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Das Weihnachtsversprechen

Das Weihnachtsversprechen

Titel: Das Weihnachtsversprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Vanliere
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erhaltenen Sachen, schöne warme Kleidung, nach Größen sortiert, um sie dann in die Pakete zu packen, die wir zusammenstellten.
    Miriam bot uns keinerlei Hilfe an. Sie saß am Küchenfenster und starrte auf den riesigen Baumüllcontainer in ihrer Auffahrt.
    Um halb neun klingelte es an der Tür. Mit Riesenschritten stieg ich über die Kleiderstapel und öffnete die Tür einen Spaltbreit. Als ich Donovan sah, lächelte ich. »Hallo!«, rief ich und öffnete das Kettenschloss.
    »Hallo!«, erwiderte er und marschierte an mir vorbei.
    Carla stand mit dem Rücken zur Tür auf der Veranda.»Carla?«, fragte ich und trat zu ihr hinaus. Sie wischte sich über das Gesicht und wandte sich zu mir um. »Ich habe heute Abend eine Verpflichtung, Miss Glory. Ich gehe zur Arbeit, aber ich habe niemanden, der auf Donovan aufpasst. Ich weiß, dass Sie all diese Leute bei sich wohnen haben, aber kann er trotzdem hier bei Ihnen übernachten?«
    »Sicher.« Ich musterte Carlas Gesicht. »Ist alles mit Ihnen in Ordnung?«
    Carla nickte. »Ich friere nur und hatte Angst, dass ich keinen Platz für ihn finden würde, wissen Sie. Ich muss mich beeilen, sonst verspäte ich mich.« Sie beugte sich in den Eingang vor und küsste Donovan. »Sei ein braver Junge bei Miss Glory, ja?«
    Er nickte, und sie ging an mir vorbei die Treppen hinunter. Ich sah ihr nach, wie sie in ihr Auto stieg, und schloss die Eingangstür hinter mir.
    »Wer ist das?«, fragte Miriam, als ich Donovans Mantel an den Kleiderständer im Flur hängte.
    »Das«, sagte ich stolz, »ist Donovan, ein alter Freund von mir. Stimmt’s?« Ich hielt meine Hand hoch, und er schlug ein.
    Miriam erblickte den kleinen Koffer. »Bleibt er hier?«
    »Für die Nacht.«
    »Hier ist kein Platz mehr«, sagte sie. »Sehen Sie sich diesen Ort an. Hier herrscht ein absolutes Durcheinander. Dieser Plunder sollte für den Lumpensammler auf die Straße gestellt werden, aber Sie holen zur Krönung von allem auch noch eine weitere Person herein!«
    Ich richtete mich ruckartig auf. »Gehen Sie einfachauf Ihr Zimmer, Miriam.« Dalton, Heddy und Erin taten, als seien sie bis zu den Knien in den Kleidern versunken.
    »Ich bin kein Kind, Gloria!«
    »Dann hören Sie auf, sich wie eins aufzuführen.«
    Miriam knallte die Tür ihres Zimmers zu, und ich seufzte. Es gab einfach keine Möglichkeit, die Kluft zwischen uns zu überbrücken.
    Chaz packte ein Sandwich für Donovan ein und erschien um neun zur Arbeit, gerade als Ray im Gehen begriffen war. »Hat irgendjemand etwas über Mike erfahren?«, fragte Chaz.
    »Ich habe nichts gehört«, sagte Ray und streifte ihn mit einem Blick. »Sie sehen nicht sonderlich gut aus. Warum gehen Sie nicht einfach wieder nach Hause? Das Kaufhaus kann auch mal eine Nacht klarkommen, ohne dass jemand Dienst hat.«
    Chaz stellte den Plastikbeutel mit seinem Abendbrot auf den Tisch. »Ich brauche das Geld«, sagte er.
    »Verstehe.« Ray zog den Reißverschluss seiner Jacke zu. »Ich habe mit meiner Frau gesprochen, und wir würden uns freuen, wenn Sie zum Weihnachtsessen zu uns rüberkommen würden. Haben Sie Lust dazu?«
    Chaz hängte seine Jacke auf und schloss den Spind. Ray musste raus sein, bevor Donovan durch die Tür gerannt kam. »Ich esse an dem Tag mit ein paar Verwandten.«
    »Ich dachte, Sie hätten keine Verwandten«, sagte Ray.
    »Ich habe eine Tante, die etwa neunzig Minuten von hier wohnt.«
    Ray warf seinen Rucksack über die Schulter. »Ich wollte nur sichergehen. Wollte nicht, dass Sie Weihnachten allein verbringen.« Er klopfte Chaz auf den Rücken und ging.
    Chaz beobachtete das Geschehen auf den Monitoren und sah die Putzkolonne in der Herren-, Kinder- und Haushaltswarenabteilung arbeiten. Auf den beiden Monitoren mit den Außenaufnahmen sah man Carla aus ihrem Auto steigen sowie den Hintereingang. Chaz legte das Sandwich und eine Tüte Chips für Donovan auf den Schreibtisch. Nach ein paar Minuten ging er die Treppen zur Haupthalle hinauf und blickte sich nach ihm um.
    Carla schob ihren Wagen zur Damentoilette, und er fing sie ab, bevor sie hineinging. Sie hatte kleine Kopfhörer auf und bemerkte ihn nicht. Er berührte ihren Arm, und sie schreckte zurück. Sie sah entsetzlich aus. »Hallo!«, sagte er. »Wo ist Donovan?«
    Sie nahm die Kopfhörer von den Ohren. »Miss Glory konnte heute Nacht auf ihn aufpassen.« Carla schob sich die Kopfhörer wieder über die Ohren und wuchtete den Wagen in die Toilettenräume.
    Chaz fühlte sich verloren. Donovan

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