Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
überrascht angestarrt. Jetzt spürte sie, dass ihr Magen einen Purzelbaum schlug.
    Sie machen mich schon jetzt zu einer Götterdienerin!
    Aber es dauerte Jahre, bis man zu einem Götterdiener geweiht wurde. Sie besah sich die Dienernovizen um sie herum. Sie waren alle Anfang zwanzig - etwa in ihrem Alter. Die Neulinge, die zusammen mit ihr ihre Ausbildung begonnen hatten, waren alle etwa zwischen fünfzehn und neunzehn.
    Magie ist der Grund, dachte sie. Oder vielmehr mein Mangel daran. Drevva schien tatsächlich in Bezug auf die Dinge, die sie mich lehren kann, der Stoff auszugehen. Ich vermute, all die Jahre der Ausbildung fließen größtenteils in die Verbesserung magischer Fähigkeiten.
    »Dienernovizin Reivan.«
    Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als Nekaun sie zu sich heranwinkte. Sie holte tief Atem, dann trat sie in die Mitte des Sterns.
    »Du bist erst seit wenigen Monaten Novizin«, erklärte er, »aber deine Kenntnisse der pentadrianischen Gesetze und Geschichte haben sich als vorbildlich erwiesen. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass du bereit bist, die volle Verantwortung als Dienerin der Götter auf dich zu nehmen.«
    Warum hat Imenja mich nicht gewarnt, dass sie das vorhatten? Sie blickte in die Richtung der Zweiten Stimme und sah, wie die Lippen der Frau sich zu einem flüchtigen Lächeln formten.
    »Dienernovizin Reivan«, wiederholte Nekaun. »Ist es dein Wunsch, dein Leben in den Dienst der Götter zu stellen?«
    Sie sah ihm in die Augen. »Ich wünsche es mir von ganzem Herzen.«
    »Bist du bereit, alles für die Fünf zu opfern?«
    »Das bin ich.«
    »Würdest du für sie auf Liebe, Wohlstand und sogar auf dein Leben verzichten?«
    »Das würde ich.«
    »Dann empfange dieses Symbol ihrer Macht und ihrer Einheit. Trage es stets über dem Herzen, da es deine Verbindung zu den Göttern und ihren Dienern ist.«
    Er öffnete die Hand, und ein silberner fünfzackiger Stern wurde sichtbar. Durch eine der Spitzen lief eine Kette, die jetzt zwischen Nekauns Fingern herabhing.
    Reivan griff nach dem Stern. Er war leichter, als sie erwartet hatte. Ehrfürchtig hob sie die Kette hoch und legte sie sich um den Hals.
    »Meine Augen, meine Stimme, mein Herz und meine Seele gehören den Fünf«, sagte sie.
    »Mögest du ihnen freudig und wahrhaft dienen«, beendete Nekaun das Ritual.
    Der junge Mann, der vor ihr geweiht worden war, stand auf der anderen Seite des Sterns, der im Boden eingelassen war. Reivan stellte sich neben ihn. Während sie beobachtete, wie der nächste Dienernovize vor Nekaun hintrat, nahm sie ein eigenartiges Gefühl wahr. Etwas kitzelte sie an der Stirn. Sie kratzte sich, aber das Gefühl kam von irgendeinem Ort innerhalb ihres Kopfes. Schließlich schloss sie die Augen und konzentrierte sich auf das Gefühl. Sofort wurde es zu etwas, das sie verstand.
    Willkommen, Reivan.
    Sie schlug die Augen auf und wandte sich um, um Imenja anzusehen. Die Stimme gehörte eindeutig ihrer Herrin, aber sie wusste, dass sie sie nicht mit ihren Ohren gehört hatte. Die Zweite Stimme lächelte.
    Ja, wir können jetzt durch unsere Gedanken zueinander sprechen.
    Imenjas Lippen hatten sich nicht bewegt.
    Ich... ich kann dir auf demselben Weg antworten?
    Ja.
    So fühlt es sich also an, wenn man Magie benutzt?
    Imenjas Lächeln wurde breiter.
    Ja und nein. Niemand ist wirklich ganz ohne Befähigungen, Reivan. Der Anhänger kann nur funktionieren, wenn du über gewisse magische Fähigkeiten verfügst. Jeder besitzt magische Fähigkeiten, selbst jene, die wir als unbefähigt erachten. Du ziehst nicht bewusst Magie in dich hinein oder bedienst dich ihrer, um diese Aufgabe zu erfüllen, und du brauchst keine wirkliche magische Fähigkeit, um dies zu tun, daher ist es in dieser Hinsicht ganz anders als die Benutzung von Magie.
    Reivan nickte.
    Du hättest mich vorwarnen können.
    Wegen der Zeremonie? Dann hättest du eine schlaflose Nacht gehabt. Ich wollte, dass du heute Nachmittag hellwach und aufmerksam bist.
    Ach ja? Was hast du denn vor?
    Oh, nur eine weitere langweilige Zusammenkunft mit einem murianischen Diplomaten.
    Inzwischen hatte die letzte der Dienernovizinnen ihren Sternenanhänger entgegengenommen. Als sie sich zu der Gruppe um Reivan gesellte, ergriff Nekaun abermals das Wort, um alle neuen Götterdiener willkommen zu heißen. Nachdem er seine Ansprache beendet hatte, traten die anderen Anwesenden im Raum vor, um sie zu beglückwünschen. Obwohl alle Lehrer, mit denen sie zusammengearbeitet hatte,

Weitere Kostenlose Bücher