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Das Voodoo-Syndikat

Das Voodoo-Syndikat

Titel: Das Voodoo-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wetterempfindlich bist, ist mir neu.«
    »Mir auch«, gab mein Freund zu und erhob sich.
    Ich wollte ihn noch bis zur Tür bringen, doch er winkte ab. »Bleib sitzen, John, das schaffe ich schon allein.« Er räusperte sich. »Bis morgen dann.«
    »Okay, schlaf gut.«
    »Bestimmt.«
    Ich schaute Suko nach, wie er durch das Wohnzimmer schritt. Mein Freund gefiel mir irgendwie nicht. Ihm fehlte die Spannkraft, aber auch er war nur ein Mensch und kein Supermann.
    Im Gegensatz zu ihm fühlte ich mich innerlich aufgewühlt. Ich hatte einfach nicht das Bedürfnis, mich jetzt schon hinlegen zu müssen. Schlafen würde ich nicht können, dazu war ich zu aufgewühlt, da mir die Ereignisse des vergangenen Tages einfach nicht aus dem Kopf wollten. Während ich an meinem Whisky nippte, dachte ich über Logan Costello nach. Er war ein Hundesohn, ein Verbrecher, ein Mensch, der Morde befahl, der Rauschgift verkaufen ließ, der in der Prostitution mitmischte und ein gewaltiges Netz über London gelegt hatte. Er kassierte überall mit, trotzdem hatte er Furcht.
    Ausgerechnet er, der sich früher als Günstling der Hölle gesehen hatte. Als dies etwas in den Hintergrund gedrängt wurde, hatten wir angenommen, ihn packen und sein Imperium zerstören zu können, was uns leider nicht gelungen war. Möglicherweise auch aus Zeitgründen, denn wir hatten anderes zu tun, als uns nur um Costello zu kümmern. Er war nur ein Teil in einem gewaltigen Puzzle.
    Ich leerte mein Glas. Der letzte Schluck rann durch die Kehle, verstärkte die Wärme in meinem Magen noch und gab mir schon das Gefühl der Bettschwere.
    Auf dem Weg zur Küche reckte ich mich. Das benutzte Glas verschwand in der Spüle. Gähnend stieg ich in die Dusche. Vor dem Schlafengehen ließ ich noch einige heiße Strahlen auf meinen Körper prasseln, nibbelte mich anschließend ab und legte mich lang.
    Das Licht der kleinen Nachttischlampe ließ ich noch brennen. Zwar war ich schläfrig geworden, aber der rechte Schlaf wollte nicht kommen. Ich lag auf dem Rücken schaute gegen die Decke, wo sich der Lichtkreis der Lampe abmalte, und dachte noch immer über das Phänomen nach, das sich Logan Costello nannte.
    Er war der Dreh-und Angelpunkt. Nur über ihn würde die Spur zu seinem Gegner führen, zu dem auch ein Mann gehörte, der Suko versprochen hatte, ihn zu töten.
    Wer war diese Person?
    Ich ließ mir noch einmal Sukos Beschreibung durch den Kopf gehen, ohne allerdings eine Antwort zu finden. Es gab in London zahlreiche Schwarze, und es kamen täglich weitere hinzu. Menschen, die es in den ehemaligen englischen Kolonien nicht aushielten und in das Mutterland emigrierten, weil sie hofften, dort ihr Glück zu machen. Nur die wenigsten schafften es, die meisten blieben im Sumpf der Großstadt hängen. In den Slums, den Ghettos lebten sie in den Tag hinein und waren zwangsläufig empfänglich für revolutionäre Ideen, auch wenn sie von einer völlig falschen Seite kamen, wie eben einer magischen. Das Auftauchen des Negers war für mich der Beweis, daß wir es in diesem Fall mit afrikanischer oder mittelamerikanischer Magie zu tun hatten, und dort spielte gerade der Voodoo-Zauber und das damit verbundenen Auftauchen der lebenden Leichen — der Zombies — eine Rolle.
    Nicht zum erstenmal wurden wir damit konfrontiert. Ich konnte mich an zahlreiche Fälle erinnern, besonders an mein gefährliches Abenteuer in New Orleans, wo ein wahnsinniger Zombiemacher vorhatte, die Welt zu erobern. [2]
    Das war vorbei, aber sie fanden stets einen neuen Anfang. Wieder einmal hier in London.
    Es ging mir natürlich gegen den Strich, mich auf Costellos Seite stellen zu müssen. Er war ein Verbrecher, ich Polizist. Zwei genau getrennte Gebiete. Nur hatte sich eine andere Macht zwischen uns geschoben, und die durfte auf keinen Fall unterschätzt werden. Es stellte sich die Frage, wer in diesem Fall den Vorrang hatte. Die Antwort war leicht.
    Wir mußten uns um die fremde Macht kümmern. Mochte Costello und sein Clan noch so gefährlich sein, er war nichts im Vergleich zu dem, was als Oberbegriff Voodoo alles auf uns zukommen würde. Leichen, die lebten, die keine Gefühle besaßen und nur auf Zerstörung aus waren.
    Die Polizei konnte Costello nicht gefährlich werden, davon ging er jedenfalls aus. Wenn ihm jemand etwas am Zeug flicken wollte, informierte er seine Spitzenanwälte, die ihn wieder heraushauten. Bei den Zombies verhielt es sich anders. Ihnen konnte er nicht mit den Lücken in den

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