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Das Zauberschwert - 10

Das Zauberschwert - 10

Titel: Das Zauberschwert - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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schaffen.
Und doch, als er sich ausstreckte, um zu ruhen und zu planen, ertappte er sich dabei, dass er versuchte, vor seinen Augen ihr Gesicht heraufzubeschwören …
    2
    Der Blizzard tobte immer noch auf den Höhen, aber hier im Tal kam die Abendsonne durch. Nur die dicken, ambossförmigen Wolken im Westen zeigten, wo die Berggipfel im Schneesturm lagen.
    Damon Ridenow ritt mit gesenktem Kopf gegen den Wind, der an seinem Reitmantel zerrte, und ihm war, als sei er auf der Flucht, fliehe vor einem sich zusammenbrauenden Unwetter. Er versuchte sich einzureden: Das Wetter liegt mir in den Knochen, ich bin eben nicht mehr ganz so jung wie früher. Er wusste jedoch, es war mehr als das. Irgendetwas machte ihn unruhig, trieb ihn vorwärts, summte in seinem Gehirn. Etwas war verkehrt. War schlecht. Ihm wurde bewusst, dass er die Augen ständig von den niedrigen, baumbestandenen Hügeln im Osten abgewandt hielt, und um des seltsamen Unbehagens Herr zu werden, drehte er sich entschlossen im Sattel um und ließ seinen Blick die Hänge hinauf- und hinunterwandern.
    Das verdunkelte Land.
Quatsch, sagte er ärgerlich zu sich selbst. Im letzten Jahr hatte es dort Krieg mit den Katzenwesen gegeben. Einige seiner
    Verwandten waren getötet, andere vertrieben worden, gezwungen, sich im Alton-Land und um die Seen neu anzusiedeln. Ja, die Katzenwesen waren wild und grausam, sie mordeten und sengten und folterten und ließen für tot liegen, was sie nicht gleich töten konnten. Vielleicht plagte ihn nur die Erinnerung an all das Leiden des Krieges. Mein Geist ist offen für die Geister jener, die gelitten haben …
    Nein, es war schlimmer als das. Es ging nicht nur um die Untaten der Katzenwesen, von denen er gehört hatte.
Er spähte zurück. Die vier Schwertkämpfer der Garde, seine Eskorte, begannen, sich zusammenzudrängen und zu murmeln. Damon war klar, dass er Halt befehlen müsse, um die Pferde verschnaufen zu lassen. Einer der Männer gab seinem Tier die Sporen und ritt zu ihm heran, und Damon zog die Zügel an und wandte ihm das Gesicht zu.
    „Lord Damon!“ Der Gardist sprach mit der schicklichen Ehrerbietung, aber er blickte zornig drein. „Warum reiten wir, als sei uns der Feind dicht auf den Fersen? Ich habe kein Wort über einen Krieg oder einen Überfall gehört.“
    Damon Ridenow zwang sich, seine Geschwindigkeit zu mäßigen. Es kostete ihn Mühe. Am liebsten hätte er sein Pferd angetrieben, bis’ er die Sicherheit von Armida erreicht hatte …
    Ernst antwortete er: „Ich glaube, wir werden tatsächlich verfolgt, Reidel.“
Der Gardist ließ seinen Blick wachsam von Horizont zu Horizont schweifen – es war seine Pflicht, wachsam zu sein –, verbarg jedoch nicht, dass er skeptisch war. „Hinter welchem Busch lauert der Feind Eurer Meinung nach, Lord Damon?“
„Das weiß ich ebenso wenig wie Ihr“, seufzte Damon.
Der Mann blieb hartnäckig. „Nun, Ihr seid ein Comyn-Lord, und es ist Eure Sache, wie es meine ist, Eure Befehle auszuführen. Es gibt jedoch Grenzen für das, was Mann und Pferd tun können, Lord, und falls man uns angreift, wenn wir wund vom Reiten und unsere Tiere müde sind, werden wir schlecht kämpfen.“
    „Da habt Ehr wohl Recht“, gab Damon zu. „Lasst halten, wenn Ihr wollt. Hier auf freiem Feld besteht wenigstens keine Gefahr eines Überraschungsangriffs.“
    Er war verkrampft und müde und froh, absteigen zu können, obwohl das alptraumhafte Gefühl der Dringlichkeit ihn weiter quälte. Der Gardist Reidel brachte ihm Essen. Er nahm es, ohne zu lächeln, und sein Dank wirkte zerstreut.
    Der Gardist verweilte sich mit dem Vorrecht alter Bekanntschaft.
    „Riecht Ihr immer noch Gefahr hinter jedem Baum, Lord
    Damon?“
„Ja, aber ich kann nicht sagen, warum“, antwortete Damon. Zu Fuß war er von wenig mehr als mittlerer Größe, ein
    dünner, blasser Mann mit dem feuerroten Haar eines ComynLords der Sieben Dämonen. Wie die meisten seines Standes war er bis auf einen Dolch unbewaffnet, und unter seinem Reitmantel trug er die leichte Jacke eines Stubenhockers, eines Gelehrten. Der Gardist sah ihn besorgt an.
    „Ihr seid es nicht gewohnt, so lange zu reiten, Lord, und mit solcher Hast. War das unbedingt notwendig?“
„Ich weiß es nicht“, sagte der Comyn-Lord leise. „Meine Verwandte auf Armida schickte mir eine Botschaft, in der sie mich, ohne Einzelheiten anzugeben, flehentlich bittet, in aller Eile zu ihr zu kommen. Sie ist nicht von der ängstlichen Sorte, die vor Schatten

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