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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester
Autoren: Trudi Canavan
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auf den Pass zu. Was geht hier vor? Ich sollte in die andere Richtung reiten.
    Ja, erwiderte Mirar, aber dein närrischer Schüler ist davongelaufen, und wir müssen ihn finden.
    Jayim? Warum sollte er weglaufen?
    Ich weiß es nicht. Als ich mich auf die Suche nach ihm gemacht habe, war er nicht mehr da.
    Du hast ihn gesucht? Seid ihr getrennt worden?
    Ich dachte, er wäre dankbar für ein wenig Ungestörtheit.
    Argwohn stieg in Leiard auf. Warum? Was hast du getan?
    Ich habe ein Geschenk für ihn gekauft, um ihn abzulenken. Es wäre doch gewiss nicht in deinem Sinne gewesen, wenn er eine Auseinandersetzung mit Auraya mitangesehen hätte, nicht wahr?
    Was war das für ein Geschenk?
    Eine Hure. Wer hätte gedacht, dass so etwas einen jungen Mann wie Jayim derart erschrecken könnte?
    Leiard stöhnte und verbarg das Gesicht in den Händen. Du bist doch angeblich so weise und verstehst dich so gut darauf, den Geist und das Herz der Menschen zu erkunden. Wie konnte dir ein solcher Irrtum unterlaufen?
    Niemand ist vollkommen.
    Wenn du dich in Jayim geirrt hast, könntest du dich auch in Auraya irren.
    Nein, erwiderte Mirar entschieden. Nur ein liebeskranker Narr könnte übersehen, in welche Gefahr du unsere Leute gebracht hast. Arleej war der gleichen Meinung. Genauso wie Juran.
    Und Auraya? Leiards Magen krampfte sich vor Angst zusammen. Was hast du zu ihr gesagt?
    Nichts. Ich habe sie gar nicht gesehen. Was ein Jammer ist. Ich hatte mich auf die Begegnung gefreut.
    Leiard blickte zu den Bergen hinauf und seufzte. Diese Gelegenheit wird sich dir vielleicht noch bieten. Wir müssen Jayim finden. Juran hatte klargemacht, dass Leiard alles daransetzen müsse, seine Affäre mit Auraya geheim zu halten. Jayim durfte sich keinen anderen Lehrer als Leiard suchen, da er sich nicht mit einem anderen Traumweber vernetzen konnte, ohne Gefahr zu laufen, sein Wissen weiterzugeben.
    Es bliebe nur Arleej übrig, dachte er. Sie weiß Bescheid. Er drängte das Arem zum Weitergehen. Sie könnte ihn unterrichten.
    Ah! Natürlich!, rief Mirar. Ich habe dir nur deshalb die Kontrolle wieder überlassen, weil ich glaubte, du könntest Jayim leichter finden als ich. Das wäre nicht notwendig gewesen. Wir brauchen nicht zurückzukehren.
    O doch. Ich bin Jayims Lehrer. Ich kann diese Verpflichtung keinem anderen übertragen, ohne dass beide Seiten dem zustimmen.
    Natürlich kannst du das. Juran hat dir befohlen, fortzugehen. Er wird wütend sein, wenn du zurückkommst. Deine Pflicht, für das Wohlergehen deiner Leute zu sorgen, wiegt schwerer als deine Verantwortung Jayim gegenüber.
    Juran hat mir befohlen, fortzugehen, das ist richtig. Aber von welchem Ort sollte ich mich entfernen?, wandte Leiard ein. Sollte ich das Zelt verlassen? Die Berge? Nordithania? Nein, er hat mir befohlen, Auraya zu verlassen. Solange ich ihre Gesellschaft meide, gehorche ich seinem Befehl. Ich werde zurückkehren und nach Jayim suchen.
    Nein. Ich werde gegen dich kämpfen.
    Leiard lächelte. Ich glaube nicht, dass du das tun wirst. Ich glaube, du bist in dieser Angelegenheit meiner Meinung.
    Wie kannst du dir da so sicher sein?
    Du selbst hast diese Regeln festgelegt. Du bist diesen Regeln noch stärker verpflichtet, als ich es bin.
    Auf diesen Einwand kam keine Antwort mehr.
    Leiard dachte darüber nach, wie er Jayim finden könnte. Als Erstes sollte er sich mit Arleej in Verbindung setzen. Aber bei Tageslicht würde sie wach sein, so dass es unmöglich war, sie mit einer Traumvernetzung zu erreichen. Andererseits würde sie vielleicht spüren, dass er nach ihr suchte. Manchmal besaßen Traumweber mit mächtigen Gaben diese Fähigkeit, sofern sie nicht durch andere Dinge abgelenkt wurden. Leiard stieg von seinem Arem und führte das Tier an den Straßenrand, wo ein großer, ovaler Felsblock stand. In den Stein waren Ziffern gemeißelt. Die Zirkler hatten erst vor kurzem solche Wegsteine entlang der Ost-West-Straße aufgestellt, und zwar in Abständen von etwa einem Tagesmarsch.
    Er lehnte sich mit dem Rücken an den Stein, schloss die Augen und versetzte sich in eine Traumtrance. Es war nicht weiter schwierig, da er das Gefühl hatte, seit Tagen nicht mehr geschlafen zu haben.
    Wir haben tatsächlich nicht geschlafen.
    Still!
    Leiard verlangsamte seinen Atem und suchte nach einem vertrauten Geist.
    Arleej?
    Er wartete kurz, dann rief er abermals. Nach dem dritten Ruf hörte er eine schwache Antwort.
    Leiard? Bist du das?
    Ja.
    Du klingst anders. Du bist es doch
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