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Das Zauberschwert - 10

Das Zauberschwert - 10

Titel: Das Zauberschwert - 10 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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verfinsterte sich „- wirkt in diesem verdammten Nebel alles fremd. Ist das wirklich, der Schatten und die Dunkelheit, oder haben sie unsern Gehirnen etwas angetan, damit es uns dunkler vorkommt?“
    „Ich glaube, die Dunkelheit ist wirklich“, antwortete Damon langsam. „Katzen sind keine Geschöpfe des Sonnenlichts, sondern nächtliche Räuber. Vielleicht stört ihren Anführer der helle Tag, und er hat Nebel über das Land gelegt, weil das den Augen seiner Leute angenehmer ist. Das ist mit Hilfe eines Sternensteins keine komplizierte Arbeit, aber natürlich käme bei uns keiner auf den Gedanken. Wir haben so schon wenig genug Sonnenlicht, sogar im Sommer.“
    Keine komplizierte Arbeit. Aber sie erfordert Kraft. Wer auch der Katzen-Adept sein mag, er hat Kraft, und sie wächst schnell. Wenn es uns nicht bald gelingt, ihn zu entwaffnen, wird er irgendwann zu stark für jeden von uns sein. Unsere Aufgabe ist es, Callista zu retten. Aber wenn wir sie retten und dies Land unter den Schatten liegen lassen, werden andere leiden. Nur dürfen wir erst dann gegen ihn ziehen, wenn Callista frei ist, sonst wird es sein Erstes sein, sie zu töten.
    Er war halbwegs daraufvorbereitet gewesen, was er zu sehen bekommen würde – Reidel hatte von „verdorrten Gärten“ gesprochen –, aber das Ausmaß der Katastrophe überstieg seine Befürchtungen noch. Sie ritten an den kleinen Häusern und Höfen vorbei, Die Felder lagen im Dämmerlicht, vereinzelte Pflanzen welkten im Boden, die Entwässerungsgräben, voll von verfaulenden Pilzen, stanken, die großen Flügel der Windmühlen, gebrochen und zerrissen, hingen nutzlos herab.
    Hier und da drangen aus den Ställen die jämmerlichen Schreie nicht versorgter verhungernder Tiere. Mitten auf der Straße, fast unter den Hufen von Eduins Pferd, saß ein zerlumptes Kind und nagte lustlos an einer schmutzigen Wurzel. Es blickte zu den Reitern auf, und Damon dachte, noch nie solche Hoffnungslosigkeit in einem Gesicht gesehen zu haben, das im weitesten Sinne menschlich genannt werden konnte. Aber das Kind weinte nicht. Entweder hatte es keine Tränen mehr, oder, wie Damon vermutete, es war einfach zu schwach. Die Häuser schienen verlassen zu sein, nur gelegentlich zeigten sich an einem Fenster ausdruckslose Gesichter, die sich matt dem Hufgeklapper zuwandten.
    Eduin hielt die Hände vor das Gesicht und flüsterte; „Gesegnete Cassilda, beschütze uns! Etwas Derartiges habe ich seit dem letzten Mal, als das Waldläuferfieber im Tiefland wütete, nicht mehr gesehen! Was ist mit den Leuten hier geschehen?“
    „Hunger und Angst“, stellte Damon kurz fest. „Und die Angst ist so groß, dass nicht einmal der Hunger sie auf die verdunkelten Felder treibt.“ Er war so von Zorn erfüllt, dass er am liebsten laut geflucht hätte, aber er umklammerte seinen Sternenstein und normalisierte durch einen Willensakt seine Atmung. Noch ein Punkt gegen die Große Katze und ihre Diener, das Katzenvolk, das sie losgelassen hatte, sich in diesem unschuldigen Dorf zu belustigen.
    Rannan, der andere Gardist, verfügte über kein solches Hilfsmittel, um sich zu beruhigen. Ihm war so elend zu Mute, dass sein Gesicht grün wirkte. „Lord Damon, können wir denn gar nichts für diese Leute tun?“
    Damon zerriss es das Herz. „Was auch immer wir tun würden, wäre ein kleiner Verband auf einer tödlichen Wunde, Rannan, und wir würden dabei gleich zu Beginn ebenso wie sie überwältigt, so dass wir nur noch in einen Eingang kriechen, uns hinlegen und in Verzweiflung sterben könnten. Wir müssen im Herzen des Krebsgeschwürs zuschlagen und erst dann, wenn meine Verwandte in Sicherheit ist.“
    „Woher sollen wir wissen, dass sie nicht bereits tot ist, Lord?“
    „Ich würde es durch den Stein erfahren“, antwortete Damon. Das war einfacher als eine Erklärung, Wie Andrew es erfahren und ihm mitteilen würde. „Ich schwöre euch, sollten wir hören, dass sie tot ist, werden wir alle unsere Kräfte zum Angriff sammeln und dies ganze Nest des Bösen ausrotten bis zur letzten Klaue und zum letzten Schnurrhaar!“ Entschlossen wandte er die Augen von dem trostlosen Anblick ab. „Kommt. Zuerst müssen wir zu den Höhlen.“ und sind wir einmal dort, dachte er grimmig, werden wir Schwierigkeiten haben, hineinzukommen und festzustellen, wo sie Callista unter der Erde versteckt halten.
    Er fokussierte seinen Geist auf den Stein und blickte zum Fuß der Bergkette hinüber. Als Junge hatte er einmal einen

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