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Das Wolkenvolk 03 - Drache und Diamant

Das Wolkenvolk 03 - Drache und Diamant

Titel: Das Wolkenvolk 03 - Drache und Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kai Meyer
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genauso sein sollen. Wie hätten sie auch ahnen können, dass die
    Drachen sich ausgerechnet hierher zurückgezogen hatten? Aether war ursprünglich nichts anderes als Drachenatem, und die Tatsache, dass sich die Drachen in den Höhlen aufhielten und atmeten , stellte eine Verbindung zum Aether über dem Himmel her, die geradewegs in die Dongtian führte. Deshalb gab es hier für Mondkind keine Sicherheit. Genauso wenig wie für Niccolo selbst.
    »Was haben sie mir verheimlicht?«, fragte er noch einmal. Eben noch hatte er die Kälte der Gipfelregion als klar und erfrischend empfunden. Nun stachen die Winde mit einem Mal wie Nadeln in seine Haut.
    »Der Schlaf wird sie heilen«, sagte Nugua zögernd. »Aber nicht nur von ihren Wunden. Auch von ... allem anderen.« Sie seufzte leise, dann rückte sie endlich mit der Sprache heraus: »Wenn sie aufwacht, wird der Liebesbann keine Macht mehr über sie haben. Die Tatsache, dass sie dein Chi in sich aufgenommen hat, hat dann keine Bedeutung mehr.«
    Einen Moment lang brachte er keinen Ton heraus. Er hatte Mühe, die Tragweite ihrer Worte zu erfassen. »Willst du damit sagen, sie wird mich ... nicht mehr lieben?«
    In Nuguas Augen erschien ein unausgesprochener Schmerz. Und wie in solch einem Augenblick üblich, suchte sie ihr Heil im Angriff. »Ach, verdammt, glaubst du denn wirklich, dass das Liebe ist? Ein Zauberbann, der euch aneinanderbindet?«
    In seiner plötzlichen Verzweiflung spürte er noch etwas anderes in sich aufsteigen, etwas, das ihm nicht gefiel und das er dennoch nicht aufhalten konnte - Gehässigkeit. »Was weiß jemand wie du schon von Liebe?«
    Das traf sie tiefer, als er beabsichtigt hatte - aber zugleich tat ihm der verletzte Ausdruck in ihren Zügen gut. Die Vertrautheit zwischen ihnen verwandelte sich von einem Augenblick zum nächsten in Aggression. Darin waren sie immer gut gewesen, schon seit sie sich zum ersten Mal begegnet waren. Doch dieser Streit bekam schlagartig eine Intensität, auf die Niccolo nicht vorbereitet war. Seine Wut ließ ihn die Fingerknöchel schmerzhaft fest auf die Felsoberfläche pressen.
    »Sie wird mich immer lieben!«, behauptete er. Es klang selbst für ihn wie etwas, das er sich einredete. »Genau wie ich sie.«
    Nuguas Augen verengten sich. »Du machst dir doch selbst etwas vor! Dieser Bann ist keine Liebe. Li hat das gesagt und Feiqing ... überhaupt alle anderen.«
    »Du hast mit ihnen darüber gesprochen? Über das, was zwischen Mondkind und mir ist?«
    »Wie hätten wir wohl nicht darüber sprechen können? Du selbst hast ja von nichts anderem mehr geredet.«
    »Aber es geht euch nichts an! Keinen von euch! Und dich am allerwenigsten!«
    Fassungslos sah sie ihn an. »Das meinst du nicht ernst.«
    »Ach, nein?« Jetzt wollte er ihr wehtun, ganz gleich, wie er später darüber denken würde. »Warum erzählst du mir überhaupt davon? Willst du, dass ich Mondkind aufgebe? Dass ich sie einfach vergesse und stattdessen -« Im letzten Moment gab er sich einen Ruck und verstummte.
    Nuguas Zorn fiel in sich zusammen und plötzlich war da nur noch Traurigkeit in ihrem Blick. »Es war falsch von Yaozi und den anderen, dir nichts davon zu sagen. Erst haben sie mir nicht die Wahrheit gesagt, darüber, warum sie mich zurückgelassen haben, und dann haben sie dir nicht die ganze Wahrheit gesagt. Ich ... ich wollte das wiedergutmachen. Aber vielleicht war das ein Fehler.«
    »Hör schon auf!« Er redete sich in Rage, und er war noch lange nicht fertig. Die Angst, dass die Liebe, die er für Mondkind empfand, nach ihrem Erwachen nicht mehr erwidert werden könnte, fraß sich immer tiefer in ihn hinein. Er hatte Mühe, einen klaren Gedanken zu fassen. Nur sein Zorn über so viel schreiende Ungerechtigkeit blieb übrig, gepaart mit tiefer Hoffnungslosigkeit.
    »Es geht dir um Wahrheit?«, hörte er sich fragen und sah, wie sie noch bleicher wurde. »Dann sag auch die ganze Wahrheit! Du willst, dass ich mir Mondkind aus dem Kopf schlage, weil du... weil du dir Hoffnungen machst.«
    Sie schluckte, blinzelte heftig und sah ihn dann niedergeschlagen an. »Hoffnungen worauf? Dass du mich jemals gernhaben könntest? Nach dem, was du gerade gesagt hast?« Ein wenig zu schnell wandte sie den Kopf ab, so dass er ihre Augen nicht sehen konnte. »Vergiss es, Niccolo ... Mir selbst haben die Drachen die Wahrheit verschwiegen, und ich wollte es besser machen als sie. Aber das war falsch.«
    Jetzt sprach etwas anderes aus ihm, etwas, das er

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