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Das volle Risiko

Das volle Risiko

Titel: Das volle Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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sich, und ein Mann trat auf den Flur, um zum Lift zu gehen, wo auch wir hinstrebten. Ein anderer Mann kam aus dem gleichen Apartment und war nun dicht hinter uns.
    Der Mann am Aufzug drehte sich plötzlich um, während der Mann hinter uns die Aufforderung an uns richtete: „Hier hinein, bitte!“
    Beckinridge wirbelte herum. Ich selbst wandte mich lässiger um, denn diese Art von Befehl und Ton hatte ich in meinem Beruf schon oft gehört.
    Der Mann hinter uns hielt uns einen Ausweis vor die Nase.
    „Polizei“, sagte er. „Würden Sie bitte mit mir kommen.“
    „Was soll der Unsinn?!“ fragte Beckinridge.
    „Hier entlang bitte. Wir möchten das nicht auf dem Flur besprechen.“
    Der Mann, der vor uns zum Lift gegangen war, legte eine Hand auf Beckinridges Arm, die andere auf meinen und schob uns vor sich her. „Das dauert nur ein paar Minuten“, sagte er.
    Schräg gegenüber wurde eine Tür geöffnet, und eine Frau sah uns neugierig an.
    Der Mann mit dem Polizeiausweis sprach sie an: „Gestatten Sie, Gnädigste“, und wollte sie in ihr Apartment zurückdrängen.
    Sie ließ sich nicht ablenken. „Was ist hier los?“ fragte sie. „Was tun Sie hier?“
    Der Beamte zeigte ihr seinen Ausweis.
    „Du meine Güte!“ rief sie aus und stand mit offenem Munde im Türrahmen, verzweifelt bemüht, sich die Dinge zusammenzureimen.
    Der Kriminalbeamte geleitete uns in das Apartment, aus dem die beiden Männer vorhin herausgekommen waren. Auf einem Tisch stand ein Bandgerät; um einen anderen Tisch saßen mehrere Beamte. Daneben stand ein tragbares Funksprechgerät. Die Möbel des Zimmers waren in eine Ecke geschoben worden, um Platz für die Ausrüstung und die Tätigkeit der Polizei zu schaffen.
    Als wir ins Zimmer traten, kam gerade ein anderer Kriminalbeamter aus dem kleinen Nebenraum, der eine nicht angezündete Zigarre im Munde hielt.
    Als er mich sah, gab er einen Laut des Unwillens von sich.
    „Hallo, Däumling!“ begrüßte er mich.
    „Hallo, Inspektor!“ erwiderte ich.
    Inspektor Seilers wandte sich an seine Mitarbeiter. „Dieser Bursche hier hat schon mehr Fälle vermasselt als alle anderen Privatdetektive zusammen. — Was haben Sie hier zu suchen?“ fragte er mich.
    Ich nickte Beckinridge zu. Dieser räusperte sich und sagte dann: „Die Herren gestatten wohl, daß ich mich vorstelle.“
    Er holte eine Visitenkarte hervor und reichte sie Seilers.
    „Mein Name ist Homer Beckinridge; ich bin Präsident und Geschäftsführer der Allzweck Versicherungsgesellschaft. Dies sind Donald Lam und seine Sekretärin, Miß Elsie Brand. Beide bearbeiten einen Fall, an dem meine Gesellschaft interessiert ist.
    Sie kamen auf meine Anregung hierher. Wir wollten Mr. Chester sprechen.“
    „Das wollen wir auch“, sagte Seilers und sah von der Visitenkarte auf Beckinridge und wieder auf die Karte. „Was Sie zu sagen haben, könnte vielleicht von großer Wichtigkeit sein. Sind Sie etwa davon ausgegangen, daß Chester an einem Unfall beteiligt ist und Sie deshalb mit ihm reden wollten?“
    Beckinridge nickte.
    Seilers konnte seine Enttäuschung nicht verbergen. „Nehmen Sie an, daß er deshalb nicht zurückgekommen ist?“
    „Das weiß ich nicht“, antwortete Beckinridge. „Der Unfall ist nicht erst heute passiert.“
    „Versucht er jetzt, eine Versicherungssumme einzukassieren?“
    „Keineswegs. Er wurde in einen an sich recht unbedeutenden Verkehrsunfall verwickelt, aus dem sich jedoch eine Situation ergeben hat, die uns veranlaßte, nochmals, und zwar ausführlicher bei ihm Rückfrage zu halten, als es bei der ersten Recherche der Fall war.“
    „Wieso? Liegt etwas gegen ihn vor?“
    „Nein. Chester ist absolut in Ordnung. Er ist unser Versicherungsnehmer; aber wir werden auf jeden Fall seine Zeugenaussage brauchen.“
    „Damit werden Sie wohl wenig Glück haben“, erwiderte Seilers.
    „Was wollen Sie damit sagen?“
    „Tja“, fuhr Seilers mit einer Handbewegung auf die verschiedenen Polizeiausrüstungen im Zimmer fort, „was glauben Sie wohl, weshalb wir das alles hierhergebracht haben?“
    „Ich habe nicht die geringste Ahnung“, sagte Beckinridge. „Aber das werde ich noch herausbekommen, und wenn ich bis zum Polizeipräsidenten gehen muß, den ich übrigens persönlich kenne.“
    Seilers zögerte einen Augenblick und sagte dann: „Ich glaube, Ihre Anwesenheit hier ist ausreichend geklärt. Es besteht kein Anlaß mehr, Sie noch länger aufzuhalten.“
    „Im Gegenteil“, erwiderte Beckinridge

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