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Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Titel: Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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aufgebracht ein. »Das ist mein Fall.«
    Jeb wurde wütend. » Sie wissen doch gar nicht, was Sie tun. Max ist ein Multimillionen-Dollar-Instrument, äußerst fein gestimmt. Sie haben sie fast ruiniert! Sie ist kein Schoßhündchen. Sie ist eine Kriegerin – die beste, die es gibt. Ich habe sie zu dem gemacht, was sie ist, und das lasse ich mir nicht kaputtmachen.«
    »He, Moment mal!« Ich hob die Hände. »Das geht nun wirklich zu weit! Selbst für mich. Ich habe eine glänzende Idee: Warum springt ihr drei nicht einfach über die Klippe? Das würde die meisten unserer Probleme gleich hier lösen.«
    »Das wäre mir nur recht«, warf Ari ein. »Dann gäbe es nur dich und mich.«
    »Bitte. So wie du fliegst? Da wäre nicht genug übrig, um einen Müllsack zu füllen.«
    Wieder wollte er sich auf mich stürzen. Anne und Jeb hielten ihn davon ab.
    »Ich hau jetzt ab«, sagte ich. »Und ich werde verschwunden bleiben. Wenn ich einen von euch je wiedersehe, schalte ich euch aus. Und das ist übrigens ein Euphemismus.«
    Jeb seufzte und schüttelte den Kopf. »So einfach ist das nicht, Max. Es gibt keinen Platz, wohin du gehen kannst. Dieser ganze Planet ist ein einziges riesiges Labyrinth, und du bist die Ratte, die darin umherläuft.«
    Meine Augen verengten sich. »Das glaubst du«, sagte ich eiskalt. »Du und deine Psychowissenschaftler, ihr könnt den dritten Akt allein spielen. Was mich betrifft, ist dieses Experiment, dieser Test vorüber. Lass dich nie wieder bei mir blicken. Nie wieder. Das meine ich ernst.«
    »Diese Entscheidung liegt leider nicht bei dir«, sagte Jeb geduldig. »Aber du brauchst mir nicht zu glauben. Du kannst meinen Boss fragen, der alle Strippen zieht.«
    »Jeb!« Annes Stimme klang warnend.
    »Ja, klar«, sagte ich. »Rufe ihn mit deinem Handy an. Ich warte.«
    »Das muss ich nicht. Sie ist hier«, entgegnete Jeb mit freundlichem Lächeln.
    Die einzige andere »sie« war Anne.
    Sie war sein Boss, diejenige, die alles dirigierte und manipulierte. Die auch mich manipulierte.
    92   Ich hätte es wissen müssen.
Vielleicht hatte ich es tief im Inneren gewusst. Vielleicht hatte ich ihr deshalb nie richtig vertrauen können. Oder hatte sich nur mein Verfolgungswahn wieder einmal bestätigt?
    »Du bist also der Leithund?«, sagte ich zu Anne und schüttelte den Kopf. »Nein, ich kann nicht mal so tun, als wäre ich überrascht. Nichts, was ihr Typen tut, kann mich noch überraschen.«
    »Lass uns das testen«, sagte Ari. Sein Körper war angespannt, die Augen blutunterlaufen. Seine Klauen hatte er aufgestellt.
    »Mach Platz, Kleiner!«, sagte ich und erwartete, dass er jede Sekunde zubiss.
    »So ist es nicht, Max«, sagte Anne. Ihr Gesicht war ernst und besorgt. »Ich wollte ein Teil deines Werdegangs sein. Du bist nicht nur ein Experiment. Für mich bist du fast wie eine Tochter.« Ihre Augen waren warm und bittend. Ich dachte an all die Abende, an denen sie uns ins Bett gebracht hatte, und an die vielen schrecklichen Versuche, eine ordentliche Mahlzeit auf den Tisch zu bringen. Wie sie uns Kleidung, Bücher und alles für unsere künstlerische Betätigung gekauft hatte. Sie hatte Nudge in den Arm genommen, wenn sie geweint hatte, und Gasis abgeschürfte Knie verpflastert.
    Aber weißt du was? Ich hatte das alles auch getan. Und ich war dabei besser. Und – als Bonus – ich war nicht böse.
    »Ich schätze, ›fast‹ ist hier das entscheidende Wort«, sagte ich. »Teil meines Werdegangs? Herzlichen Glückwunsch. Du kannst jetzt Teil daran haben, wie ich stinksauer werde.« Mir wurde klar, wie niedergeschlagen Gasi, Nudge und Angel sein würden, wenn sie herausfanden, dass Anne noch tiefer mit in diesem Sumpf steckte als Jeb, diese Ausgeburt des Satans. Plötzlich hatte ich genug, mehr als genug. Ich schüttelte den Kopf und lockerte meine Flugmuskeln. »Du kannst nicht mal ordentliche Kekse backen«, sagte ich zu ihr und sprang in die Luft, wie wir es so oft geübt hatten. Mit einem Satz war ich über ihren Köpfen, entfaltete schnell meine Flügel und drückte sie mit aller Kraft nach unten.
    Beinahe hätte ich sie noch erwischt. Ich hatte eine Flügelspannweite von über vier Metern. Ich schwebte hinauf, wo mein Schwarm wartete.
    »Vámenos!« , rief ich. »Nichts wie weg!«
    93   Aber das wäre zu leicht gewesen, richtig?
Innerhalb von Sekunden verlor Ari die Kontrolle. Beim Aufstieg hörte ich ihn bereits Befehle brüllen. Ich schaute über die Schulter und sah jede Menge schwerer

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