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Das Versprechen Des Himmels

Titel: Das Versprechen Des Himmels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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keuchend an. Er schaute sich benommen um, sein Herz hämmerte in der Kehle, und jeder Schlag klagte ihn der Unfähigkeit an.
    Da entdeckte er in der Straße zur Rechten ein Haus mit roten Läden, an das er sich erinnerte. Nun wußte er den Weg wieder. Er eilte durch eine dunkle Gasse und begann wieder zu hoffen, als ein Mann aus den Schatten sprang, ihn herumwirbelte und ihm den blanken Stahl eines Dolches unter die Nase hielt.
    »Da Ihr in solcher Eile seid«, flüsterte der Dieb, dessen Atem aufdringlich nach Bier und Knoblauch stank, »wird es Euch sicher nichts ausmachen, wenn ich Euch die schwere Last Eurer Börse abnehme. Dadurch werdet Ihr viel schneller dorthin kommen, wohin Ihr wollt.« Mit höhnischem Grinsen und drohendem Messer bedeutete er Sinn, ihm zu geben, was er wollte.
    Der plötzliche Schock durch den Überfall machte den Kopf des Barden klar. Und als die Wirkung der Droge nachließ, konnte er die lähmende Panik überwinden.
    Sinn nickte herablassend und griff langsam unter seinen Umhang. In Erwartung einer beachtlichen Beute von einem so Gutgekleideten, leckte der Dieb sich die Lippen.
    Zu seiner Bestürzung sah er jedoch plötzlich die Klinge eines prächtigen Kurzschwerts an seiner Brust. Der Mond spiegelte sich bedrohlich auf den scharfen Schneiden.
    Die rasche, geschickte Bewegung des Spielmanns war nur als verschwommene Bewegung zu erkennen gewesen. Jetzt hatte Sinn die Oberhand.
    »Verschwinde aus meinem Blick, verdammt!« fluchte der Barde. »Oder ich nagle dein bißchen Gehirn an deinen Hinterkopf!«
    Der kleine Dieb schluckte, wirbelte herum und verschwand hastig in der Dunkelheit des Labyrinths.
    Sinn vergaß ihn sofort und schaute sich um. Er hatte alle Orientierung verloren. Nun wußte er gar nicht mehr, wie er aus dem Labyrinth gelangen und zum Kessel zurückfinden sollte.
    Mit einem stummen Gebet um Hilfe rannte er die Gasse entlang.
    Mariat seufzte erleichtert, als sie um die Ecke bog und die freundlichen Lichter des >Warmen Kessels< nicht mehr weit voraus leuchten sah. Es war weder klug noch sicher, um diese Zeit noch auf der Straße zu sein, nicht einmal in diesem verhältnismäßig ruhigen Viertel Freistatts. Sie ärgerte sich über diese umständlichen Gelehrten. Sie hätte die Kinder längst im Bett, wenn man sie in der Gilde nicht von einem zum anderen verwiesen hätte. Nach dieser endlosen Umstandskrämerei wäre sie am liebsten gegangen, nur gab es außer ihnen nicht sehr viele gebildete Personen in Freistatt. Ihre Enkel brauchten jedoch Lehrer, und sie verdienten die besten. Da blieb ihr gar nichts anderes übrig, als die Unfähigkeit des Verwaltungsgpersonals zu übersehen.
    Der Kessel befand sich nur noch vier Häuser entfernt, als ein Mann aus einer dunklen Gasse trat und sich ihr in den Weg stellte. Mariat wich zurück und zog die Kinder an sich.
    »Was wollt Ihr?« Sie bemühte sich, keine Furcht zu zeigen. Als gebildete Frau wußte sie, daß Tiere, wenn sie Furcht spürten, eher angriffen. Und Männer, die Frauen und Kinder bedrohten, waren nicht besser als wilde Tiere.
    Der Mann sah merkwürdig aus. Man konnte meinen, sein Haar wäre ihm in Büscheln ausgerissen worden. Er lächelte boshaft.
    »Es ist nicht sicher für eine Dame, so spät noch ohne Schutz mit Kindern auszugehen. Vielleicht gestattet Ihr mir, Euch zu begleiten?«
    »Ich rate Euch, aus dem Weg zu gehen und uns in Ruhe zu lassen«, wies Mariat den Mann zurecht. »Ich werde die Wache rufen, wenn Ihr nicht sofort geht!«
    »Ah, das ist aber nicht höflich«, sagte Räudig gedehnt, »und klug schon gar nicht. Meine Freunde hinter Euch könnten Euren Kindern weh tun, bevor die verschlafenen Hunde von der Wache hier sind.«
    Jetzt wirbelte Mariat herum und schaute hinter sich. Tatsächlich traten zwei weitere finstere Gestalten aus den Schatten, um ihr den Rückweg abzuschneiden. Eine war ein großer, kräftiger Kerl, die andere ein schlanker, wenig vertrauenerweckender Jüngling. Und von beiden gewann sie den Eindruck, daß sie ihr lieber den Hals durchschneiden, als mit ihr reden würden.
    »Nun«, fuhr Räudig fort, »die Jungs und ich werden diese hübschen Kinder an einen sicheren Ort bringen. Später werdet Ihr benachrichtigt, wo Ihr sie abholen könnt und was Ihr für ihre Unterkunft und Verpflegung zu bezahlen habt.«
    »Entführung!« hauchte Mariat. »Und Lösegeld - wer steckt dahinter?« Ihre Stimme hob sich, als Ärger in ihr wuchs.
    »Psst! Seid still, Madame Mariat.« Räudig lächelte, als

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