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Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 01 Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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hinauf. Das Tal schrumpfte unter ihr zusammen, während sie in die Richtung flog, in der der Pass lag.
    Ein dumpfes Dröhnen ließ sie zu Boden blicken. Von den Felsen unter ihr wogte Staub auf. Dann kam Bewegung in das Gras, die Erde und die Felsen. Chaias Worte wehten durch ihre Gedanken.
    Trotzdem solltest du nicht länger allein hier verweilen. Du bist in Gefahr ...
    Wenn sie in Gefahr war, dann mussten die bevorstehenden Ereignisse schwerwiegend genug sein, um selbst eine mächtige Zauberin zu bedrohen. Furcht blitzte in ihr auf, aber dann stellte sich schnell eine nicht minder starke Neugier ein. Sie verharrte in der Luft und blickte hinab. Die Steine rollten jetzt zu Tal und zogen Wolken von Staub und Schmutz hinter sich her. Es sah so aus, als würde irgendetwas - oder irgendjemand - aus dem Innern der Erde aufsteigen.
    Sie hatte Geschichten von Bergen gehört, die explodierten und geschmolzenes Gestein ausspien und große Zerstörung verursachten. Falls etwas Derartiges bevorstand, war sie nicht gut beraten, direkt über diesem Felsen zu schweben. Sie sollte so schnell wie möglich davonfliegen.
    Die Fläche, die von dem seltsamen Geschehen unter ihr betroffen war, war jedoch recht klein. Die Berge um sie herum waren davon unberührt. Was immer dort unten geschah, es geschah nur an der Stelle, an der sie noch kurz zuvor gestanden hatte.
    Chaia hat nicht gesagt, dass ich zu der Armee zurückkehren müsse, nur dass ich nicht länger allein hier verweilen solle. Würde mir auch Gefahr drohen, wenn ich das Geschehen von der anderen Seite des Tals aus verfolgte?
    Sie flog zu einer Felsformation auf dem gegenüberliegenden Bergkamm und blickte zurück. Geschichten von gewaltigen Ungeheuern, die in Höhlen unter den Bergen lebten, gingen ihr durch den Sinn. Wenn man bedachte, wie übertrieben die Geschichten über die Siyee waren - die man als wunderschöne menschliche Geschöpfe mit am Rückgrat befestigten Vogelflügeln beschrieb -, war es durchaus wahrscheinlich, dass die Berichte über Ungeheuer genauso wenig Wahrheit enthielten. Aber falls tatsächlich eine solche Bestie erscheinen würde, wollte sie sie sehen.
    Ich sollte allerdings dafür sorgen, dass das Ungeheuer mich nicht sieht.
    Sie suchte die Felsformation nach möglichen Verstecken ab, dann ließ sie sich in einer dunklen Gesteinsspalte nieder. Die Spalte war kaum groß genug, um sich hineinzuzwängen, und die Luft war feucht und kalt, aber sie konnte sich dort verbergen und gleichzeitig das Tal im Auge behalten.
    Ein Donnern lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Hang gegenüber. Gestein und Erde quollen aus der Höhle. Eine tiefe Stille folgte. Alle Pflanzen rund um den Felsvorsprung waren verschwunden. Was übrig geblieben war, war offenkundig von Menschenhand geschaffen worden.
    Sie sah, dass die Felsen, von denen sie geglaubt hatte, sie seien natürlichen Ursprungs, in Wirklichkeit Teile einer Mauer waren. Jetzt war dahinter der weit aufklaffende Eingang zu einem Bergwerksstollen sichtbar geworden. Sie konnte sogar das bergmännische Emblem auf dem breiten Sturz über der Stollenöffnung erkennen: Schaufel und Picke.
    Mit Entsetzen erinnerte sie sich daran, dass man die Möglichkeit, die Pentadrianer könnten das Gebirge über die Minen durchqueren, im Kriegsrat erörtert und verworfen hatte. Dem dunwegischen Botschafter zufolge reichten die Minen nicht bis nach Hania hinein.
    Was offenkundig ein Irrtum war. Als eine schwarz gewandete Gestalt aus der Dunkelheit auftauchte, mit einem sternförmigen, leuchtenden Anhänger auf der Brust, dämmerte ihr langsam, wie sehr sie und die anderen Weißen ihren Feind unterschätzt hatten. Der Zauberer legte den Kopf in den Nacken, um das Sonnenlicht zu begrüßen, und Auraya gefror das Blut in den Adern. Es war der Mann, der sie vor einigen Monaten angegriffen und besiegt hatte. Kuar.
    Sie suchte nach einem vertrauten Geist.
    Juran?
    Die Antwort kam sofort.
    Auraya! Wo bist du?
    Hier.
    Während sie ihm zeigte, was sie selbst sah, erschienen weitere Pentadrianer. Kurz darauf trat ihr Anführer auf den Felsvorsprung hinaus. Jetzt konnte Auraya auch erkennen, dass die Erde weggefegt worden war, um große, quadratische Steine freizulegen - Pflastersteine.
    Der schwarze Zauberer stand mittlerweile am Rand des Abgrunds und blickte den steilen Hang hinab. Die Handflächen nach oben gedreht, streckte er die Arme aus. Gras und Erdreich wurden aufgewühlt und enthüllten langsam eine schmale Treppe, die zum Boden

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