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Das Vierte Siegel [Gesamtausgabe]

Das Vierte Siegel [Gesamtausgabe]

Titel: Das Vierte Siegel [Gesamtausgabe] Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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wieder um und ergriff sein Schwert. Wenn er Palemas Worten Glauben schenken konnte, benötigte er jetzt die ganze Macht Kahandars. Doch die hatte sich weder in der Schlacht noch gegen Ayala voll entfaltet.
    »Wenn du willst, dass wir zu dieser verdammten Quelle kommen, Palema, dann solltest du jetzt besser dafür sorgen, dass Kahandar meinem Ruf folgt«, murmelte er und glaubte, ein heiseres Lachen zu hören.
    »Jetzt erbittest du plötzlich meine Hilfe? Willst du nicht lieber zusammen mit deiner Frau gegen die Dämonen kämpfen? Sie ist doch so viel stärker als Kahandar?«
    »Spricht da die Eifersucht?«, fragte er höhnisch.
    »Du könntest mich zunächst einmal um Verzeihung bitten, bevor du Forderungen stellst.«
    Er lachte kurz auf. »Niemals! Ich werde jetzt einen einzigen Versuch unternehmen, diese Dämonensteine zu zerstören. Hilf mir, oder hilf mir nicht! Ein zweites Mal wird es nicht geben.«
    »Kühn gesprochen, mein tapferer König.«
    »Nicht wahr?!« Rhonan ließ sein Schwert kreisen und stieß es in die Luft.
    Blaue Flammenringe schwebten lautlos auf die Steingiganten zu und legten sich über sie. Sofort erklang ein Knirschen und Knacken. Die Dämonenwächter erwachten zum Leben. Bei jeder Bewegung stiegen kleine Staubwolken auf, und Steinsplitter platzten weg. Mit ihren gewaltigen Pranken klopften sie sich auf die Brust, reckten ihre Köpfe in den Himmel und stießen ein markerschütterndes, tiefes Grunzen aus.
    Rhonan hörte Caitlin angstvoll aufschreien und packte sein Schwert fester. Blitze zuckten auf die Giganten zu und ließen sie erneut brüllen. Gesteinsbröckchen spritzten durch den Gang.
    Die Dämonen bewegten sich langsam auf ihn zu. Jeder ihrer knirschenden Schritte ließ die Erde erbeben.
    Erneut zuckten Blitze, aber Kahandars Macht entfaltete sich auch heute nicht voll. Der Prinz wich rückwärtsgehend zurück und kniff die Augen zusammen. Offensichtlich hatte Palema ihm sein Aufbegehren gegen ihre Waffe noch nicht verziehen und wollte es ihm nicht so leicht machen.
    Erneut hörte er seine Frau schreien und brüllte: »Bleib in Sicherheit, Caitlin! Hier kannst du nichts ausrichten.«
    Einer der Wächter hatte ihn jetzt fast erreicht. Rhonan blieb stehen, um die zitternden Blitze aus nächster Nähe wirken zu lassen. Steine flogen um ihn herum, ein Arm polterte zu Boden und zerbarst. Doch die löchrige Gestalt schritt unbeirrt weiter und erhob den verbliebenen Arm zum Schlag.
    Der Prinz wich aus und holte seinerseits mit dem Schwert aus, als plötzlich Blitze, von Caitlin geschleudert, an ihm vorbeizuckten und den Riesen trafen. Allerdings verursachten sie überhaupt keinen Schaden, prallten lediglich ab und rasten jetzt auf ihn zu. Er versuchte fieberhaft, sie mit dem Schwert abzulenken. Kleine Brandspuren an Armen und Beinen zeugten davon, dass es ihm fast, aber nicht ganz gelang.
    »Verschwinde!«, keuchte er atemlos, während er noch seine Waffe herumwirbeln ließ und gleichzeitig versuchte, außer Reichweite des Dämons zu kommen.
    »Es tut mir leid, es tut mir leid!«, hörte er Caitlin in den höchsten Tönen kreischen.
    Im selben Augenblick wurde er auch schon von der Faust an die Felswand geschleudert. In einem Stoß entwich sämtliche Luft aus seinen Lungen. Er fühlte sich wie zerschmettert und rutschte am scharfkantigen Felsen nach unten. Schwer atmend rappelte er sich hoch, weil sein lebloser Gegner ihn schon fast erreicht hatte.
    Caitlins schrille Schreie verstummten abrupt. Wahrscheinlich hielt Gideon ihr den Mund zu.
    Rhonan hoffte nur, dass der Verianer sie auch in sichere Deckung gezogen hatte, denn sein Blick war nach wie vor auf seine Angreifer gerichtet. Er fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund, packte Kahandar mit beiden Händen, atmete tief durch und ging entschlossen zum Angriff über. Blitze zuckten knisternd durch den Felsengang, während der Prinz ungestüm auf den ersten Wächter eindrang, sich unter den Hammerschlägen seines Gegners geschmeidig wegduckte und immer darauf bedacht war, diesen zwischen sich und dem zweiten Dämon zu haben. Doch der kam jetzt ebenfalls bedrohlich nahe. Rhonan war klar, dass er zwischen den riesigen Gegnern nicht lange bestehen konnte, und hieb jetzt wie wild auf den ersten Dämon ein. Immer größere Steinbrocken lösten sich, das Brüllen des Wächters wurde immer lauter, und plötzlich spürte er die ungeheure Macht seines Schwertes. Erneut stieß er es mit einem lauten Schrei in die Luft, gigantische Blitze zuckten

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