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Das Zauberschwert - 10

Das Zauberschwert - 10

Titel: Das Zauberschwert - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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gar nicht erst
gekommen. Aber mehr hätte es ihm nicht bedeutet, und wenn es vorüber gewesen wäre, hätte sie ihm nicht mehr bedeutet als die verschiedenen anderen Frauen, die er gekannt und mit denen er sich für kurze Zeit amüsiert hatte. Wie konnte es zwischen
Zwillingen einen so subtilen Unterschied geben?
War es einfach diese nicht greifbare Sache, die man
Persönlichkeit nannte? Doch erwusste von Ellemir so gut wie
nichts.
Also wie war es möglich, dass Callista in ihm dies
bedingungslose Ja wachrief, diese absolute Selbstaufgabe, und
Ellemir nur ein Schulterzucken?
Ellemir legte den Löffel hin und fragte nervös: „Warum starrt
Ihr mich an, Fremder?“
Andrew senkte die Augen. „Es war mir gar nicht bewusst,
dass ich es getan habe.“
Sie errötete bis an die Haarwurzeln. „Oh, entschuldigt Euch
nicht. Ich habe auch gestarrt. Ich glaube, als ich von Menschen
hörte, die von anderen Planeten gekommen sind, bildete ich mir
halb und halb ein, sie seien fremdartig und unheimlich wie die
seltsamen Geschöpfe aus den Gruselgeschichten, mit Hörnern
und Schwänzen. Und hier seid Ihr und seht ganz so aus wie ein
Mann aus dem nächsten Tal. Aber ich bin nur ein Mädchen vom
Lande und nicht so an neue Dinge gewöhnt wie die Leute, die in
Städten leben. Deshalb starte ich wie ein Bauer, der niemals
etwas anderes sieht als seine eigenen Kühe und Schafe.“ Zum ersten Mal spürte Andrew eine schwache, eine sehr
schwache Ähnlichkeit Ellemin mit Callista: die liebenswerte
Direktheit, die gerade Ehrlichkeit ohne Koketterie oder
Hintergedanken. Trotz aller Feindseligkeit, die sie ihm vorhin
gezeigt hatte, wurde sie ihm dadurch sympathisch.
Damon beugte sich vor, legte seine Hand auf die Ellemirs und
sagte: „Kind, er kennt unsere Sitten nicht. Er sah darin keine
Kränkung … Fremder, bei uns gilt es als Beleidigung, ein junges
Mädchen anzustarren. Wäret Ihr einer von uns, geböte es mir meine Ehre, Euch zum Kampf herauszufordern. Doch einem Kind oder einem Fremden verzeiht man Unwissenheit, und ich halte Euch nicht für einen Mann, der einer Frau willentlich zu nahe tritt. Deshalb sage ich es Euch im Guten.“ Er lächelte,
seine freundliche Absicht betonend.
Verlegen wandte Carr den Blick von Ellemir ab. Das war eine
verdammte Sitte, an die er sich erst würde gewöhnen müssen. „Ich hoffe, es ist nicht unhöflich, Fragen zu stellen“, sagte
Andrew. „Ich könnte ein paar Antworten brauchen. Ihr wohnt
hier …“
„Es ist Ellemirs Heim“, antwortete Damon. „Ihr Vater und
ihre Brüder nehmen zu dieser Jahreszeit an den Sitzungen des
Comyn-Rates teil.“
„Ihr seid ihr Bruder? Ihr Gatte?.“
Damon schüttelte den Kopf. „Ein Verwandter. Als Callista
entführt worden war, bat Ellemir mich zu kommen. Aber wir
möchten Euch auch gern ein paar Fragen stellen. Ihr seid ein
Terraner aus der Handelsstadt – was hattet Ihr in unseren Bergen
zu tun?“
Andrew erzählte ihm ein bisschen über die Kartografierungsund Erkundungsexpedition. „mein Name ist Andrew Carr.“ „Ann’dra“, wiederholte Ellemir langsam, den Namen etwas
abwandelnd. „Das klingt nicht besonders ausländisch. Es gibt
Anndras und MacAnndras oben in den Kilghardbergen,
MacAnndras und MacArans …“
Das ist ein weiterer Punkt, dachte Andrew, die Namen auf
diesem Planeten. Sie haben viel Ähnlichkeit mit terranischen
Namen. Doch soviel er wusste, war dieser Planet keine der
Kolonien, die von Schiffen und sozialen Gruppen des
Terranischen Imperiums besiedelt worden waren. Nun, das war
jetzt nicht wichtig.
„Habt Ihr genug zu essen gehabt?“, erkundigte sich Damon. „Bestimmt? Die Kälte hier zehrt die Reserven sehr schnell auf; Ihr müsst gut essen, um Euch wieder zu erholen.“ Ellemir naschte von einem Teller mit Trockenobst, das Rosinen ähnelte, und bemerkte: „Damon, du isst, als seist du tagelang draußen im
Blizzard gewesen.“
„Glaub mir, genauso war es auch“, stellte Damon fest und
schüttelte sich. „Ich habe dir noch nicht alles erzählt, weil
Andrew kam und wir abgelenkt wurden. Ich wurde an einen Ort
geschleudert, wo der Sturm weitertobte, und hättest du mich
nicht zurückgeholt …“ Sein Blick war auf etwas gerichtet, das
für Carr und die junge Frau unsichtbar war. „Setzen wir uns
doch ans Feuer, und machen wir es uns gemütlich“, schlug er
vor. „Dann wollen wir miteinander reden. Jetzt, wo Ihr warm
geworden seid und Euch, wie ich hoffe, wohl fühlt …“ Er hielt
inne.
Andrew erriet, dass von ihm

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