Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Voodoo-Syndikat

Das Voodoo-Syndikat

Titel: Das Voodoo-Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
John!« schrie mein Freund. »Er will mich töten!« Suko geriet außer Kontrolle. Er mußte in diesen Augenblicken Schreckliches erleiden. Seine Augen quollen aus den Höhlen, Speichel rann über seine Unterlippe. Er bewegte sich unkontrolliert in seinem Sessel und auch so heftig, daß er mit dem Möbelstück fast gekippt wäre. Der unbekannte und unsichtbare Gegner schien gespürt zu haben, daß ihm Suko aus der Kontrolle entglitt, deshalb griff er zum allerletzten Mittel. Er setzte all seine Kräfte ein, um Suko zu töten. Die geballte Macht des Voodoo, irgendwo in der Ferne entstanden und allein auf das Opfer konzentriert, um es zu vernichten.
    Das spürte Suko besonders, ich ebenfalls. Mein Freund mußte sich vorkommen, wie jemand, der durch elektrische Stromstöße gefoltert wurde. Ich konnte nicht anders handeln, ich mußte der geballten Kraft des mächtigen Voodoo die meines Kreuzes entgegensetzen.
    »Terra pestem teneto — Salus hic maneto!« Im gleichen Augenblick und während ich die Formel rief, preßte ich das geweihte Silberkreuz auf Sukos Körper…
    ***
    Zwei Kräfte tobten jetzt in ihm!
    Auf der einen Seite dieses Licht, auf der anderen die einer unheilvollen, finsteren Magic.
    Wer würde siegen?
    Noch war nichts entschieden, aber mein Kreuz hatte durch die Aktivierung reagiert.
    Ein greller Lichtkranz blendete Suko und mich. Er hüllte uns ein, machte uns fast blind. Ich hielt die Augen offen, schaute durch den Lichtkranz und glaubte, die verschwommenen Umrisse meines Partners zu sehen. Sekunden dehnten sich aus. Sie kamen mir vor wie Minuten, in denen sich alles entscheiden konnte.
    Würde Suko überleben?
    Die Voodoo-Kraft hatte ihn fast zerstört und wollte ihm gerade die Seele entreißen. Und jetzt?
    Das Licht sackte zusammen, als wären hundert helle Lampen gleichzeitig ausgeschaltet worden. In meinen Augen schmerzte das grelle Licht noch nach. Ich zwinkerte, schaute dann zuerst auf das Kreuz und sah es matt glänzend auf Sukos Körper liegen. Auf einem Körper, der jetzt verdreht im Sessel lag und sich nicht rührte. Kein Zucken, kein Atmen, kein Vibrieren. Ein steifer Mensch lag vor mir. Mich durchfuhr ein heißer Schreck. Das Blut wurde mir in den Kopf getrieben, der eine dunkelrote Farbe bekam. »Suko!« hauchte ich.
    »Verdammt, du kannst, nein… das kannst du nicht machen…!«
    Während ich diese Worte fast flehend sprach, wanderten meine Blicke über den nackten Oberkörper meines Partners. Ich schaute mir die Haut genau an und stellte fest, daß die verdammten Flecken verschwunden waren, als wären sie ausradiert worden.
    Doch für welchen Preis!
    Da schlug Suko die Augen auf. Es war ein Flattern der Lider, ein unsteter, ungläubiger Blick, als würde er mich zum erstenmal in seinem Leben sehen.
    Ich sah ihm an, wie er nachdachte, und ich konnte nicht einmal lächeln.
    »John?« fragte er.
    »Wer sonst?«
    »Wieso bin ich…?« Er sah erst jetzt, daß er kein Hemd mehr trug.
    »Hast du mir das Hemd ausgezogen?«
    »So ist es.«
    »Weshalb?«
    Ich reichte ihm den Rest des Wassers. »Du wirst Durst haben, Alter. Trink mal einen Schluck!«
    Er nickte. Dankbar nahm er mir das Glas aus der Hand, so daß ich Zeit bekam, noch einmal tief durchzuatmen.
    Es war tatsächlich geschafft. Die Kraft meines silbernen Kreuzes hatte Suko gerettet. Ich hatte es aktivieren müssen, sonst wäre Suko verloren gewesen. Allein diese Tatsache zeigte mir, wie mächtig der Gegner war, hinter dem wir herlaufen mußten.
    Voodoo, Kontrolle über Menschen, Schmerzen, lebende Leichen, dieses Gemisch mußten wir aufwühlen, um dann an die Gestalt im Hintergrund heranzukommen. Mein Blick fiel auf Suko. Er trank langsam. Ich kannte meinen Freund lange genug, um zu wissen, daß er bei einem bestimmten Gesichtsausdruck über irgendein Problem nachdachte. Fit war er noch nicht. Nach wie vor schüttelte er sich, und auf seinem Körper lag auch eine Gänsehaut.
    Er setzte das leere Glas ab und schielte zu mir hoch. »Das war verdammt knapp, nicht wahr?«
    »Ja, sehr.«
    Suko nickte. »Ich habe nachgedacht und bin zu dem Entschluß gekommen, daß es an einer gewissen Person gelegen haben muß, daß mir so etwas widerfuhr.«
    Ich hatte ihn verstanden. »Du denkst an den Schwarzen, der dir den Tod versprochen hat.«
    »Genau.«
    »Dann müßte er dich magisch anvisiert haben.« Ich ließ mich in einen zweiten Sessel fallen. »Erinnerst du dich, was er noch getan hat?«
    »Nein. Nichts hat er getan, mich nur gewarnt.

Weitere Kostenlose Bücher