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Das viel zu heiße Spiel

Das viel zu heiße Spiel

Titel: Das viel zu heiße Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Wilks
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sie auf ihn und nicht auf den Boden achtete und seine Bewegungen übernahm. Und weil Dandy ein geschickter und kluger Läufer auf schwierigem Gelände war, der unbedingt dieses Pferd einholen wollte, von dem er bloß den Schweif zu sehen bekam. Auf Gotcha Girl hätte Maggie es nicht geschafft.
    Die Jagd durch den Regen begeisterte und ängstigte sie gleichzeitig. Hätte sie Luke nicht bereits geliebt, hätte sie sich jetzt in ihn verliebt, weil er sie ernst nahm und sie herausforderte.
    Auf einmal sah sie alles ganz klar.
    Wenn Luke ihr zutraute, dass sie es schaffte, dann schaffte sie es auch. Sie schmiegte sich an Dandys Hals und ließ ihn galoppie ren, weil auch Luke galoppierte. Sie vertraute seinen Fähigkeiten und seinem Urteilsvermögen. Und seinen Gefühlen für sie. Sie vertraute ihm vollständig, weil sie sich selbst vertraute. Ihrem Instinkt und ihrem Urteilsvermögen und allem, was sie in seinen Armen gefunden hatte.
    Luke hatte ihr dieses Geschenk gemacht, und sie wollte es ihm nun zurückgeben.
    Er wurde langsamer. Sie zügelte Dandy und ritt neben Gotcha Girl weiter. In der Dunkelheit schäumte Wasser über Felsen.
    Sie hielten an. Luke sah Maggie an. Sein Herzschlag raste. Er hatte sich, sein Pferd und Maggie härter angetrieben, als es in diesem schweren Gelände sicher war. Niemand hätte hier nachts so schnell reiten sollen.
    Der Regen machte ihm Angst. Bis vor zwei Jahren hatte es im hohen Sandsteinufer des Flusses zwei Höhlen gegeben. Dann war die eine eingestürzt - im Regen.
    „Die Höhle liegt unter uns”, erklärte er. „Ich muss zu Fuß weiter. Der Hang ist für die Pferde zu steil.” Er saß ab. „Du musst bei ihnen bleiben.”
    „Wir können sie festbinden”, sagte sie und saß ebenfalls ab. „Nein.” Luke zögerte. Er wollte sie nicht ängstigen, aber wenn er jetzt nicht ehrlich war, würde sie ihm folgen. „Der Pfad zur Höhle ist in einem schlechten Zustand und bröckelt. Bei diesem Wetter ist er noch unsicherer. Je weniger er belastet wird, desto besser.”
    Sie holte zwar tief Luft, doch sie widersprach nicht, sondern nickte bloß und griff nach den Zügeln. Luke verschwand im Regen.
    Es gab einen sichereren Weg zum Fluss hinunter, doch der verlief über einen Kilometer weiter südlich von hier. Luke war direkt zu den Höhlen geritten, weil er von einer inneren Unruhe getrieben wurde. Vielleicht riskierte er auf dem rutschigen Pfad Kopf und Kragen für nichts. Er wusste schließlich nicht mit Sicherheit, dass Jeremy hier war.
    Trotzdem drängte es ihn weiter, schneller und schneller, bevor es zu spät war.
    Unter ihm rauschte der Fluss. Er führte bereits Hochwasser. Luke starrte angestrengt durch den Regenvorhang - und sah Licht. Es brannte schwach, aber es war zu erkennen.
    Aufgeregt folgte er dem Licht durch Gestrüpp, bückte sich und betrat den trockenen Höhleneingang.
    Die Höhle war ungefähr vier Meter tief. Jeremy saß an der Rückwand auf einem Schlafsack und hatte die Knie angezogen. Eine Taschenlampe lag neben ihm. Er sah Luke finster entgegen.
    „Ich gehe nicht mehr zurück.”
    Am liebsten hätte Luke den Jungen nach draußen gezerrt, damit ihm nichts passierte, und später vernünftig mit ihm geredet. Doch manche Dinge ließen sich nicht mehr reparieren, wenn sie erst einmal zerstört waren. Luke setzte sich also neben Jeremy. „Hast du gesehen, dass hier Wasser einsickert?” fragte er und deutete zur linken Höhlenwand. „Die Wand wird einstürzen, wenn es weiter regnet.”
    Jeremy warf einen Blick auf den Punkt. „Das geht schon.”
    „Vielleicht.” Luke streckte ein Bein aus und behielt die nasse Stelle im Auge. „Hast du schon mal etwas Dummes gemacht? Damit meine ich nicht eine Dummheit wie sich hier zu verkriechen, obwohl das reichlich dumm ist. Ich meine etwas, das man immer wieder macht, weil man gar nicht merkt, dass es dumm ist.”
    Jeremy schwieg, aber er beobachtete Luke und hörte ihm zu.
    „Ich hatte bisher ein oder zwei Mal im Leben große Angst”, räumte Luke ein. „Aber noch nie so große Angst wie heute Nacht, als mir klar wurde, dass du allein hier draußen bist - an einem Ort, den ich dir verboten habe, weil du hier zu Schaden kommen kannst. Du könntest sogar ums Leben kommen, weil ich dumm war.” Er sah Jeremy jetzt direkt an. „Manchmal ist Angst etwas Gutes. Sie vertreibt den ganzen Unfug, der einem das Gehirn vernebelt. Ich will, dass du mein Sohn wirst, Jeremy.”
    Im schwachen Lichtschein sah er Tränen in den Augen

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