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Das Wort des Hastur - 12

Das Wort des Hastur - 12

Titel: Das Wort des Hastur - 12 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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über mögliche Kandidaten folgte. Einige von den Genannten besaßen weit weniger Training als sie, und keiner hatte direkt mit Varzil zusammengearbeitet.
    Asharra schaute die anderen Arbeiter aus Neskaya an und erschrak. Wie konnte sie nur so blind gewesen sein, nicht früher zu erkennen, was da auf ihren Gesichtern geschrieben stand: die Angst vor der Veränderung – und der verzehrende Neid darauf, daß man ihr, Varzils Liebling, die wichtigste Aufgabe übertragen könnte, während sie selbst übergangen wurden.
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Debatte. Der Turm in Tramontana hatte mehrere Unterbewahrer, darunter auch einen Mann, der dem Alter nach schon längst die Bewahrerwürde tragen sollte. Corus MacAran stammte aus guter Familie, und Mikhail Storn-Aillard verbürgte sich für dessen Kompetenz.
    Asharra konnte es kaum glauben. Sie hatte Corus ein oder zweimal vorher getroffen und hielt ihn für äußerst ehrgeizig, aber mehr als an ihrem Laran schien er daran interessiert gewesen zu sein, sie beim Mittsommerfest in sein Bett zu bekommen. Und er war noch nicht einmal anwesend – aus Tramontana oder Dalereuth hatte es keiner geschafft, die lange Reise rechtzeitig anzutreten.
    Sie ziehen einen Mann, den sie nicht einmal gesehen haben und befragen können, einer Frau vor, die hier direkt vor ihnen, steht und bereit ist, sich jeder ihrer Prüfungen zu unterziehen.
    Asharra konnte nicht länger schweigen. Sie sprang erneut auf, und es kostete sie einige Mühe, die Fassung zu wahren und ein Zittern zu unterdrücken. Ihr mächtiges Laran ließ sie wie eine aktivierte Matrix sanft erglühen, auch wenn sie selbst dies nicht wahrnahm. Alle im Saal verstummten und starrten sie an.
    »Das kann ich nicht zulassen«, erklärte Asharra mit klarer, heller Stimme. »Die Wahrheit muß gesagt werden.« Sobald sie einmal begonnen hatte zu reden, schienen ihr die Worte wie von selbst zuzufliegen. Ihr Zittern ließ nach.
    »Varzil weilt nicht länger unter uns, um Euch sein€ Wünsche mitzuteilen. Was immer Ihr auch glauben mögt, es war seine Absicht, daß ich nach ihm Bewahrerin von Neskaya werde. Wenn dies aber nicht geschehen sollte, so muß ich die Entscheidung dieses Rates akzeptieren und so gut ich kann auf andere Weise dienen …« Sie unterbrach ihre Rede, und ihre bleichen Augen sprangen aufgeregt von einem Gesicht zum nächsten. »Dienen – ja, aber nicht unter Corus MacAran! Zum Unterbewahrer mag er durchaus befähigt sein, aber er hat keine Ahnung von dem, was Varzil in Neskaya zu erreichen versuchte. Und überhaupt – hätte er wirklich das Zeug zu einem Bewahrer, dann hätte man ihn doch schon längst in seinem eigenen Turm dazu gemacht!«
    Nun sprang Mikhail auf, und seine Stimme donnerte durch die Halle. »Kann es jetzt noch irgendeinen Zweifel geben, daß diese Frau völlig ungeeignet ist, Bewahrerin zu sein?«
    Im Handumdrehen wurde Corus MacAran als neuer Bewahrer von Neskaya bestätigt. Mittels der Matrix-Relaisstationen würde man ihm mitteilen, daß er sofort aufbrechen solle.
    Raimond Lindir, der Bewahrer von Hali, meldete sich zu Wort. Beim Anblick des hochgewachsenen, hageren Mannes mit der hellen Haut konnte man leicht auf den Gedanken kommen, daß in seinen Adern das Blut der Chieri floß. Asharra kannte ihn von der Arbeit in den Relais, und sie hatte dabei immer seine Gelassenheit und Tüchtigkeit bewundert. »Wir können es uns nicht leisten, auf eine so hohe Laran -Begabung wie Asharras einfach zu verzichten. Mit dem richtigen Training könnte sie noch viel für uns erreichen. Und wenn irgendwelche Schwierigkeiten bestehen, daß sie unter Corus MacAran in Neskaya weiterarbeitet, dann kann sie hier bei uns in Hali bleiben.«
    »Wir haben aber außer ihr keinen weiteren Unterbewahrer«, schaltete sich einer der Techniker aus Neskaya ein. »Wenn wir jetzt auch noch Asharra verlieren, sind wir hoffnungslos unterbesetzt.«
    »Dann wirst du nach Neskaya zurückkehren und dort unter deinem neuen Bewahrer dienen«, befahl Arnad von Arilinn ihr streng. »Und damit genug von deinen kindlichen Flausen oder heimlichen Ambitionen. Hast du mich verstanden?«
    Asharra verneigte sich in demonstrativer Unterwürfigkeit. Jedes weitere Wort würde sie nicht nur um ihre Stellung in Neskaya bringen, sondern auch um die Möglichkeit, je wieder in einem Turm arbeiten zu können.
    Varzil, ich werde deinen Traum nicht verraten! Ich werde einen Ausweg finden. Das schwöre ich dir!
     
    Sobald er sich im

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