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Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Titel: Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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hinter dir«, sagte Fang. »Lass uns eine Insel finden. Verschwinden wir einfach von der Bildfläche.«
    »Das klingt super«, sagte ich langsam. »Aber wir müssen die anderen an Bord holen. Ich bin ziemlich sicher, dass die jüngeren Kinder immer noch ihre Eltern finden wollen. Und jetzt will ich mehr über diese Firma herausfinden, von der Angel gehört hat. Was meinst du? Du suchst nach einer Insel, und ich konzentriere mich auf dieses andere Problem?« So nahe war ich noch nie daran, meine Rolle als Anführerin zu teilen. Eigentlich fühlte ich mich gar nicht schlecht dabei.
    »Okay«, sagte Fang.
    Ein paar Minuten schauten wir zu, wie Angel und der Gasmann in der flachen Brandung spielten. Ich war erstaunt, dass sie nicht blau vor Kälte waren, aber es schien ihnen gut zu gehen. Iggy und Nudge wanderten am Strand entlang. Nudge legte verschieden geformte Muscheln in Iggys Hände, damit er sie fühlen konnte. Ich wünschte mir sehnlichst, die Zeit möge jetzt stehen bleiben, hier und für immer.
    Ich musste noch etwas sagen. »Tut mir leid. Wegen vorhin.«
    Fang warf mir von der Seite einen Blick zu. Seine dunklen Augen waren wie immer unergründlich. Er blickte aufs Wasser. Mehr erwartete ich nicht von ihm.
    »Du hast mir beinahe einen Herzinfarkt beschert«, sagte er leise. »Als ich dich gesehen habe und das ganze Blut …« Er warf einen kleinen Stein, so weit er konnte, zum Strand.
    »Tut mir leid.«
    »Mach das nie wieder!«
    Ich schluckte. »Werde ich nicht.«
    Etwas hatte sich zwischen uns geändert, aber ich wusste nicht was.
    »He!«, rief Angel. Sie stand knietief im Wasser. »Ich kann mit den Fischen reden.«
    Das war es nicht.
    105   »Du kannst was?«, rief ich, stand auf und ging zum Wasser.
»Ich kann mit Fischen reden!«, erklärte Angel glücklich. Wasser tropfte von ihrem langen dünnen Körper.
    »Lad doch einen zum Abendessen ein«, meinte Fang.
    Der Gasmann schüttelte den Kopf wie ein nasser Hund. »Das kannst du nicht! «, sagte er.
    »Ich werde es beweisen.« Angel tauchte wieder ins Wasser.
    »Redet sie jetzt mit den Fischen?«, fragte Iggy.
    Dann tauchte unvermittelt ein knapp zwei Meter langer Hai kurz vor Gasi auf und riss den Rachen auf. Keiner von uns gab einen Laut von sich. Wir waren darauf trainiert, in einer Krise nicht zu schreien. Aber ich war sicher, dass wir innerlich laut aufschrien. Ich sprang ins Wasser, packte Gasi am Arm und holte ihn ans Ufer. Er war vor Angst wie gelähmt und schwer wie ein Sack. Jeden Moment erwartete ich den Biss des Hais in mein Bein.
    Angel tauchte auf. Ich winkte ihr, sofort zu kommen. Sie lachte.
    »Er ist mein Freund!«, rief sie. »Er will hallo sagen!« Der Hai war einen Kreis geschwommen und bewegte sich jetzt direkt auf sie zu. Mir stockte das Herz. Was wenn sie nur glaubte , sie könne mit den Fischen sprechen? »Los, wink doch mal!«, sagte Angel zum Hai, als ich schon zum Sprung ansetzte, um sie zu retten.
    Vor unseren Augen drehte sich der Hai auf die Seite, erhob sich ein wenig aus dem Wasser und winkte mit der Seitenflosse.
    »Heiliger …«, begann der Gasmann, aber ich unterbrach ihn. »Gasi!«
    »Würde mir bitte jemand erklären, was hier abgeht?«, beschwerte sich Iggy.
    »Angel hat gerade einen Hai dazu gebracht, dass er uns mit seiner Flosse zugewunken hat«, erklärte ihm Nudge.
    »Äh … was …?«
    Dann erschienen drei weitere Haie in dem seichten Wasser um Angel und winkten uns mit den Flossen zu.
    Angel lachte. »Ist das nicht großartig?«
    Total lief neben mir. »Das ist Wahnsinn! Sie sollen das noch mal machen!«
    Mir waren die Knie weich, und ich musste mich setzen. »Das war nett, Kleines«, sagte ich und bemühte mich, ruhig zu klingen. »Und jetzt bitte die Haie, wegzuschwimmen, okay?«
    Angel zuckte mit den Schultern und redete wieder mit den Haien. Langsam drehten sie ab und schwammen hinaus aufs Meer.
    »Das war einfach Wahnsinn«, rief Total, als Angel ans Ufer kam. Er leckte Angels Bein und spuckte. »Pfui! Salz!«
    »Also Angel redet mit Fischen« sagte Iggy vorsichtig. »Und was nützt uns das?«
    106   Wir mussten weiter. Bald wurde es dunkel, und wir brauchten ein Dach über dem Kopf. Die meisten Kinder in meinem Alter machten sich Sorgen wegen der nächsten Mathearbeit oder dass die Eltern ihnen die Fernsehzeit beschnitten. Ich machte mir Sorgen, wo wir schlafen, essen und trinken konnten. Ein wenig Luxus im Leben.
    Wir waren jetzt über Florida. Entlang der Küste sahen wir eine Million Lichter

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