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Das Werben des Lord MacKenzie

Das Werben des Lord MacKenzie

Titel: Das Werben des Lord MacKenzie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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geholfen. Du hättest nur fragen müssen.«
    »Du hättest gesehen, wie viel besser ich bin als du.«
    »Zum Teufel, Dutzende Künstler sind besser als ich. Ich male, was ich will, und pfeife darauf, die Kunstwelt zu beglücken. Deshalb verschenke ich die verdammten Bilder an meine Freunde, und sie schmeicheln mir, indem sie sie an ihre Wände hängen.«
    Payne schien gar nicht zuzuhören. »Aussteigen«, befahl er.
    Mac schwieg und überlegte rasch, wie groß seine Chance war, Payne die Waffe aus der Hand zu schlagen, bevor er auf ihn schießen konnte. Revolver oder nicht, Mac hatte nicht vor, aus dieser Droschke auszusteigen und Payne die Fahrt in die North Audley Street und damit zu Isabella zu Ende machen zu lassen.
    Der Revolverlauf fühlte sich kalt auf seiner Haut an, als Payne ihn damit fast streichelte. Mac fragte sich, warum er nicht größere Angst empfand, aber vielleicht sorgte seine Wut dafür.
    »Wenn du mich erschießt, wird das verdammt viel Krach machen«, sagte Mac in sachlichem Ton. »Und die Leute würden dich sofort packen.«
    »Sie werden verstehen, warum ich es tun musste.«
    Miss Westlock hat Recht; Payne ist komplett verrückt. In seiner Gedankenwelt würde er den vorgeblichen Mac erschossen haben, und Isabella würde ihn dafür in ihren Armen willkommen heißen.
    Der Gedanke an Isabella, die auf ihn wartete und vielleicht jetzt diesen Morgenrock trug, der wie Wasser um ihren Körper floss, ließ den Berserker in Mac mit einem Brüllen an die Oberfläche vorstoßen. Er trieb Payne den Ellbogen in den Leib und duckte sich weg, als der Schuss an seinem Ohr explodierte. Mac kämpfte sich durch das Klingeln in seinem Kopf und versuchte, Payne wegzustoßen. Der Hansom schleuderte zur Seite, als die Pferde bei dem Knall lospreschten, Macs beeinträchtigtes Hörvermögen nahm die Schreie des Kutschers nur schwach wahr.
    Mac blieb keine Zeit zu sehen, was mit der verdammten Waffe geschehen war, aber den tollkühnen Highlander in ihm kümmerte das nicht. Den Mann mit bloßen Händen zu töten würde ebenso befriedigend sein.
    Payne entzog sich Macs Griff. Während die Droschke weiterholperte, öffnete sich der Schlag, und Payne stürzte hinaus auf die Straße.
    »Nein, so nicht, du verdammter Bastard.« Mac sprang ihm nach. Er zerrte an Paynes Mantel, aber Payne riss sich mit einem kraftvollen Ruck los, wich blitzschnell einem Karren aus und verschwand in einer engen Gasse auf der anderen Straßenseite.
    Mac setzte ihm sofort nach. Regen strömte herab und nahm ihm fast jede Sicht. Mac hatte keine Ahnung, wo sie waren, aber die Straßen waren eng und von Unrat übersät. Payne rannte mit einer Entschlossenheit weiter, die verriet, dass er sich hier auskannte. Mac lief schnell und schneller, durch Pfützen und Schmutz, der Regen schlug ihm ins Gesicht.
    Payne tauchte in das Labyrinth der Gassen ein, der Mann war überraschend flink. Sie kreuzten eine breitere Straße voller Kutschen, verdammt zu viele für diese Nachtstunde.
    Payne beschleunigte seine Flucht ein weiteres Mal, aber Mac verfügte noch über genug Energie, um ihm auf den Fersen zu bleiben. Wenn Payne tot war, konnte Mac sich ausruhen.
    Payne verschwand erneut in einer engen Gasse, und Mac sprintete hinterher. Diese schmale Passage war dunkel, und es stank widerlich, man hörte das Trappeln der Ratten.
    Ratten in ihren Löchern , dachte Mac grimmig. Payne verkehrte in guter Gesellschaft.
    Mac erreichte das Ende der Gasse, er stand vor einer nackten Mauer ohne Durchlass. Und kein Payne.
    Zur Hölle mit dem Kerl, er war vermutlich zurückgelaufen. Mac wandte sich um, um ihm zu folgen.
    Ein Licht blitzte auf, gefolgt von einem schrecklichen Krach, der selbst durch sein taubes Ohr drang. Nach zwei Schritten versagten ihm seine Füße den Dienst. Die Beine sackten ihm gegen seinen Willen weg, und das Kopfsteinpflaster stürzte auf ihn zu.
    Was zur Hölle? Was zur Hölle? Mac stützte die Hände auf die kalten Steine und versuchte sich hochzustemmen, aber er bekam keine Luft. Ein großer nasser Fleck breitete sich auf einer Seite seines Körpers aus – er musste in eine Pfütze gefallen sein. Dafür würde Payne sich vor Bellamy verantworten müssen. Der ehemalige Boxer war schon ein fürchterlicher Anblick, wenn er sich über den Zustand von Macs Kleidern aufregte.
    Paynes Schritte hallten im Dunkel wider, als er die Gasse entlang auf Mac zukam. Mac roch den beißenden Geruch einer Waffe, aus der soeben geschossen worden war. Er öffnete den

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