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Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Titel: Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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begaben wir uns.
    »Okay, als wir das letzte Mal in einem Auto saßen …«, flüsterte mir Fang ins Ohr.
    »Das war anders«, unterbrach ich ihn ungeduldig. »Wir wollen ohnehin keinen Van stehlen.«
    »Was stehlen wir diesmal?«, fragte Iggy neugierig. »Darf ich auch mal eine Runde drehen?«
    »Ha, ha«, meinte ich nur, und er lachte.
    »Der da!« Ich zeigte auf einen niedrigen schicken Sportwagen, doch dieser hatte leider keinen Motor.
    Tatsächlich hatte jedes dieser blöden Autos irgendein Manko: Bei dem einen fehlte das Lenkrad, bei einem anderen waren die Räder abmontiert, das Armaturenbrett existierte nicht mehr, oder jemand hatte die Sitze rausgenommen. Eine Stunde später war ich so frustriert und bereit, alles kurz und klein zu schlagen.
    »Was jetzt?«, fragte Fang leise und hockte sich neben mich. »Öffentliche Verkehrsmittel?«
    Ich warf ihm einen finsteren Blick zu.
    »Max?« Nudge klang ungewöhnlich ruhig. Sie schob sich die langen Locken aus dem Gesicht. »Ich habe nachgedacht …«
    O nein, was jetzt! , dachte ich missmutig.
    »Wenn wir die Sitze aus dem Camry nehmen und die Räder vom Käfer und die Batterie aus dem Caddy und dann das Lenkschloss vom Accord abmontieren, können wir den Motor wieder in den Echo einbauen, einen neuen Luftfilter einsetzen und mit dem Echo losfahren.« Sie schaute mich mit ihren großen braunen Augen erwartungsvoll an. »Meinst du nicht, dass das funktioniert?«
    »Wau!«, sagte Total und setzte sich.
    »Hm«, meinte ich.
    »Da drüben auf dem Tisch ist ein Luftfilter«, fügte sie hinzu.
    »Seit wann weißt du das alles?«, fragte ich sie völlig entgeistert.
    »Ich mag Autos. Ich habe immer Jebs Autozeitschriften mit den Testberichten gelesen. Erinnert ihr euch?«
    Selbst der total weggetretene Wachmann würde hören, wenn ein Motor startete. Deshalb mussten wir den Frankensteinwagen durchs Tor des Schrottplatzes schieben und konnten erst nach einigen Blocks den Motor anlassen, um zu sehen, ob das Ding überhaupt lief.
    Fang setzte sich hinters Lenkrad und drehte den Schlüssel.
    Tatsächlich startete der Motor! Er klang zwar etwas unregelmäßig, und es kam zu etlichen Fehlzündungen, die wie Gewehrschüsse klangen, aber wir waren unterwegs.
    »Alle rein!«, sagte ich.
    Da stellten wir das Hauptproblem fest.
    Kleine Echos sind nicht dazu entworfen, sechs Kinder zu transportieren, die etwas größer als ihre Altersgenossen sind.
    Und Flügel hatten.
    Und einen Hund.
    »Das ist ein Clownauto«, beschwerte sich Total auf meinem Schoß.
    »Warum darf der Hund auf deinem Schoß sitzen?«, fragte Gasi beleidigt, als wir durch die dunklen Straßen ratterten. »Wie wär’s mit einem Kind?«
    »Ah. ›Der Hund‹. Wirklich nett«, bemerkte Total zynisch.
    »Weil es nicht erlaubt ist, Menschen vorn auf dem Schoß zu haben«, erklärte ich. »Es ist nicht sicher. Wenn ein Cop uns sieht, hält er uns sofort an. Willst du Total hinten ?«
    Alle schrien gleichzeitig: »Nein!«
    »Wir müssen irgendwie durchhalten, bis wir einen geeigneten Schlafplatz gefunden haben«, sagte ich.
    »›Der Hund‹«, maulte Total noch mal.
    »Scht!«, machte ich.
    »Willst du behaupten, du seist kein Hund?«, fragte der Gasmann. Er war müde. Wir alle waren müde, hungrig und schlecht gelaunt
    »Okay, ihr beide, das reicht!«, sagte ich streng. »Wir sind ja schon ruhig, okay. Wir suchen einen Schlafplatz. Bis dahin herrscht hier Ruhe.«
    »Möchte jemand das Lied 99 Bottles of Beer on the Wall singen?«, fragte Fang.
    Wir alle schrien gleichzeitig: »Nein!«
    118   In dieser Nacht versteckten wir das Auto unter einem überhängenden Gebüsch an einer verlassenen Farm. Wir schliefen in den Baumwipfeln und wiegten uns in der leichten Brise. Niemand griff uns an, daher war es eine geruhsame Nacht für uns.
    Am Morgen zwängten wir uns wieder in unser kleines Auto – die Betonung liegt auf kleines .
    »Es gibt nicht genug Sitzgurte«, beschwerte sich Gasi. Die vier auf dem Rücksitz saßen eng wie die Sardinen.
    »Es gibt eben keine absolute Sicherheit im Leben«, sagte ich und schaute auf die Landkarte.
    »Ich wollte es ja nur erwähnen«, sagte Gasi. »Autsch, Fang!«
    Selbst Fang zuckte zusammen, als der Gang knarzte. Ich biss mir auf die Lippe, um nicht zu grinsen. Ich schaute Fang unschuldig an und schluckte sämtliche hässlichen Bemerkungen über seine Fahrkünste hinunter. Ganz im Gegensatz zu ihm , wenn ich am Steuer saß. Offensichtlich bin ich ein besserer Mensch. Ich bin eine

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