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Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2

Titel: Das Wolfsgen - Maximum Ride ; 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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herstellt? Rate mal, bei welcher Tankstelle wir waren? Rate mal, wer die Limo macht, die du trinkst?« Jetzt, als ich darauf achtete, sah ich das Itex-Logo überall. Es war unglaublich – diese Firma schien jeden Aspekt unseres Lebens zu berühren. Aber wir hatten nie zuvor darüber nachgedacht, es nie bemerkt.
    Wortlos hielt Fang ein Paar Jeans von Gasi hoch. Auf dem Schild hinten stand: Itex.
    »Das ist schlimm«, sagte ich leise.
    »Du Idiot!«, schrie Total den Fernseher an. »Es ist der rote! Der rote!«
    »Sie sind überall, nicht wahr«, sagte ich. »Und was noch schlimmer ist, je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr erinnere ich mich daran, dass sie überall in unserem Leben sind. Ich erinnere mich, wie Angel Itex-Babynahrung aus einer Itex-Flasche getrunken und Itex-Windeln getragen hat. Es ist, als hätten sie die gesamte Welt übernommen, ohne dass es jemandem aufgefallen wäre.«
    »Jemandem ist es aufgefallen«, sagte Fang langsam und faltete ein Hemd von Iggy. »Jemandem in der Schule ist es vor mindestens vierzehn Jahren aufgefallen. Und dann haben sie dich umgebaut, um Itex aufzuhalten.«
    Da war es wieder – mein Schicksal und schlug mir ins Gesicht. » Uns haben sie umgebaut!«
    »Dich am meisten. Ich bin ziemlich sicher, dass wir, der Rest, überflüssig sind.« Fang brachte das ganz sachlich vor, aber die Vorstellung bedrückte mich.
    »Für mich bist du nicht überflüssig«, sagte ich und stopfte Socken in den Rucksack.
    Fang lächelte mich an, was selten vorkam.
    Wir machten das Licht früh aus. Ich lag auf dem Boden noch lang wach und dachte über Itex nach. Sie wollten also die Welt in die Luft jagen. Meine Mission war, die Welt zu retten . Irgendwie musste ich mit Itex fertig werden und etwas finden, um ihre schurkischen Pläne zu vereiteln.
    Als Schicksal war das ziemlich schwammig. Es war, als befehle man dir, den Everest zu besteigen, aber ohne Karte und Proviant. Und außerdem warst du für fünf weitere Menschen verantwortlich. Ich fühlte mich überwältigt und furchtbar allein, obgleich ich von meinem Schwarm umringt war. Ich schlief ein und hoffte, dass mir vielleicht morgen etwas einfiele.
    Wie sich herausstellte, begann dieses Morgen in stockdunkler Finsternis. Meine Hände und Füße waren gefesselt, mein Mund mit Band verklebt.
    122    Befreien! Mein Verstand ging in einer Millisekunde vom Schlaf in eine extreme alles auslöschende Panik über. Sofort bäumte ich mich mit aller Kraft auf. Gleichzeitig versuchte ich, meine Hände und Füße zu spreizen, aber ich vermochte mich keinen Millimeter zu rühren. Denk nach, Max! Du kommst da raus! Sie können dich nicht so leicht fangen!
    Mein Schrei wurde durch das Klebeband gedämpft. Ich wälzte mich auf die Seite und versuchte etwas umzustoßen oder zu zerbrechen, um durch den Lärm jemanden auf mich aufmerksam zu machen. Ich konnte es nicht fassen, dass die anderen alle ruhig weiterschliefen – üblicherweise weckte uns das leiseste Geräusch. Vielleicht stimmt etwas nicht mit ihnen.
    Zwei große dunkle Gestalten beugten sich über mich, um mich hochzuheben. Ich wehrte mich mit aller Kraft gegen sie. Mir gelang es, einem das Knie in den Bauch zu rammen, aber das bewirkte auch nicht viel. Dann setzte sich der andere einfach auf mich und presste mir die Luft aus dem Brustkorb. Mit wilden Augen saugte ich Luft durch die Nase. Ich hatte das Gefühl zu ersticken.
    Es war lang her, seit ich mich das letzte Mal so total hilflos gefühlt hatte, das machte mich verrückt. Alle Gedanken waren aus meinem Kopf wie weggeblasen – aus animalischem Instinkt kämpfte ich um mein Leben. Ich war bereit, meine Häscher zu töten. Ich würde alles tun, nur um weiterzuleben.
    Ich hyperventilierte und schrie stumm. An meinen Hand- und Fußgelenken bildeten sich Wülste, wo sie mit Plastikkordeln zusammengebunden waren. Immer noch war ich hilflos.
    Ich konnte nichts dagegen tun, dass man mir eine schwarze Kapuze über den Kopf stülpte. Ich musste den widerlich süßlichen Geruch einatmen. Dann versank ich in tiefer kalter Schwärze, wo es keine Schmerzen gab, keine Angst – nur Leere.
    Ach ja, da war noch etwas. Etwas wirklich Schlimmes , glaube ich. Ich hatte die andere Max im Zimmer gesehen, als sie mich entführten.
    Und ich glaube, sie blieb hier bei meinem Schwarm.
    123   Nachdem die Eraser die minderwertige Max aus dem Motel geschafft hatten, lag ich an ihrer Stelle und zog die Decke über mich. Ich schloss die Augen und war ganz

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