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Das Weisse Kleid Des Todes

Das Weisse Kleid Des Todes

Titel: Das Weisse Kleid Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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unser neogotisches Gotteshaus, das seit achtzehnhundertfünfzig ein Wahrzeichen der Region ist, Daisy Mae und Queen Latisha geöffnet haben?« Er wischte mit dem Ende seines Schals über den Tisch, als würde er irgendwelchen Schmutz wegfegen.
    »Mein Großvater hätte kein Blatt vor den Mund genommen«, erwiderte Clare und verschränkte ihre Arme. »Er hätte klipp und klar ›weißes Proletenpack‹ und ›hochnäsige Neger‹ gesagt.«
    Fowler hob eine Hand. »Keine diskriminierenden Worte, Reverend Clare, bitte.« Er signalisierte ihr mit der flachen Hand, wieder Platz zu nehmen, und sie gehorchte unwillig. »Sterling war wie immer melodramatisch. Aber der Kern der Sache betrifft uns alle. St. Alban’s war eine der ersten Episkopalkirchen dieser Gegend. Wir konnten sogar über die Grenzen von Millers Kill, Cossayaharie und Fort Henry hinaus Mitglieder gewinnen, weil wir einen traditionellen Gottesdienst mit wunderbarer Musik und in glanzvollem Rahmen bieten. Viele von uns« – seine Geste umfasste den gesamten Pfarrgemeinderat – »kommen aus Familien, die seit Generationen zu St. Alban’s gehören.« Clare öffnete den Mund. »Lassen Sie mich ausreden. Unsere Gemeinde muss wachsen. Sie braucht frisches Blut und, ganz realistisch betrachtet, frisches Geld. Bevor Sie sich in Ihr Projekt für minderjährige Mütter stürzen, sähe ich Sie doch gern etwas für die Familien tun. Etwas, wodurch St. Alban’s positiv auffällt.«
    Die Pfarrgemeinderatsmitglieder rings um den Tisch nickten. Clare faltete die Hände. »Ich kann auch zwei Aufgaben auf einmal bewältigen, Si-Mr. Fowler.«
    Sein Mund verzog sich zum Anflug eines schiefen Lächelns. »Daran habe ich keinen Zweifel.«
    »Wie wär’s mit einer Teestunde zum Kennenlernen der Pfarreimitglieder?«, sagte Mrs. Marshall.
    »Nein, nein, nein.« Robert Corlew schüttelte den Kopf, aber seine Haare bewegten sich nicht. »Wir brauchen etwas für die Zeitung. Gratisanzeigen.«
    »Kirchenführungen? Oder eine Orgelkonzert-Reihe am Abend!«, rief Sterling Sumner und begann zu strahlen.
    »Sie sagten, das Baby, das an der Hintertür ausgesetzt wurde, hätte Sie auf die Idee gebracht. Ich schlage vor, Sie helfen den Burns, seine Pflegeeltern zu werden. Das« – Fowlers Ring unterstrich das Wort mit einem Klopfen – »ist die Art von Image und Publicity, die allen zeigt, dass wir ein familienfreundlicher Ort sind: einem kinderlosen Ehepaar helfen, indem man seine Adoptionsbemühungen unterstützt.«
    »So gern ich auch meine Zeit und meine Bemühungen für die Burns einsetzen würde – aber ist das nicht Aufgabe des Jugendamts? Und der Justiz? Und so gern wir bestimmt alle sähen, dass die Burns Eltern werden, verstehe ich nicht, wie wir dadurch neue Gemeindemitglieder gewinnen sollten.«
    »Sie kennen diese Stadt noch nicht«, sagte Terry McKellan. »Klatsch gehört hier zum Lebensstil. Und außerdem steht die Sache mit dem Baby bereits in der Zeitung. Warum, verflixt, sollen wir nicht dafür sorgen, dass auch ein paar nette Worte über uns fallen, ja?«
    Clare sah durch eines der Bleiglasfenster in das draußen herrschende Schneegestöber. In ihrem Kopf schwirrten Gedanken, weit hergeholte, praktische, zu kostspielige, in Frage kommende. »Zuerst einmal könnten wir Leute in der Gemeinde rekrutieren, die für die Sache der Burns sind«, sagte sie, ihre Aufmerksamkeit wieder dem Tisch zuwendend. »Eine Briefaktion. Briefe an das Jugendamt und den Gouverneur. Freiwillige, die helfen, dass die Burns Cody in Pflege bekommen. Ein Bittgottesdienst für die Adoption, zu dem auch die Lokalpresse eingeladen wird. Eine Einladung an Gruppen, die die Adoption befürworten.«
    »Sehr gut! Hervorragend! Wusste doch gleich, Sie sind die Richtige für uns«, sagte Fowler.
    Clare sah ihn scharf an. »Und was ist mit meinem Mutter-Kind-Projekt?«
    »Zeigen Sie uns, dass Sie die Adoptionsbemühungen der Burns organisieren und Erfolge vorweisen können, dann geben wir Ihnen volle Rückendeckung für diese Kindertagesstätte.« Fowler warf einen raschen Blick in die Runde und registrierte Zustimmung. »Abgemacht? Abgemacht.«
    Clare atmete tief durch. »Dann lassen Sie uns die Sitzung schließen.« Bevor jemandem noch mehr einfällt, um die Unerwünschten fern zu halten, dachte sie. Alle standen auf, ordneten ihre Papiere und holten ihre Mäntel.
    »Ich muss bis halb zwei beim Ford-Händler in Fort Henry sein«, verkündete Terry McKellan, während er einen Wollmantel über seiner

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