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Das Zauberschwert - 10

Das Zauberschwert - 10

Titel: Das Zauberschwert - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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sie betäubt oder hypnotisiert oder ihr ihren Sternenstein weggenommen, oder wäre sie so misshandelt
worden, dass sie den Verstand verloren hat …“
„Das glaube ich nicht“, widersprach Andrew ihm. „Alles, was
sie tat, war zu … zu vernü nftig, zu zielstrebig, wenn Ihr wollt.
Sie führte mich in dem Blizzard zu einem ganz bestimmten
Gebäude, und sie kam zurück, um mir zu zeigen, wo die für
Notfälle eingelagerten Lebensmittel waren. Ich fragte sie, ob sie
friere, und sie antwortete, da, wo sie sich befinde, sei es nicht
kalt. Und als ich die Verletzung in ihrem Gesicht bemerkte und
mich danach erkundigte, versicherte sie mir, misshandelt
worden sei sie eigentlich nicht.“
„Versucht Euch an alles zu erinnern, was sie zu Euch gesagt
hat“, forderte Damon ihn auf.
„Sie sagte mir, dass die Hirtenhütte, in der ich Zuflucht vor
dem Sturm fand, nur ein paar Meilen von hier entfernt sei. Sie
wünschte, im Körper bei mir zu sein, denn dann wäre sie, sobald
der Sturm sich gelegt hätte, in kurzer Zeit“ – Andrew runzelte
die Stirn und rief sich eine Kommunikation ins Gedächtnis
zurück, die sich, wie er jetzt merkte, mehr in Gedanken als in
Worten abgespielt hatte – „warm und sicher und zu Hause.“ „Ich kenne die Hütte“, sagte Damon. „Coryn und ich haben
als Jungen auf Jagdausflügen darin übernachtet. Es ist schon
etwas, dass Callista in Gedanken dorthin kommen konnte.“ Er
bemühte sich, alle Einzelheiten zu einem Gesamtbild zusammenzufügen. „Was hat Callista sonst noch zu Euch
gesagt?“
Danach geschah es, dass ic h aufwachte und sie beinahe in
meinen Armen schlafend vorfand, dachte Andrew. Aber
verdammt will ich sein, wenn ich euch davon erzähle. Das geht
nur mich und Callista an. Aber wenn nun irgendeine zufällige
Bemerkung von ihr Damon einen Hinweis auf ihren
Aufenthaltsort geben würde? Andrew hielt unentschlossen inne. Damon las ihm den Widerstreit seiner Empfindungen vom
Gesicht ab und folgte seinen Gedanken genauer, als Andrew es
sich hätte träumen lassen. In dem Wunsch, den Fremden zu
schonen, meinte Damon fr eundlich: „Ich kann mir gut
vorstellen, dass ihr allein im Dunkeln, beide von euch in
unbekannter und gefährlicher Umgebung, Trost in dem
Austausch von …“ Er brach ab, und Andrew, empfänglich für
seine Stimmung, erkannte, dass Damon nach einem Wort
suchte, das nicht zu emotional aufgeladen war. „Ein Austausch
von – Geständnissen gefunden habt. Davon braucht Ihr uns
nichts zu erzählen.“
Komisch, wie diese Leute einem ins Herz blicken können, fast
als läsen sie Gedanken. Andrew war sich bewusst, dass Damon
nicht in seine Privatsphäre eindringen und ihn nicht über die
intimeren Dinge aushorchen wollte, die er mit Callista geteilt
hatte. Intim … ein seltsames Wort, wo ich sie doch nie mit
Augen gesehen habe. Und trotzdem sind wir uns so nahe
gekommen. Auch Ellemirs verdrossenes Gesicht entging ihm
nicht. Irgendwie musste auch sie spüren, in welcher Beziehung
er zu ihrer Zwillingsschwester stand, und sie missbilligte es. Noch deutlicher nahm Damon Ellemirs Groll wahr. „Kind, du
solltest dankbar sein, dass irge ndjemand, überhaupt
irgendjemand, Callista erreicht hat. Willst du, nur weil du selbst
nicht zu ihr kommen und sie trösten konntest, einem Fremden
übel nehmen, dass es ihm gelang? Möchtest du lieber, dass sie
ganz allein in ihrem Gefängnis wäre?“ Er wandte sich wieder Andrew zu und sagte, als wolle er sich für Ellemir entschuldigen: „Sie ist noch sehr jung, und sie sind Zwillinge. Aber Eurer Freundlichkeit gegen meine Verwandte wegen bin ich bereit, Euer Freund zu sein. Bitte, überlegt, hat sie
irgendetwas über ihre Entführer erwähnt …“
„Sie sagte, sie sei im Dunkeln“, antwortete Andrew. „Sie
wisse nicht, wo sie sei, aber wenn sie es wüsste, könne sie den
Ort irgendwie verlassen. Das verstand ich nicht so recht. Sie
sagte, da sie es nicht wisse, müsse ihr Körper – sie schien da
einen Unterschied zu machen – bleiben, wo er gefangen
gehalten werde. Und sie verfluchte ihre Entführer.“
„Hatte sie keine Ahnung, wer sie sind?“
„Ihre Worte hatten keinen Sinn für mich“, gestand Andrew. „Sie sagte, es seien keine Menschen.“
„Woher wusste sie das? Hat sie sie gesehen?“, forschte
Damon eifrig.
Andrew schüttelte den Kopf. „Nein. Sie hat sie nicht gesehen.
Sie glaubte, man halte sie im Dunkeln, weil sie sie nicht sehen
solle. Auf den Gedanken, es seien keine Menschen, kam sie,
weil …“ Wieder

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