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Das vertauschte Gesicht

Das vertauschte Gesicht

Titel: Das vertauschte Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Würstchen anging, durften sie jetzt gern zu Kohle werden, damit die Scheißtypen sie nicht essen konnten, aber sie würden sie trotzdem essen, nicht jetzt, irgendwann später in der Nacht.
    Er stieg in seine Boots und zog die Jacke im Treppenhaus an. Auf der Straße merkte er, dass der Schnee, den er durchs Küchenfenster hatte fallen sehen, mit Regen gemischt war. Scheinwerfer waren auf die Mauern der Hagakirche gerichtet, was sollte das denn?
    Es war fast dunkel. Auf der Allen näherte sich ein Auto und dann noch eins. Das eine war ein Taxi, und das andere fuhr bei Rot. Sein Kopf wurde nass, durch die Mütze. Jetzt war es mehr Regen als Schnee.
    Er ging die Allen zur Avenyn hinunter, die leer und still dalag. Da kam ein Taxi, und er sah einen Streifenwagen beim Götaplatsen wenden und zurückkommen. Er überquerte die Avenyn, als der Streifenwagen vorbeigefahren war, und er dachte wieder an das. Es hatte geblitzt wie ein Abzeichen oder so was.
    In dem Wagen saßen zwei Polizisten. Er fuhr weiter in Richtung Kopparmärra. Die Linie 5 kam, Patrik war rechtzeitig bei der Haltestelle und stieg ein. Er setzte sich in den Wagen, eigentlich hatte er stempeln wollen, aber die Kontrolleurmafia war Heiligabend nicht unterwegs, um Schwarzfahrer zu jagen.
    Am Sankt Sigfrids Plan stieg er aus, und dann stand er vor Marias Haus, ohne zu wissen, wie er dorthin gekommen war. Mehrere Fenster waren erleuchtet, er sah Marias Mutter mit etwas in den Händen von einem Zimmer ins andere gehen. Jetzt tauchte eine alte Frau auf, das war Marias Großmutter.
    Alle Häuser waren erleuchtet, außer einem. Entweder sind die Leute verreist, oder sie liegen rum und schnarchen, dachte er. Manche lagen eben rum und schnarchten, so war das eben. Er hatte seinem Vater noch nicht das Weihnachtsgeschenk gegeben, aber das konnte er ja auch morgen noch machen.
    Jetzt setzten sich seine Beine in Bewegung, ohne dass er etwas dagegen tun konnte. Er stand auf der Treppe zum Haus, und er musste sich zurückhalten, dass er nicht näher ging und klingelte... als ob ein anderer wollte, dass er es tat. Er drehte sich um und ging die Stufen wieder herunter.
    Als er schon fast wieder auf der Straße war, hörte er eine Stimme.
    »Patrik.«
    Er wandte sich um. Hanne Östergaard stand in der Tür. »Komm doch rein, Patrik.« »Neee, ich wollte gerade gehen... «
    Sie machte einige Schritte auf die Treppe hinaus, die Tür hinter ihr stand offen, und jetzt sah er Maria.
    »Willkommen, Patrik.« Sie berührte ihn fast. »Hast du was gegessen?«
    »Ehh... na klar.«
    »Vielleicht ist noch ein bisschen Platz übrig? Wir wollten gerade mit unserem Weihnachtsessen anfangen.« »Ehh... aber das ist doch euer...« »Hör jetzt auf und komm rein, es zieht«, sagte Maria.
    Bartram saß ausnahmsweise am Steuer. »Verdammter Regen«, sagte Ivarsson.
    »Der Boden ist trocken«, antwortete Bartram und wendete am Götaplatsen.
    »Früher haben wir hier abends abgesperrt«, sagte Ivarsson. »Abgesperrt?«
    »Vor gar nicht langer Zeit kamen die Hüter der öffentlichen Ordnung und haben abends den Götaplatsen mit Ketten abgesperrt und erst am nächsten Morgen wieder geöffnet. Warst du nie dabei?«
    »Da habe ich noch nicht hier gearbeitet.«
    »Aha.«
    »Warum habt ihr abgesperrt?« »Wegen der Rocker.« »Rocker?«
    »Die Leitung wollte hier abends keine Rockerversammlung haben.«
    Sie fuhren nach Norden, in Richtung Kopparmärra.
    »Da ist so ein armer verlassener Kerl«, sagte Ivarsson und machte eine Geste zu dem Jungen, der die Avenyn überquerte, die Mütze in die Stirn gedrückt und den Körper gegen die Schneeregenböen vorgebeugt.
    »Ja.«
    »Oder auf dem Weg von der einen Feier zur nächsten.« »Vielleicht.« »Genau wie wir.« »Noch ist es ja ruhig.«
    »Das Fest hat noch nicht richtig angefangen«, sagte Ivarsson. »Und dann kommen wir und mischen uns ein.« »Empfindest du das so? Dass wir uns einmischen?« »Ich mache nur Konversation.«
    »Es gehört schon einiges dazu, Heiligabend hier herumzukurven.« Ivarsson sah Bartram an. »Zu Hause feiern sie jetzt Weihnachten ohne uns.«
    »Ja.«
    »Man muss es eben hinterher nachholen.« »Du hast Recht.«
    Kungsbacka sah aus wie nach dem Einschlag der Neutronenbombe. Die Häuser und Straßen waren noch da, aber die Menschen waren weg. Morelius fuhr durch die Stadt, bevor es richtig dunkel wurde, sodass man die untergehende Sonne in den Fenstern leuchten sah.
    »Warum bist du nicht gestern schon gekommen?«, war das

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