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Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Titel: Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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gestohlenen Auto mit einer Sechsjährigen, die die Gedanken anderer Menschen kontrollieren konnte. Nicht gerade der Inbegriff von Gemütlichkeit.
    Wir waren einige Meilen gefahren, als Angel sich meldete: »Ich weiß nicht, Leute. Eigentlich sollte ich doch die Anführerin sein, finde ich.«
    »Und ich ihr Stellvertreter«, erklärte Total.
    »Klar, du konzentrierst dich so lang auf deinen Job, bis ein Karnickel dir über den Weg läuft«, meinte Gasi höhnisch.
    »He!« Total warf ihm einen wütenden Blick zu.
    »Leute, hört mal zu«, sagte ich ganz ruhig. »Angel, dein Angebot ist sehr süß, aber ich habe nun mal das ganze Ding mit der Führung gelernt, okay? Du musst dir keine Sorgen machen.«
    »Na ja, wenn du meinst«, sagte Angel missmutig. Sie klang nicht hundertprozentig überzeugt.
    Was war los mit ihr?
    120   Ich glaube, ich habe bereits erwähnt, wie abartig langsam eine Fahrt im Auto im Vergleich mit Fliegen ist. In der Luft gibt es keine Ampeln, und es fliegen erstaunlich wenig andere Mutanten rum. Andererseits waren wir im Auto unauffälliger.
    »Nun denn«, sagte Fang und schaute auf die großen Tore vor uns.
    »Jawohl«, sagte ich.
    Nach drei Stunden Rütteln hatten wir das Itex-Hauptquartier erreicht. Aufgrund unseres untrüglichen Instinkts und der gesteigerten Fähigkeit, logische Schlussfolgerungen zu ziehen, hatten wir genau den Ort gefunden, der für uns vielleicht einige Antworten enthielt.
    Wir waren also imstande gewesen, auf dem Highway das Schild – »Itex – Ausfahrt 398« – zu lesen.
    Jetzt betrachteten wir das eiserne Tor und die gepflegten Gartenanlagen.
    »Kein Stacheldraht«, murmelte Fang.
    »Keine bewaffneten Sicherheitsleute«, sagte Nudge. »Das kleine Wachhaus ist niedlich.«
    So wenige Sicherheitsvorkehrungen zu haben war ungewöhnlich. Bei mir blinkten rote Lichter im Kopf. War dies der Ort, von wo aus die Welt bedroht war? Wo sich mein Schicksal endlich erfüllen würde?
    In diesem Moment trat ein freundlich lächelnder Wachmann aus dem Häuschen. Soweit wir sahen, trug er keine Waffen.
    »Seid ihr wegen der Führung gekommen?«, fragte er freundlich.
    »Ja, ja«, antwortete Fang und umklammerte das Lenkrad.
    »Tut mir leid, die letzte war um vier Uhr«, sagte der Wachmann. »Aber kommt morgen wieder, jede Stunde gibt es eine Führung, und sie beginnt immer in der Haupthalle.« Er deutete durch die Tore auf eines der größeren Gebäude.
    »Okay«, sagte Fang und legte den Reservegang ein. »Danke.«
    Wir fuhren weg, behielten den Wachposten jedoch so lange wie möglich im Auge. Wir sahen nicht, dass er mit jemandem sprach oder sein Walkie-Talkie benutzte. Es war eigenartig. Wieder einmal spürte ich, wie sich die Last nicht zu benennender Angst auf meine Schultern legte. Ich war nicht dumm. Man hatte diese Kinder zu uns geschickt, damit sie uns eine Botschaft überbrachten. Um uns hierherzulocken. Früher oder später würden wir herausfinden, was man hier mit uns plante. Die Chancen standen so, dass es für uns gewiss nichts Gutes sein würde.
    Meine Stimme war eine Zeit lang stumm geblieben, aber jetzt wünschte ich mir beinahe – aber wirklich nur beinahe –, dass sie zu mir sprach und mir einen Hinweis gab, was wir hier sollten.
    Aber es gab keine Möglichkeit, sie zu fragen.
    121   »Okay, Iggy, du bist dran«, sagte ich und drückte ihm eine Flasche mit Shampoo in die Hand. »Und bloß, weil du nicht sehen kannst, ist das keine Entschuldigung, nicht den Dreck abzuwaschen.«
    Iggy nahm das Shampoo, und Gasi steuerte ihn ins Badezimmer.
    Meine Haare waren noch nass und machten mein T-Shirt an den Schultern feucht. Wir hatten uns im Twilight Inn eingemietet, einem Schuppen ohne jeden Luxus, wo in jedem Zimmer dunkle Geschäfte abgewickelt wurden. Seit wir Annes Haus verlassen hatten, hatten wir nicht mehr richtig gebadet, und das Twilight Inn hatte den Vorteil eines Münzwaschsalons zu bieten. Ich war gerade mit der letzten Ladung warmer, trockener, sauberer Klamotten zurückgekommen, die ich auf ein Doppelbett legte.
    Ich kam mir fast wie ein Mensch vor.
    Das war ein Witz – kapiert?
    Nudge, Gasi, Angel und Total hatten sich auf dem einen Bett ausgestreckt und schauten fern. Die Kinder hatten alle ihre Flügel herausgelassen, damit die Federn trockneten. Ich saß auf dem anderen Bett und schob Fang ein paar Wäschestücke zu.
    »Also, Itex«, sagte er, faltete die Sachen und verstaute sie im Rucksack.
    »Allerdings. Rate mal, wer das Waschpulver

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