Das versteckte Experiment (German Edition)
in das Messengerfenster:
„Sag mal, entstammt die Sache mit den versteckten Experimenten nur deiner Fantasie oder hat sie eine reale Bedeutung?“
„Ich bin mir nicht sicher, ob solche Experimente bereits begonnen haben, aber die Gefahr ist real.“
„Du meinst, so etwas könnte wirklich passieren?“
„Es wird passieren Jan, ich weiß nur nicht, wann es so weit sein wird.“
„Ist das dein Ernst?“
„Es ist mein Ernst.“
„In unserem oder in einem anderen Universum?“
„In unserem Universum.“
„Keine Kornkreise?“
„Keine Kornkreise!“
Jan wusste jetzt, dass Christine keinen Scherz mit ihm machte. Offenbar hatten ihre Vorbereitungen, die sehr persönlichen Gespräche, die Informationen über Kosmologie und nicht zuletzt die Experimente, die sie mit ihm durchgeführt hatte, Wirkung gezeigt. Sie hatte ihm gezeigt, dass Undenkbares möglich war, dass man sich an Unvorstellbares gewöhnen konnte. So wie es Physikern irgendwann gelang, sich mit der verrückten Welt der Quanten zu arrangieren, die Relativität von Raum und Zeit als Tatsache zu akzeptieren und elfdimensionale Räume als Selbstverständlichkeit hinzunehmen, gelang es Jan nun anscheinend, Christines ungeheuerlichen Aussagen zu folgen, ohne sie für gänzlich absurd zu halten. Trotzdem hatte Jan noch sehr viele Zweifel an Christines Absichten. Er wollte sich das aber nicht anmerken lassen und möglichst viel darüber erfahren.
„Bist du noch da, Jan?“, erschien jetzt im Messengerfenster.
„Ich bin noch da, aber ich bin etwas sprachlos.“
„Das ist gut. Das zeigt mir, dass du mich ernst nimmst.“
„Das war doch dein Ziel, nicht wahr?“
„Ja, nur dann können wir zusammenarbeiten.“
„O. k., wie wird mein Teil der Arbeit aussehen?“
„Wir müssen die versteckten Experimente aufspüren und verhindern.“
„Nach allem, was du mir erzählt hast, wird das nicht einfach werden.“
„Es wird sehr schwierig werden.“
„Sollten wir es nicht den Fachleuten überlassen?“
„Welchen Fachleuten?“
„Dem BND.“
„Glaubst du, dass das eine gute Idee wäre?“
„Nein. Aber den Wissenschaftlern könnten wir diese Arbeit überlassen.“
„Den Wissenschaftlern, die an den Experimenten beteiligt sind?“
„Hm, die sind blind, nicht wahr?“
„Ich befürchte, dass das der Fall ist.“
„Man müsste sie auf die jeweiligen Gefahren aufmerksam machen.“
„Das wäre ein guter Weg. Zusätzlich könnte man konkurrierende Wissenschaftler mit entsprechenden Informationen versorgen.“
„Klar, Wissenschaftler brennen darauf, Kollegen zu widerlegen. Aber ich sehe zwei wesentliche Probleme bei deinem Plan. Erstens: Wie erlangen wir Kenntnis von den versteckten Experimenten? Zweitens: Wer soll mit den Wissenschaftlern reden?“
„Ich werde mich um ‚erstens‘ kümmern und du um ‚zweitens‘.“
„Du bist verrückt.“
„Nein.“
„Ich kleines Licht soll mich mit Forschern, gar mit renommierten Professoren unterhalten und ihnen sagen, dass sie dabei sind, Mist zu bauen?“
„Ich werde dich auf die Gespräche vorbereiten. Du wirst mit fundierten Informationen aufwarten. Ich werde dir die erforderlichen Informationen geben.“
„Dann musst du noch schlauer sein, als ich dachte.“
„Das ist durchaus möglich.“
„Wann soll die Arbeit beginnen?“, schrieb er jetzt.
„Bald, Jan, und sie wird viele Jahre dauern.“
„Was? Wie stellst du dir das vor? Ich muss mein Abitur machen, möchte studieren. Ich habe Wichtigeres zu tun, als durch die Welt zu reisen und …“
Wichtigeres? Jan stutzte. Verdammt, das war es. Wenn Christine wirklich recht hatte, was er sich immer noch nicht vorstellen konnte, dann gab es tatsächlich nichts Wichtigeres, als die versteckten Experimente zu verhindern.
„Und was ist mit ‚erstens‘?“ schrieb er, „wie willst du von den versteckten Experimenten erfahren?“
„Ich werde alle infrage kommenden Forschungen beobachten, im Internet und in der Presse und du wirst mir die Informationen besorgen, die über diese Medien nicht zugänglich sind, in den persönlichen Gesprächen mit den Wissenschaftlern.“
„Es wird Informationen geben, die geheim gehalten werden.“
„Das ist wahr. Vieles davon werde ich jedoch abfragen können.“
„Vielleicht ist es besser, wenn ich nicht weiß, wie du das machen willst.“
„Vielleicht, aber so viel darfst du wissen: Ich komme an alle Informationen, die über das Internet zugänglich sind, auch an die
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