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Das Zauberschwert - 10

Das Zauberschwert - 10

Titel: Das Zauberschwert - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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gefrorenen Hosenstoff und die Überreste seines Stiefels von dem verletzten Bein. Er trug das Antiseptikum aus der Erste-Hilfe-Tasche auf und legte einen Verband an, und der Schmerz dabei war stärker, als er sich je einen Schmerz hatte vorstellen können. Irgendwie brachte er es fertig, obwohl er sich stöhnen hörte wie ein wildes Tier. Endlich ließ er sich völlig erschöpft in seinem Bau niedersinken und streckte nur noch einmal die Hand nach einem von Mattinglys Bonbons aus. Er zwang sich, ihn zu kauen, denn der Zucker würde seinen zitternden Körper erwärmen. Noch während er schluckte, schlief er ein.
Lange Zeit war sein Schlaf wie der der Toten, dunkel und ohne Träume, ein völliges Auslöschen von Geist und Wille.
Und dann war er sich lange Zeit trübe des Fiebers und der Schmerzen und des draußen tobenden Sturms bewusst. Als das Geräusch nachließ, erwachte er, immer noch benommen vom Fieber, vor wahnsinnigem Durst. Er kroch hinaus, brach Eiszapfen vom Rand seines Obdachs, an denen er lutschen konnte, und taumelte ein Stück weiter, um sich zu erleichtern.
Wieder im Zelt, nahm er ein bisschen Nahrung zu sich und fiel von neuem in Schmerz durchfluteten Schlaf.
Das nächste Mal, als er erwachte, war es Morgen, sein Kopf war klar, er sah helles Licht und hörte nichts als ein leises Murmeln des Windes auf den Höhen. Der Sturm war vorbei.
Fuß und Bein taten noch weh, doch es war erträglich. Andrew setzte sich auf, um den Verband zu wechseln, und sah, dass die Wunde sauber war und sich nicht infiziert hatte, Die große blutrote Sonne von Cottman IV hing niedrig am Himmel und stieg langsam höher. Er kroch an die Kante und blickte in das Tal hinab, das in Nebel gehüllt unter ihm lag. Es war ein wildes, einsames Land und schien von menschlichen Händen unberührt zu sein.
Trotzdem war dies eine bewohnte Welt, bevölkert von Menschen, die, soviel er wusste, von Terranern nicht zu unterscheiden waren. Irgendwie hatte er den Absturz des Kartografierungs- und Erkundungsflugzeugs überlebt. Es sollte nicht ganz unmöglich sein, den Weg zurück zum Raumhafen zu finden. Vielleicht waren die Eingeborenen freundlich und halfen ihm, wenn er sich auch eingestehen musste, dass das nicht sehr wahrscheinlich war.
Doch solange noch leben ist, ist auch Hoffnung … und er lebte noch. Auch früher schon waren Männer in den wilden, unerforschten Gebieten fremder Welten verloren gegangen, hatten es überstanden und später in der Imperiumszentrale auf der Erde davon erzählt. Seine erste Aufgabe war deshalb, sein Bein so hinzukriegen, dass er laufen konnte, seine zweite, aus diesen Bergen hinauszugelangen. Die Hellers. Ein guter Name für sie. Höllisch waren sie, das stimmte. Wirbelwinde, Aufwinde, Abwinde, Stürme, die aus dem Nichts losbrachen das Flugzeug war noch nicht gebaut, das bei schlechtem Wetter unbeschadet hindurchfliegen konnte. Andrew fragte sich, wie die Eingeborenen die Hellers überquerten. Packmaultiere oder ihr hiesiges Gegenstück, dachte er. Jedenfalls gab es Pässe, Straßen, Wege.
Die Sonne stieg höher, der Nebel löste sich auf, und Andrew konnte in das Tal hinabsehen. Die meisten Hänge waren von Bäumen bestanden, aber weit unten war ein Fluss, und über ihn führte ein dunkles Gebilde, das nichts anderes als eine Brücke sein konnte. In einem völlig unbewohnten Land befand er sich also doch nicht. Flecke mochten gepflügte Äcker, umzäunte Felder, Gärten darstellen, eine angenehme und friedliche Gegend, mit Häusern, aus deren Kaminen Rauch aufstieg nur sehr weit weg, und zwischen dem kultivierten Land und dem Fels, auf dem Andrew lag, dehnten sich endlose Meilen voller Abgründe und Vorgebirge und Klippen.
Irgendwie würde er es schaffen, hinunter ins Tal und dann zurück zum Raumhafen zu gelangen. Und dann, verdammt noch mal, weg von diesem scheußlich unwirtlichen Planeten, den er am besten gar nicht erst betreten oder, da er nun einmal hier war, innerhalb von achtundvierzig Stunden wieder hätte verlassen sollen. Nun, jetzt würde er ihn verlassen.
Und was war mit dem Mädchen?
    Zum Teufel mit dem Mädchen. Es gab sie gar nicht. Sie war ein Fiebertraum, ein Geist, ein Symbol seiner eigenen Einsamkeit …
    Einsam. Ich bin immer einsam gewesen, auf einem Dutzend Welten.
    Wahrscheinlich träumt jeder einsame Mensch davon, eines Tages eine Welt zu erreichen, wo jemand auf ihn wartet, jemand, der ihm eine Hand entgegenstreckt und sagt: „Ich bin hier. Wir sind zusammen …“
    Natürlich

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