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Das Zeichen des Vampirs - The Society of S

Titel: Das Zeichen des Vampirs - The Society of S Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hubbard
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meinem Zimmer waren, erzählte ich ihr von dem Streit am Tag des Brandes - und von dem Ausdruck auf Malcolms Gesicht, als er ging.
    Sie wirkte nicht überrascht. »Ja, er liebt Raphael«, sagte sie. »Das weiß ich schon seit Jahren.«
    Und als sie seinen Namen aussprach, verrieten mir ihr Gesicht und ihre Stimme, dass auch sie meinen Vater liebte.

Neunzehntes Kapitel
    Ungefähr einen Monat später lagen Harris und ich uns an einem drückend heißen Nachmittag in einer Hängematte gegenüber, die auf der vorderen Veranda eines Hauses hing, das Mães Freunden in Kissimmee gehörte. Die Freunde waren für einen Tag nach Orlando gefahren, sodass wir das Haus für uns hatten. Wir schlürften aus großen Gläsern eiskalte Limonade durch lange, knickbare Strohhalme.
    Ich schrieb in mein Tagebuch. Harris blätterte in einem Kunstbuch: Die berühmtesten Gemälde der Welt .
    Hurrikan Barry hatte in Homosassa Springs erbarmungslos gewütet. Blue Beyond existierte nicht mehr. Eine vom Fluss kommende Sturmflut hätte das Haus fast vollständig zerstört, erzählte Mãe, und die Bäume und Gärten seien von dem Wirbelsturm regelrecht zerschreddert worden. Glücklicherweise hatten alle Tiere rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden können - sogar die Bienen, deren Stöcke auf ein höher gelegenes Grundstück umquartiert und gesichert worden waren. Auch die Statue der Epona war heil geblieben und bewachte im Moment die Eingangstür des Hauses, in dem wir gerade zu Gast waren.
    Mãe und Dashay waren lange aufgeblieben und hatten darüber
gesprochen, ob es eine Möglichkeit gab, das Haus wieder aufzubauen. Sie waren zweimal nach Homosassa gefahren und jedes Mal mit geborgenen Gegenständen und neuen Berichten nach Kissimmee zurückgekehrt. Flo’s Place und das Riverside Resort waren nur noch Trümmerhaufen, die Dächer waren abgedeckt, die Wände eingestürzt und die Fenster trotz der Sperrholzplatten, mit denen sie verrammelt gewesen waren, zersprungen. Von Monkey Island war nichts weiter als ein nackter Felsen übrig geblieben, die Bäume und Seilbrücken waren von der Flut verschluckt, der Leuchtturm mehrere Meilen entfernt, im Fluss treibend, gefunden worden.
    Vor einer Stunde waren sie noch einmal hingefahren, um eine gründliche Bestandsaufnahme der Schäden vorzunehmen und wenigstens ein bisschen aufzuräumen. Sie hatten mir angeboten mitzukommen, aber ich hatte abgelehnt. Ich wollte die Zerstörung nicht sehen.
    Mein Vater war in Irland. Er hatte mir eine Postkarte geschickt, auf der eine Insel in einem See abgebildet war; auf die Rückseite hatte er geschrieben: »Der Friede senkt sich langsam herab« - eine Zeile aus Yeats Gedicht Die Seeinsel von Innisfree . Nach seiner viel zu langwierigen Genesungszeit im Krankenhaus hatte er entschieden, dass er von Florida genug hatte. Root war in Urlaub gefahren und mein Vater nach Shannon geflogen, um sich dort umzusehen und vielleicht sogar ein neues Zuhause zu finden. Er hatte mich eingeladen mitzukommen. Aber auch dieses Angebot hatte ich abgelehnt. Ich brauchte Zeit, um meine Gedanken zu ordnen.
    Zum ersten Mal in meinem Leben fragte ich mich ernsthaft, wie meine Zukunft aussehen würde. Würde ich irgendwann einmal aufs College gehen? Eine Arbeit finden? Es war Monate her, seit ich Zeit mit Gleichaltrigen verbracht hatte.
Dadurch dass ich eine andere geworden war, hatte ich meine Freunde verloren.
    Jedenfalls meine sterblichen Freunde. Mitten in meine Gedanken hinein stupste Harris mich an und deutete auf ein Bild in seinem Buch - The Lady of Shalott von John William Waterhouse. Es hätte ein Porträt meiner Mutter sein können, dachte ich, und Harris dachte dasselbe. Zufrieden, dass wir einer Meinung waren, kuschelte er sich wieder in sein Ende der Hängematte, und ich widmete mich wieder meinen Grübeleien.
    Ich fragte mich, ob ich jemals einen Freund haben würde. Michael und ich hatten zwar noch ein paarmal miteinander telefoniert, uns aber von Mal zu Mal weniger zu sagen gehabt. Ich konnte ihm nicht erzählen, dass ich wusste, wer Kathleen umgebracht hatte, und dieses Wissen war mir so unangenehm, dass ich unsere Unterhaltungen jedes Mal frühzeitig beendet hatte.
    Außerdem fragte ich mich, ob Malcolm irgendwo da drau ßen war. Würde ich mein Leben lang von ihm verfolgt werden?
    Oder würde ich mein Leben damit verbringen, meine Eltern wieder zusammenzubringen? Ich wusste nicht, wie es zwischen ihnen stand. Mein Vater war nach Irland abgereist, ohne mit mir über

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