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Das volle Risiko

Das volle Risiko

Titel: Das volle Risiko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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ist darauf zu sehen?“
    „Einiges, was ich wirklich nicht am Telefon sagen möchte.“
    „Wo sind Sie jetzt?“
    „Auf dem Flughafen.“
    „Und wo ist Bruno? Auf der Ranch?“
    „Ja, aber Melvin reist mit ihm ab.“
    „Was hat Melvin für Pläne?“
    „Heute bleibt er noch auf der Ranch. Ab morgen ist er in seinem Anwaltsbüro in Dallas zu erreichen.“
    „Die Angelegenheit muß sofort geregelt werden, und zwar schnellstens.“ Beckinridge wurde offensichtlich von panischer Angst erfaßt. „Setzen Sie sich mit Melvin in Verbindung. Geben Sie ihm alles, was er fordert.“
    „Wir haben noch 48 Stunden Zeit“, erinnerte ich ihn.
    „Das macht nichts. Warten Sie nicht länger, sondern verwenden Sie sofort die Barschecks. Ich will eine vollständige Regelung, vollständig, verstehen Sie mich?“
    „Sie wollen damit sagen, daß Sie die Filme verlangen?“
    „Gelegentlich sind Sie schwer von Begriff!“ fauchte er.
    „Also gut“, antwortete ich. „Noch heute abend bin ich in Dallas, und innerhalb der nächsten 48 Stunden ist der Fall bereinigt. Das ist ein Versprechen.“
    „Tun Sie das, Lam. Das ist eine Anordnung.“
    Obwohl es zwecklos schien, versuchte ich doch noch anzudeuten, daß es in diesem Fall noch einige Möglichkeiten einer für uns günstigeren Lösung zu geben schien. „Da ist etwas ganz Interessantes geschehen, Mr. Beckinridge. Diese Krankenschwester, ich meine Melita Doon, ist in aller Eile von der Ranch abgereist. Angeblich ist ihre Mutter schwer erkrankt. Ich kann nicht garantieren, daß wir sie noch auftreiben können — vermutlich könnte sie uns interessante Aufschlüsse geben. Sie scheint das schwache Glied in der Kette zu sein.“
    „Was heißt hier schwaches Glied!“ rief Beckinridge beschwörend. „Das interessiert mich alles nicht mehr. Ich will diesen Fall sofort bereinigt haben. Kümmern Sie sich nicht mehr um diese Krankenschwester. Fahren Sie sofort nach Dallas und bereiten Sie alles für die Unterschrift vor. Ach, wenn ich diesen dreckigen Halsabschneider, diesen erpresserischen Lumpen von Anwalt. . .“
    „Nur ruhig Blut“, dämpfte ich seinen Wutausbruch. „Schimpfworte helfen hier auch nicht mehr.“
    Es war deutlich zu hören, wie Beckinridge am anderen Ende der Leitung tief Luft holte. Dann hatte er sich wieder gefangen und sprach ruhig weiter: „Ich bin Ihnen sehr verbunden, Lam. Bisher haben Sie den Fall ausgezeichnet gehandhabt. Auch gestern abend bei mir zu Hause haben Sie sich großartig gehalten. Leider gibt es eine Menge Leute, die es nicht einsehen wollen, daß man gelegentlich auch Mitarbeiterinnen einsetzen muß, um an bestimmtes Beweismaterial heranzukommen. Zeitweilig muß man einfach auch hübsche junge Damen für bestimmte Aufgaben einspannen.“
    „Natürlich, Mr. Beckinridge. Das weiß doch jeder, der von dieser Branche etwas Ahnung hat“, versicherte ich ihm.
    „Also dann.“ Beckinridge klang auf einmal müde und resigniert. „Jetzt werden wir wohl 100 000 blechen müssen. Sie wissen ja, was Sie zu tun haben, Lam. Eine komplette Regelung. Komplett!“
    „Sie können sich auf mich verlassen.“
    Ich legte auf. Am Auskunftsschalter erfuhr ich, daß schon in dreißig Minuten ein Flugzeug nach Dallas flog.

Fünfzehntes Kapitel

    Ich traf planmäßig in Dallas ein, mietete mir einen Wagen und fuhr damit zu den Meldone Apartments, wo ich im 6. Stock beim Apartment 614 läutete.
    Mrs. Bruno öffnete. Sie war zum Ausgehen angekleidet.
    „Guten Tag“, begrüßte ich sie. „Erinnern Sie sich? Mein Name ist Donald. Ich bin der Mann, der Ihnen die Enzyklopädie verkauft und die Prämie ausgehändigt hat.“
    „Aber ja, natürlich. Ich erinnere mich. Die Geräte arbeiten wirklich ausgezeichnet, Mr. Donald.“
    Ein kurzer Blick an ihr vorbei in die Wohnung zeigte mir einen halb gepackten Koffer auf der Couch.
    „Ich überprüfe nur noch einmal Ihr Konto“, erklärte ich ihr mein unvermutetes Erscheinen.
    „Dann werden Sie herausfinden, daß wir absolut kreditwürdig sind, Mr. Donald. Wir kommen unseren Verpflichtungen stets pünktlich nach, und wir...“
    „Das meine ich nicht“, unterbrach ich sie. „Die Kreditwürdigkeit überprüft eine andere Abteilung des Verlages. Ich bin von der Prämienabteilung beauftragt, die von uns bei besonderen Anlässen verschenkten Prämien auch möglichst passend auszusuchen. Es kommt zum Beispiel vor, daß Damen ihren Kauf bei uns gerade an ihrem Hochzeitstage tätigen oder, wie in Ihrem Falle, die

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