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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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war. Sie wählte ihre Schritte mit großer Vorsicht, weil sie hoffte, ein wenig von seinen Worten hören zu können, bevor er ihrer gewahr wurde und in Schweigen verfiel.
    »... wirklich nicht wichtig, ob sie dir vergibt oder nicht. Du darfst sie nicht wiedersehen.«
    »Es ist wichtig. Es könnte für unsere Leute wichtig sein.«
    »Vielleicht. Aber was willst du sagen? Dass du in jener Nacht nicht du selbst warst?«
    »Es ist die Wahrheit.«
    »Sie wird dir nicht glauben. Sie wusste, dass ich in dir existierte, aber sie hat nie genug mitbekommen, um zu begreifen, was das bedeutete. Wenn ihr zusammen wart, habe ich mich zurückgehalten. Meinst du, ich hätte das aus reinem Anstand getan?«
    Er schwieg eine Weile.
    »Sie«, dachte Emerahl. Wer ist »sie«? Eine Frau, der er Unrecht getan hat, wenn dieses Gerede von Vergebung etwas zu bedeuten hat. War diese Frau der Quell all seiner Schwierigkeiten, oder ist sie nur für einen Teil davon verantwortlich? Sie lächelte. Typisch Mirar.
    Sie wartete, aber er blieb still. Ihr Magen rumorte. Er blickte auf, und sie trat vor, als sei sie gerade erst gekommen.
    »Eine erfolgreiche Jagd«, erklärte sie ihm und hielt das Breem hoch.
    »Das ist den Tieren gegenüber wohl kaum gerecht«, sagte er. »Gegen eine große Zauberin antreten zu müssen.«
    Sie zuckte die Achseln. »Es wäre nicht gerechter, wenn ich einen Bogen hätte und eine gute Schützin wäre. Was hast du getan?«
    »Ich habe darüber nachgedacht, wie schön es wäre, wenn es keine Götter gäbe.« Er stieß einen sehnsüchtigen Seufzer aus. »Welchen Sinn hat es, ein mächtiger, unsterblicher Zauberer zu sein, wenn man nichts Nützliches tun kann, weil man stets befürchten muss, ihre Aufmerksamkeit zu erregen?«
    Sie machte sich daran, das Breem über das Feuer zu hängen. »Was würdest du denn gern Nützliches tun, das ihre Aufmerksamkeit erregen würde?«
    Er zuckte die Achseln. »Einfach nur... irgendetwas, das nützlich wäre.«
    »Nützlich für wen?«
    »Für andere Menschen«, erwiderte er mit einem Hauch von Entrüstung. »Dinge wie... wie das Freiräumen einer Straße nach einem Erdrutsch. Dinge wie das Heilen.«
    »Du würdest nichts für dich selbst tun?«
    Er rümpfte die Nase. »Gelegentlich. Es könnte notwendig werden, mich zu schützen.«
    Emerahl lächelte. »Das wäre möglich.« Als sie sich davon überzeugt hatte, dass das Breem in der richtigen Position über den Flammen hing, hockte sie sich auf den Boden. »Es wird immer Götter geben, Mirar. Wir haben es in der letzten Zeit lediglich geschafft, ihnen in die Quere zu kommen.«
    Mirar lachte verbittert auf. »Ich bin ihnen in die Quere gekommen. Ich habe sie provoziert. Ich habe versucht, sie daran zu hindern, Menschen zu betrügen und die Macht an sich zu reißen, indem ich die Wahrheit über sie verbreitet habe. Aber du und die anderen...« Er schüttelte den Kopf. »Ihr habt nichts getan. Nichts, außer eure Macht zu genießen. Dafür haben sie uns den Namen ›Wilde‹ gegeben und ihre Lakaien ausgesandt, uns zu töten.«
    Sie zuckte die Achseln. »Die Götter haben uns immer im Zaum gehalten. Du kannst nach wie vor andere Menschen heilen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen.«
    Er hörte nicht zu. »Es ist so, als wäre man in einer Kiste gefangen. Ich möchte hinaus ins Freie und meine Glieder recken!«
    »Wenn du das tust, sei so freundlich und tu es weit entfernt von mir. Es gefällt mir immer noch, am Leben zu sein.« Sie blickte auf. »Bist du dir sicher, dass die Siyee unser Feuer nicht sehen werden?«
    »Ganz sicher«, erwiderte er. »Es ist gefährlich, in mondlosen Nächten in diesen engen Schluchten der Berge zu fliegen. Sie sehen gut, aber nicht so gut.«
    Emerahl drehte das aufgespießte Breem über dem Feuer und sah dann Mirar an. Er lehnte an einem Baumstamm. Das gelbe Licht des Feuers betonte die kantigen Umrisse seines Kinns und ließ seine blauen Augen hellgrün schimmern.
    Als er sich zu ihr umwandte und ihren Blick erwiderte, durchzuckte sie eine erregende Mischung aus Schmerz und Glück. Sie hatte geglaubt, dass sie ihn nie wiedersehen würde, und jetzt saß er dort, lebendig und...
    ... nicht ganz er selbst. Sie wandte den Blick ab und dachte an die Gelegenheiten, bei denen sie versucht hatte, ihm Fragen zu stellen. Er konnte ihr nicht erzählen, wie es kam, dass er noch lebte. Er hatte keine Erinnerung an das Ereignis, das ihn hätte töten sollen, obwohl er davon gehört hatte. Dies machte seine Behauptungen, er

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