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Das versteckte Experiment (German Edition)

Das versteckte Experiment (German Edition)

Titel: Das versteckte Experiment (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Kramer
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Experiment mit einer Katze.“
    „Schrödingers Katze, davon habe ich schon gehört. Wie geht das Experiment?“
    „Eine Katze wird mit einem radioaktiven Atom in eine nicht einsehbare Kammer gesperrt. Ein radioaktives Atom, das niemand beobachtet, wird mit gleicher Wahrscheinlichkeit zerfallen oder nicht zerfallen, ist also in einem Überlagerungszustand. Der Zerfall des Atomkerns wird mit einem Geigerzähler gemessen. Registriert der Geigerzähler den Zerfall des Atoms, so wird ein Giftgas freigesetzt, das die Katze tötet. Betrachtet man das ganze System, Kammer, Katze, radioaktives Atom, Geigerzähler und Giftgas, so müsste sich auch dieses in einem überlagerten Zustand befinden. Die Katze müsste also sowohl lebendig als auch tot sein. Erst beim Öffnen der Kammer entscheidet sich, ob die Katze tot oder lebendig ist.“
    „Der Versuch ist gemein!“
    „Du hast recht. Der Versuch wurde natürlich nie durchgeführt. Es ist wieder einmal ein reiner Gedankenversuch.“
    „Eine Katze, die sowohl tot als auch lebendig ist, ist natürlich Unsinn.“
    „Diesen Widerspruch wollte Schrödinger aufzeigen. Anhänger der Kopenhagener Deutung argumentieren mit der sogenannten Dekohärenz. Voraussetzung für die Interferenz, die Verstärkung oder Auslöschung, die Entstehung der dunklen und hellen Bereiche auf dem Nachweisschirm, sind kohärente Wellen, d. h. Wellen mit einer festen Phasenbeziehung. Bei einer Auslöschung muss der Wellenberg der einen Welle auf das Wellental der anderen fallen, bei einer Verstärkung Wellenberg auf Wellenberg und Wellental auf Wellental. Wird diese Kohärenz gestört, so funktioniert das nicht mehr. Es entsteht dann kein Interferenzmuster. Auf die Katze angewendet, bedeutet es, dass sie mit ihrer Umgebung wechselwirkt, indem sie z. B. Wärmestrahlung in die Umgebung aussendet und mit der Atmung Moleküle der Umgebung beeinflusst. Das quantenmechanische System Katze, Kammer, radioaktives Atom, Geigerzähler usw. ist nicht abgeschlossen und kann keine kohärenten Zustände ausbilden.“
    „In der Theorie des Quantenuniversums würde es in einem Universum eine Katze geben, die lebendig ist, und in einem anderen eine, die tot ist, nicht wahr?“
    „Ja, und jeweils einen Beobachter, der eine tote beziehungsweise eine lebendige Katze wahrnimmt. In der Tat wird so der Widerspruch aufgelöst.“
    „Hm, ich geh mal meine Katze streicheln. Ich melde mich wieder.“

Den Geheimnissen auf der Spur
     
    9. Das Vakuum und das Nichts
     
    Jan legte sich wieder auf die Couch. Nun hatte er noch mehr Stoff zum Nachdenken. Christine, Schrödingers Katze, BND, Jugene, geheime Mission und irgendwie beteiligt Jan Sörensen. Nur wusste er nicht, welche Art der Beteiligung es war oder werden sollte. Bisher hatte Jan natürlich noch nichts Außergewöhnliches und schon gar nichts Ungesetzliches getan. Warum sollte gerade er irgendeine wichtige Rolle bei der Rettung der Menschheit spielen? Jan musste schmunzeln bei dem Gedanken. Ihm war schon klar, dass es um irgendetwas ganz anderes gehen musste. Offensichtlich wollte Christine ihn etwas besänftigen, indem sie ihn um Hilfe bat, weil er sich über ihre Recherchen zu seiner Person geärgert hatte. Irgendwann müsste sie damit herausrücken, bei welcher Angelegenheit er ihr helfen sollte. Warum machte sie nur so ein großes Geheimnis daraus? Hatte das Ganze mit seiner Tätigkeit bei Greenpeace zu tun? Das war eher unwahrscheinlich, denn er war nur normales Mitglied und hatte keinerlei Funktionen in der Organisation. Christine hätte sich in diesem Fall sicher an wichtige Leute gewendet, Funktionäre, die Entscheidungsbefugnisse hatten und etwas bewegen konnten. Wenn da nicht der Typ vom BND gewesen wäre, hätte Jan auch jetzt noch alles für einen Scherz gehalten. Was jedoch zusätzlich gegen einen Scherz sprach, war die Tatsache, dass ihre Art und Weise, mit ihm zu chatten, manchmal zwar etwas merkwürdig war, sie jedoch niemals Unsinn schrieb. Ihre wissenschaftlichen Ausführungen waren sogar sehr präzise. Jan hatte bei den Dialogen den Eindruck, dass Christine noch viel mehr über die Naturwissenschaften wusste, als sie ihm mit Rücksicht auf seinen Kenntnisstand und seine Aufnahmefähigkeit mitteilte. Sie schien ständig vor ihrem Computer zu sitzen. Zu welcher Tages- und Nachtzeit er auch online ging, Christine war da. Hatte sie wirklich nichts Besseres zu tun, als vor der Kiste zu sitzen und mit ihm zu chatten? Christine steckte voller Rätsel, und

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