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Das wilde Herz der Highlands

Titel: Das wilde Herz der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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sprühten vor Leben und kündeten von Scharfsinn. Ihm war, als nagele Dunbar ihn regelrecht fest mit seinem Blick.
    Überraschung huschte über die Miene des Laird, ehe er den Mund grimmig verzog und sich zurücklehnte. „Sieh an“, sagte er gedehnt. „Da habt Ihr also doch endlich hergefunden. Und Ihr seid Eures Vaters Balg, keine Frage.“
    Er sprach mit breitem schottischen Akzent, und Blake brauchte eine Weile, um den Worten Sinn abzuringen. Schließlich nickte er vorsichtig.
    „Tja, nun, Ihr kommt zu spät.“ Dunbar machte keinen Hehl daraus, wie sehr ihn das vergnügte, und in noch breiterem Schottisch fuhr er fort, vermutlich mit einer Erklärung.
    Blake verstand kein Wort. Hilfe suchend sah er Kenwick an, der die Stirn in Falten legte.
    „Die Brutzeit ist vorbei, das Mädchen ist ausgeflogen, der Hühnerstall ist leer, und Ihr werdet Euch trollen müssen“, übersetzte Kenwick ihm das Gesagte, ehe er sich verärgert an Dunbar wandte. „Was soll das heißen, das Mädchen sei ausgeflogen? Wo ist sie hin?“
    Dunbar zuckte mit den Schultern. „Hat sie mir nicht verraten.“
    „Und Ihr habt sie nicht gefragt?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ist nun fast zwei Wochen her. Sie ist am Tag nach Lady Wildwoods Ankunft verschwunden ...“
    „Lady Wildwood ist hier?“ Kenwick schien aufrichtig verblüfft. „Sie hätte doch darauf warten sollen, dass wir sie mit zurück an den Hof nehmen.“
    „Aye, nun, Ihr habt Euch reichlich Zeit gelassen, nicht wahr? Wir haben Euch vor über einer Woche zurückerwartet.“ Kenwick bedachte Blake mit einem giftigen Blick. „Wir wurden aufgehalten“, murmelte er.
    „Während Ihr,aufgehalten wurdet, sah sich Lady Wildwood gezwungen, um ihr Leben zu laufen.“
    „Ihr meint nicht zufällig Lady Margaret Wildwood?“, warf Blake ein und war erstaunt, als der Schotte nickte. Blake hatte Lord Wildwood und dessen Gemahlin mehrmals bei Hofe getroffen. Zu Lebzeiten der Königin hatte sich Lady Wildwood häufig dort aufgehalten. Nach dem zu urteilen, was er gesehen und gehört hatte, waren Lord und Lady Wildwood etwa zwanzig Jahre lang ein glückliches Paar gewesen. Lord Wildwood hätte seiner Frau niemals auch nur ein Haar gekrümmt und könnte es nun, da er tot war, erst recht nicht tun. Blake wusste, dass der Mann vor einigen Monaten in Irland sein Leben gelassen hatte. „Lord Wildwood ist tot“, sprach er seine Gedanken laut aus. „Wer sollte Lady Wildwood übelwollen?“
    Nachdenklich runzelte Kenwick die Stirn und schien nach den passenden Worten zu suchen. Schließlich seufzte er. „Kennt Ihr Greenweld?“
    Blake nickte. Greenweld war Wildwoods Nachbar, ein habgieriger, sittenloser Strolch, den niemand ausstehen konnte.
    „Er hat Lady Wildwood in die Ehe gezwungen“, erklärte Kenwick. „Er hat ihre Tochter Iliana entführt und als Druckmittel verwendet, um zu verhindern, dass Lady Wildwood gegen die Heirat aufbegehrt.“
    Diese Neuigkeit erschütterte Blake. „Greenweld kann nicht im Ernst geglaubt haben, dass er damit durchkommt.“
    „Aber er ist damit durchgekommen“, entgegnete Kenwick. „Bis es Lady Wildwood gelungen ist, einen treuen Bediensteten mit einem Schreiben zum König zu schicken und ihn von ihrer Zwangslage zu unterrichten. Richard hat Iliana umgehend mit Duncan Dunbar verheiratet, Lord Dunbars Sohn.“ Er nickte in Richtung des Laird. „So hat er das Mädchen aus Greenwelds  Klauen befreit. Derzeit bemüht sich der König, Greenwelds Ehe mit Lady Wildwood annullieren zu lassen.“
    „Was ihr vermutlich die Tracht Prügel beschert hat“, warf Dunbar grimmig ein. „Lieber wollte er sie tot sehen, als Wildwoods Besitzungen wieder herzugeben.“
    „Aye.“ Kenwick nickte. „So mag es gewesen sein, sollte er Wind von den Plänen des Königs bekommen haben.“ Kurz sann er nach, bevor er Dunbar anschaute. „Ich nehme an, sie hat hier Schutz gesucht? Weshalb ist sie nicht an den Hof geflohen? Der König hätte ihr Obdach gewährt.“
    Abermals zuckte Dunbar mit den Schultern. „Weiß ich nicht. Sie ist mit ihrer Kammerfrau und deren Sohn hergekommen, hat jedoch auf dem Weg zu fiebern begonnen. Seit sie hier ist, ruht sie, und ich habe noch nicht mit ihr sprechen können.“ „Verstehe“, murmelte Kenwick missmutig. „Ist sie ansonsten wohlauf?“
    Dunbar schürzte die Lippen. „Sie lebt, wenn sie dem Tode auch nur knapp entronnen ist. Der Mistkerl hat ihr die Seele aus dem Leib geprügelt. Deshalb hat sie nicht darauf gewartet, dass Ihr

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