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Das vielfarbene Land

Das vielfarbene Land

Titel: Das vielfarbene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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und ich werden diesen Wartungstunnel öffnen.«
    »In Ordnung, Georgina«, sagte Stein ruhig. Er drückte den Knopf auf dem rechten Daumenhebel. Ein grünlich-weißer Strahl schoß aus der Nase seiner Maschine. Langsam schnitten sich die beiden großen Fahrzeuge durch den dampfenden schwarzen Fels, während kleine Robothunde den Schutt wegräumten.

3
    Der gesamte Voorhees-Clan hatte sich fast unmittelbar nach der Großen Intervention der Raumfahrt verschrieben. Das war von Abkömmlingen Neu-Amsterdamer Skipper und vier Generationen Flieger der U.S.-Navy zu erwarten gewesen. Die Sehnsucht nach fernen Horizonten war in die Voorhees-Gene einprogrammiert.
    Richard Voorhees und seine älteren Geschwister Farnum und Evelyn wurden auf Assawompset geboren, einer der am längsten besiedelten »amerikanischen« Welten, wo ihre Eltern zur Basis der Vierzehnten Flotte gehörten. Far und Evvie führten die Familientradition fort und wurden beide Offiziere auf Linienschiffen. Sie kommandierte ein Diplomaten-Kurierschiff, er war Erster Offizier auf einem asteroidengroßen
    Kolonisten -Transporter. Beide hatten sich in der kurzen Metapsychischen Rebellion der Achtzigerjahre ausgezeichnet und dem Familiennamen, dem Raumdienst und der Menschheit im allgemeinen Ehre gemacht.
    Dann gab es noch Richard.
    Auch er ging zu den Sternen, aber nicht im Dienst der Regierung. Das streng geordnete militärische Leben stieß ihn ab, und außerdem war er von Xenophobie in extremem Ausmaß besessen. Mitglieder der fünf exotischen Rassen waren häufige Gäste in der Sektor-Basis auf Assawompset, und Richard hatte sie schon als Kleinkind gehaßt und gefürchtet. Später, in der Schule, fand er eine Erklärung für seine Ängste, als er über das letzte halbe Jahrhundert auf der Alten Erde vor der Großen Intervention las. Damals hatten immer häufigere Untersuchungen der eifrigen Anthropologen des Milieus die Menschheit gestört und manchmal in Panik versetzt. Die Krondaku hatten sich besonders taktloser Experimente schuldig gemacht, und Mannschaften von gewissen Simbiari-Welten hatten sich, wenn die Langeweile bei den langen Überwachungsschichten zu schlimm wurde, nicht einmal entblödet, den Eingeborenen üble Streiche zu spielen.
    Der Galaktische Rat hatte solche ubergriffe, von denen es glücklicherweise nur wenige gab, streng geahndet. Dessenungeachtet blieb die Angst vor einer Invasion aus dem Weltraum in der menschlichen Folklore erhalten, auch dann noch, als die Große Intervention den Weg zu den Sternen eröffnet hatte. Symptome einer leichten Xenophobie waren bei menschlichen Kolonisten oft zu beobachten, aber es gab nicht viele, die ein so starkes Vorurteil hatten wie Richard Voorhees.
    Von einem Gefühl persönlicher Unzulänglichkeit gesteigert, wuchsen sich die irrationalen Ängste des Kindes bei dem erwachsenen Mann zu glühendem Haß aus. Richard lehnte es ab, in den Raumdienst einzutreten, und begann eine Laufbahn als Handelsschiffer. Als solcher konnte er seine Bordkameraden wie auch die Häfen, die er besuchte, sorgfältig auswählen. Farnum und Evelyn versuchten Verständnis für die Probleme ihres Bruders aufzubringen, aber
    Richard wußte nur zu gut, daß die beiden Flottenoffiziere insgeheim auf ihn herabsahen.
    »unser Bruder, der Händler«, pflegten sie zu sagen, und dann lachten sie. »Na ja, das ist nicht ganz so schlimm, als wenn er Pirat wäre!«
    Richard mußte mehr als zwanzig Jahre lang so tun, als trage er die Aufzieherei mit Humor. In dieser Zeit arbeitete er sich vom Leichtmatrosen zum Maat und weiter vom Skipper, der Aufträge übernahm, zum Schiffseigentümer und selbständigen Unternehmer hoch. Endlich kam der Tag, an dem er im Raumhafen Bedford vor dem Dock stand, das Viertelkilometer Glätte der CSS Wolverton Mountain bewunderte und sich freute, daß sie sein eigen war. Das Schiff war ein VIP-Schnellboot gewesen und mit dem leistungsstärksten Überlicht-Translator sowie mit übergroßen trägheitslosen Antrieben für das Reisen mit Unterlichtgeschwindigkeit ausgestattet. Voorhees hatte die für Passagiere gedachten Einrichtungen herausreißen und das Schiff zu einem vollautomatischen Expreßfrachter umbauen lassen, denn nur so ließ sich richtig Geld machen.
    Er ließ wissen, daß für ihn keine Fahrt zu lang oder zu gefährlich sei und daß er jedes Risiko eingehe, um seltene oder dringend notwendige Artikel irgendwo in der Galaxis abzuliefern. und die Kunden kamen.
    In den Jahren, die nun folgten, machte

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