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Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Titel: Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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für uns, weil wir niemals so nah an die Erfüllung gekommen waren.
    Seit Iggy zu uns zurückgekommen war, war er verschlossen gewesen. Doch jetzt hatte er sich genügend erholt, um Gasi das Leben schwer zu machen. Daran erkannte ich, dass er auf dem Weg der Besserung war. Ich rollte meine Schultern.
    »Wie lang brauchen wir bis Florida?«, fragte Nudge. »Besuchen wir wirklich Disney World? Glaubt ihr, dass wir irgendwelche Promis sehen werden? Ich will das Baumhaus der Familie Robinson sehen und Die Schöne und das Biest und von denen Autogramme haben. Ich will auch den Baum des Lebens sehen …«
    Ich hob die Hand. »Okay, das reicht. Ich hoffe, wir können Disney World besuchen, aber zuerst müssen wir dorthin kommen und alles überprüfen. Wir haben gerade die Grenze zwischen Georgia und Florida überflogen, also …«
    »Das Meer!«, sagte Gasi und deutete hinaus. Ganz im Osten konnten wir das graublaue endlose Wasser des Ozeans sehen. »Können wir an den Strand gehen? Bitte! Nur eine Minute!«
    Ich dachte nach. Am Strand hatten wir einige wirklich gute Zeiten, aber auch echt schlimme erlebt. »Es ist Winter«, gab ich zu bedenken.
    »Wir spüren die Kälte nicht«, sagte Iggy.
    Ich schaute Fang an. Er zuckte nur mit den Schultern. Ich war dran.
    Max, du musst konzentriert bleiben.
    Meine Stimme. Ich bin doch konzentriert , dachte ich beleidigt. Ich konnte die Stimme direkt seufzen hören.
    Wenn du nach Florida willst, geh nach Florida , sagte die Stimme. Such dir ein Ziel und steuere es an. Wenn du die Welt rettest, kannst du nicht einfach Werbepausen einlegen.
    Das war’s!
    »He, Leute, wollt ihr an den Strand?«, rief ich.
    »Jaaa!« Gasi riss begeistert die Arme hoch.
    »Ja, ja«, sagte Angel glücklich.
    »Ich bin dafür«, meinte Total in Fangs Armen.
    Nudge und Iggy jubelten ebenfalls.
    »Dann auf zum Strand«, rief ich und flog eine anmutige Kurve nach Osten.
    Max, du benimmst dich wie ein Kind , sagte die Stimme. Du solltest darüber hinaus sein, gegen dein Schicksal zu rebellieren nur um des Rebellierens willen. Du hast eine Verabredung mit dem Schicksal. Komm nicht zu spät!
    Ich strich mir die Haare aus der Stirn. War das ein Zitat aus einem Film? Oder ist es eine echte Verabredung? Ich erinnere mich nicht, dass das Schicksal bei mir angerufen hat. Ich habe ihm nicht mal meine Telefonnummer gegeben.
    Die Stimme zeigte niemals Gefühle. Deshalb bildete ich mir die Anspannung vielleicht nur ein, die ich hörte. Max, früher oder später musst du das ernst nehmen. Wenn es nur um dein Leben ginge, wäre es egal. Aber wir sprechen davon, die Leben aller zu retten.
    Aus irgendeinem Grund saß das. Ich biss die Zähne zusammen. Halt die Klappe! Ich habe dich satt! Ich habe mein sogenanntes Schicksal satt! Ich führe mich wie ein Kind auf, weil ich ein Kind bin! Lass mich verdammt noch mal in Ruhe!
    Heiße Tränen bildeten sich in meinen Augen, die vom ständigen Wind brannten. Ich konnte das nicht mehr ertragen. Es war ein seltener schöner Tag gewesen, und jetzt hatte die Stimme ihn ruiniert und mir wieder die Last der ganzen Welt auf die Schultern gelegt.
    »He?«
    Fang beobachtete mich. »Alles in Ordnung? Kopfschmerzen?«
    Ich nickte und wischte mir über die Augen. Ich hatte das Gefühl, gleich zu explodieren. »Ja, unerträgliche Kopfschmerzen! « Das letzte Wort brüllte ich fast. Fünf Köpfe drehten sich und starrten mich an.
    Ich musste weg. Und wenn ich meinen Turbolader einschaltete, würde das alles eine Sache von Sekunden sein.
    Ab durch die Mitte.
    102   »Ich seh euch am Strand«, hatte ich Fang noch zugerufen, ehe ich abgezischt war. In wenigen Sekunden hatte ich den Schwarm überholt. Der Wind trieb mir das Wasser noch stärker in die Augen. Es war komisch, aber bei dieser Geschwindigkeit hätte ich am liebsten die Arme nach vorn ausgestreckt, wie Superman, als würde ich die Luft teilen.
    Ach was! Niemand konnte mich sehen. Ich streckte die Arme aus und fühlte mich wie ein Pfeil, ein Speer, der durch den Himmel sauste.
    In vier Minuten war ich am Strand. Ich landete so schnell, dass ich noch durch den Sand rennen musste und flach aufs Gesicht fiel. Langsam kam ich auf die Beine, spuckte Sand aus und wischte mich ab. Mir war siedend heiß. Ich zog die Jacke aus.
    Bis die anderen kamen, hatte ich noch zwanzig Minuten Zeit. Ich schlenderte am Strand entlang und ließ meine Flügel draußen, damit sie abkühlen konnten. Ich fühlte mich verzweifelt, hatte Angst und war wütend. »Ich

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