Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition)

Titel: Das Wesen aller Kriege (Die Ratte des Warlords IX-A) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johann Löwen , Eduard Dyck
Vom Netzwerk:
empfand. Er hatte nur noch sechs Bolzen und eine einzige Patrone in der Glock. Damit, und unter Aufbietung aller Kraft, könnte er vielleicht noch ein Gool töten, wenn er Glück haben würde. Ein weiteres Monster würde ihn und die beiden Wissenschaftler töten. Und wenn die Syths auftauchen sollten, würde es noch schneller gehen.
    Bevor sie aufbrachen nahm der Wissenschaftler aus irgendwelchen Gründen die Mühe auf sich, um das Schwert zu bitten, zum Gools zu gehen und ihm die Finger abzusäbeln. Er wickelte sie sorgfältig in ein Stück, das er von seinem Umhang abgeschnitten hatte, und steckte sie ein.
    Sie beeilten sich wie sie es nur konnten, anscheinend verstanden Darr und Arr doch, dass sie eigentlich nur dann Chancen zu überleben hatten, wenn sie unbehelligt die Stadt erreichten – und von den Bewohnern aufgenommen wurden.
    Die Mauern von Gondwana waren nicht so hoch wie die von Vineta. In der untergehenden Sonne glänzten sie jedoch genauso, anscheinend schützte die Stadt sich auf dieselbe Weise vor den Gools. Doch es war nicht die einzige Weise.
    Von der Mauer blickten fünf mit Speeren und Bögen bewaffnete Männer he runter. Die Afrikaner hatten eine dunklere Haut und kürzere schwarze Haare als Darr und Arr. Einander glichen sie wie Brüder und sie waren alle relativ jung.
    Darr hob den Arm und winkte. Einer der Männer verschwand, die anderen sahen weiterhin regungslos zu Kepler, Darr und Arr. Die Typen, und wenn auf ihren Speeren deutlich Gool-Krallen prangten, waren keine echte Bedrohung.
    Kepler kam bis auf zwanzig Meter an die Mauer heran und blieb stehen , Darr tat dasselbe und sah ebenfalls hoch. Die Überheblichkeit, die er in Vineta teilweise sehr deutlich zur Schau getragen hatte, war längst von ihm abgefallen. Arr setzte sich entkräftet auf die Erde. Seit er fast gestorben war, hatte er nicht ein Wort gesagt. Jetzt schloss er die Augen und atmete tief durch, aber er zitterte immer noch, der erlebte Alptraum ließ ihn nicht los.
    Ein Pfeifen ertönte. Kepler sah über die Schulter. Es hatte sich kein Tor geöffnet, es gab auch in Gondwana gar keines. Stattdessen ragte oben jetzt ein Ausleger über der Mauer. Unter ihm baumelte ein stabiler Korb, in dem sechs Männer standen. Fünf von ihnen hielten gespannte Bögen in den Händen. Der Mann ohne Bogen schien der Anführer zu sein. Er war jedoch nicht älter als die anderen, sondern hatte nur einen ein wenig herrischeren Gesichtsausdruck.
    "Wer seid ihr?", rief er, nachdem der Korb in fünf Metern Höhe angehalten hatte. "Und was wollt ihr hier?"
    Der Mann sprach dasselbe seltsame Englisch, aber es hörte sich für Kepler von der Betonung her etwas anders an. Darr trat vor.
    "Ich bin Darr Orlikon der Siebzehnte aus Vineta , Vorsitzender des Wissenden Kreises", rief er zurück. "Ich möchte bitte mit eurem Bürgermeister sprechen."
    Der Mann im Korb antwortete nicht, sondern hob einen Gegenstand an den Mund, der wie ein kleines Funkgerät aussah. Während er leise sprach, zielten die Schützen weiterhin auf Kepler, Darr und Arr.
    Plötzlich gab es ein Geräusch und Kepler drehte sich um. Weit hinten mutete es an, als ob Staub aufgewirbelt worden wäre. Darr hatte ebenfalls hingesehen.
    " Nehmt uns bitte mit", rief er, "wir schaffen keinen dritten Gool."
    "Ach?", gab der Afrikaner höhnisch zurück. "Zwei habt ihr schon oder was?"
    Anstatt zu antworten wickelte Darr sein Päckchen auseinander und hielt die abgeschlagenen Gool-Finger mit beiden Händen in die Höhe.
    "Das ist ein Präsent für euren Bürgermeister", schrie er.
    Alle sechs Männer im Korb blickten mehr als überrascht zu ihm. Dann sah der Anführer in die Ferne, hob den Kopf und winkte. Der Korb wurde hinaufgezogen und die Männer kletterten hastig aus ihm auf die Mauer.
    "Sowas nennt man schon vor Jahrmillionen einen Griff ins Klo", bescheinigte er Darr, der weiterhin angespannt nach oben blickte.
    Der Wissenschaftler erwiderte nichts und Kepler drehte sich um. Er sah nichts in der Weite. Aber nur einige Augenblicke lang. Dann bemerkte er wieder eine kleine Staubwolke. Jetzt nur noch fünfhundert Meter entfernt.
    Mehr pro forma sah er über die Schulter, als er glaubte, an der Mauer ein G eräusch gehört zu haben. Er hatte sich nicht verhört, der Korb senkte sich wieder herab, diesmal leer. Darr trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen, nachdem er nach hinten geblickt hatte. Kepler drehte den Kopf zurück. Das winzige Gebüsch keine hundert Meter entfernt wackelte

Weitere Kostenlose Bücher