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Das Werben des Lord MacKenzie

Das Werben des Lord MacKenzie

Titel: Das Werben des Lord MacKenzie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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neigte sich dem Abend zu. Als Morton den Gong zum Abendessen schlug, war Mac noch immer nicht zurück. Isabella saß allein im Esszimmer, stocherte in ihrem Essen herum und schickte die Mahlzeit schließlich großenteils unangerührt zurück.
    Sie ging im Salon auf und ab, und sah zu, wie das Hausmädchen die Vorhänge vor der voranschreitenden Nacht zuzog. Isabella hasste es, nicht zu wissen, wo Mac war und was er tat. Waren er und Fellows dabei, London nach Payne abzusuchen? Hatten sie ihn gefunden? Oder war ihnen etwas geschehen? Inspektor Fellows würde sie sicherlich benachrichtigen, wenn Mac verletzt wäre. Das nahm sie jedenfalls an.
    Die Uhr tickte die Stunden der Nacht hinweg: acht, neun, zehn, elf. Um Mitternacht stand Evans mit verschränkten Armen auf dem Treppenabsatz; es war ihre Art zu zeigen, dass ihre Mistress ins Bett gehörte.
    »Erst, wenn ich Nachricht von Mac habe«, sagte Isabella. »Vorher nicht.«
    Um drei Uhr streikte Isabellas Körper, obwohl ihre Gedanken sich noch immer vor Unruhe überschlugen. Als Evans sie dann stützen musste, gab Isabella nach und ging zu Bett.
    Sie würde ein wenig schlafen, sagte sie sich. Und wenn sie aufwachte, würde Mac zu Hause sein. Oder zumindest eine Nachricht geschickt haben.
    Es ist seltsam, dachte Isabella, als sie sich unter der Bettdecke zusammenrollte. Früher in ihrer Ehe hatte sie sich nie Sorgen gemacht, wenn Mac nicht zur gewohnten Zeit nach Hause gekommen war. Sie war ärgerlich gewesen, das ja, aber niemals ernsthaft besorgt. Weil sie gewusst hatte, dass er mit seinen Freunden unterwegs oder auf dem Weg nach Italien war oder an irgendeinen anderen Ort und dass er oder Bellamy ihr irgendwann eine Nachricht schicken würden.
    Heute Nacht war es anders. Ein gefährlicher Mann verfolgte sie, und die Sorge hielt Isabella wach. Etwas Neues hatte zwischen ihr und Mac begonnen, ein tieferes Verständnis, ein tieferes Wissen voneinander. Ihre neue Beziehung war noch frisch und zerbrechlich, und Isabella fürchtete, sie zu zerstören.
    Nein, um ehrlich zu sein, sie fürchtete eher, Mac zu verlieren, ganz egal, was zwischen ihnen war. Sie liebte ihn. Ihn zu verlieren würde ein Loch in ihr Leben reißen, das nichts je wieder würde füllen können.
    Isabella drückte die Wange in das Kopfkissen, auf dem er in der Nacht zuvor geschlafen hatte, atmete seinen Duft ein, der daran haftete, und schlief ein. Sie träumte von ihm. Als sie aufwachte, schien die Sonne schon hell, aber Mac war nicht nach Hause gekommen.
    Zwölf Stunden zuvor
    Lloyd Fellows erlaubte Mac, ihn und sein Team von Konstablern bei der Suche nach Payne zu begleiten. Fellows hatte eigentlich nicht gewollt, dass Mac mitkam – Mac war klar, dass es dem Inspektor lieber wäre, er würde ihm verdammt noch mal aus dem Weg bleiben, aber das konnte Mac nicht. Er konnte einfach nicht zu Hause herumsitzen und warten, nur um zu erfahren, dass Fellows wieder einmal Paynes Spur verloren hatte. Er wollte, dass Payne gefasst und bestraft wurde und für immer aus ihrem Leben verschwand. Er wollte Gewissheit darüber, dass Isabella nicht mehr in Gefahr war.
    Macs Highlandvorfahren hätten diesen Schuft aufgespürt und erledigt, danach wären sie nach Hause zurückgekehrt und hätten ihren Erfolg mit viel Trinken und Tanzen gefeiert und sich der Liebe hingegeben. Das Trinken und Tanzen konnte Mac gut sein lassen, aber sein Blut rauschte, und er wollte diesen Mann fassen. Er würde ihm den Garaus machen und dann drei Tage lang mit Isabella im Bett verbringen.
    Den ganzen Nachmittag zog er mit Fellows’ Konstablern durch die Chancery Lane und deren Umgebung, wobei sie am letzten bekannten Wohnort Paynes mit ihrer Suche begannen. Payne war nicht dorthin zurückgekehrt, aber er kannte die Gegend gut, und es war möglich, dass er in der Nähe ein Versteck gefunden hatte.
    Mac und einige der Konstabler nahmen sich die Fleet Street vor und gingen dann an Temple Bar vorbei zum Strand. Der Verkehr war dicht, und zahllose Kutschen verstopften die Durchgangsstraße. Mac wich Passanten aus, ging um Hindernisse herum und schlängelte sich zwischen Karren und Pferden hindurch. Er ging die Southampton Street hinauf, auf der es nur geringfügig weniger geschäftig zuging, bis zum großen Markt von Covent Garden.
    Sie fanden keine Spur von Payne. Zumindest habe ich genügend Leute, die auf Isabella aufpassen, dachte Mac. Selbst wenn Payne in die North Audley Street käme, würde er niemals in Isabellas Nähe gelangen

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