die Muskeln an seinem Kiefer spannten sich an. „Jetzt mal im Ernst, Mandy. Ich will das ganze Thema nicht noch einmal durchhecheln.“
    Sie schluckte. „Aber angenommen, wir würden ihn tatsächlich finden. Wärest du dann bereit …“
    Er stellte die Kiste wütend auf dem Couchtisch ab, und sie zuckte zusammen. Der Zorn in seiner Stimme war unüberhörbar. „Was habt ihr bloß alle? Das ist keine Entscheidung des Jacobs-Clans. Es ist meine Entscheidung!“
    Sein Tonfall ließ sie zurückschrecken. „Aber …“
    „Nein!“ Er deutete warnend mit dem Finger in ihre Richtung. „Nein, Mandy. Ich packe. Ich verkaufe. Ich fliege nach Brasilien und dann zurück nach Chicago. Und ich werde mich nicht mehr umstimmen lassen. Nicht von dir, nicht von Seth und auch nicht von Travis.“
    Da riss auch ihr allmählich der Geduldsfaden. „Du bist ein solcher Sturkopf!“
    „Das haben schon andere festgestellt.“
    Sie ging um die Kisten herum, sah ihm direkt in die Augen und sagte leise: „Wenn du diese Schwelle überschreitest, Caleb, dann gibt es kein Zurück mehr.“
    Er schwieg lange und starrte gleichmütig zurück. „Heißt das: für dich und mich?“
    „Das heißt auch: für deinen Bruder, deine Familie, dein Erbe.“
    „Damit kann ich leben.“ Offenbar meinte er das todernst. Es war aussichtslos, ihn dazu bringen zu wollen, mit nach Helena zu fliegen.
    „Und was ist mit uns beiden?“
    Seine Miene blieb unverändert. Er beugte sich vor und gab ihr einen flüchtigen Kuss. Er war nicht ausgesprochen eisig, aber er lud auch nicht zu mehr ein. „Wir beide fliegen trotzdem zusammen nach Rio.“
    Seine Worte kränkten sie zutiefst. Daher troff ihre Stimme vor Sarkasmus. „Heißt das so viel wie ‚Ich ruf dich an, Baby‘“?
    „Das habe ich nicht gesagt.“
    Sie biss sich auf die Zunge. Er hatte recht. Zu ihr war er immer offen und ehrlich gewesen. Er hatte ihr nie mehr als Rio und New York in Aussicht gestellt. Wenn ihr das nicht genügte, hätte sie das schon lange sagen müssen.
    Sie würde Caleb nicht ändern können. Aber Reed brauchte trotzdem ihre Hilfe. Sie tat, als sei nichts gewesen, und küsste Caleb auf die Wange. „Rio klingt gut. Ich muss jetzt gehen. Der Tierarzt untersucht heute die Pferde, und ich werde daheim gebraucht.“
    „Klar“, stimmte Caleb zu und drehte eine Kiste auf den Kopf, um den Boden mit Paketband zu verstärken. „Bis später dann.“
    Caleb arbeitete noch etwa eine Stunde und versicherte sich selbst immer wieder, dass er genau das Richtige tat. Er konnte nicht bleiben. Mandy wuchs ihm täglich mehr ans Herz.
    Doch jedes Mal, wenn er sich in seinem Elternhaus umsah, fiel sein Blick auf irgendein Bild, irgendein Erinnerungsstück, oder irgendeine schreckliche Situation von damals drängte sich ihm wieder auf.
    Es hatte lange gedauert, bis er sich in Chicago heimisch gefühlt hatte, und das wollte er nicht wieder aufgeben. Nicht einmal für die Familienranch und auch nicht, um noch ein paar Tage länger bei Mandy zu sein.
    Mandy. Er seufzte tief. Er hatte nicht mit ihr streiten wollen. Aber es gab keine Hoffnung, dass er seine Vergangenheit auslöschen konnte. Das einzig Richtige war, sie weit hinter sich zu lassen, damit er nicht jeden Tag an sie zurückdenken musste.
    Trotzdem hätte er seinen Frust nicht an ihr auslassen dürfen. Sie hatte schließlich ein Recht auf ihre eigene Meinung. Und diese Meinung war davon geprägt, dass sie einen mitfühlenden, großzügigen, fürsorglichen Charakter hatte. Sie konnte es einfach nicht ertragen, jemanden verletzt oder traurig zu sehen.
    Mit schlechtem Gewissen, weil er so gemein gewesen war, hörte er auf zu packen und setzte sich in seinen SUV. Mit durchdrehenden Hinterreifen raste er die Zufahrtsstraße zur Ranch hinunter und bog dann auf die Hauptstraße durchs Tal zur Jacobs-Ranch ein.
    Er klopfte einmal und fand beim Eintreten Travis und Seth beim Essen an.
    „Ist Mandy oben?“, fragte er.
    Seth schüttelte den Kopf. „Hast du nicht mehr mit ihr gesprochen, bevor sie verreist ist?“
    „Verreist?“ Ihm gegenüber hatte sie kein Wort davon erwähnt.
    „Nach Helena“, sagte Travis. „Ich dachte, sie wäre mit dir geflogen, in deinem Jet.“
    Caleb stützte fassungslos die Hände in die Hüften. „Sie hat mir nichts davon gesagt.“
    Mandy war weg. Sie war nach ihrem Streit

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