Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier
das dann möglich?
Die Weißen hatten nach der Schlacht die Götter befragt. Chaia hatte es durchaus für denkbar gehalten, dass sich seit dem Krieg neue Götter erhoben hatten. Er und die anderen Götter gingen dieser Frage derzeit nach.
Seither hatte sie die verschiedenen Möglichkeiten viele Male mit den anderen Weißen erörtert. Rian widerstrebte es, zu akzeptieren, dass neue Götter geboren worden sein könnten. Obwohl er normalerweise so leidenschaftlich und zuversichtlich war, brachte ihn die Aussicht auf neue Götter aus der Fassung und machte ihn wütend. Auraya verstand langsam, was hinter seiner Einstellung steckte: Für ihn mussten die Götter eine unbezwingbare Kraft in der Welt darstellen. Eine Kraft, die immer gleich blieb und auf die er sich verlassen konnte.
Mairae dagegen war unbesorgt. Die Vorstellung, dass es neue Götter auf der Welt geben könnte, beunruhigte sie nicht. »Wir dienen unseren fünf Göttern, das ist alles, was zählt«, hatte sie einmal gesagt.
Juran und Dyara waren nicht davon überzeugt, dass der »Gott«, den Auraya gesehen hatte, real war. Dennoch waren sie besorgter als Mairae. Wie Juran erklärt hatte, wären reale Götter eine große Bedrohung für Nordithania. Seiner Meinung nach hatten die Pentadrianer behauptet, dass ihre falschen Götter sie in den Krieg geschickt hätten, um sich auf diese Weise den Gehorsam ihres Volkes zu sichern. Jetzt war es möglich, dass diese Götter real waren und dass sie die Pentadrianer ermutigt oder ihnen vielleicht sogar befohlen hatten, in zirklische Länder einzufallen.
In einem Punkt waren sie sich alle einig: Wenn einer der pentadrianischen Götter tatsächlich existierte, existierten die übrigen wahrscheinlich ebenfalls. Kein Gott würde seinen Anhängern gestatten, neben ihm noch falschen Göttern zu dienen.
Auraya runzelte die Stirn. Ich bin davon überzeugt, dass das, was ich gesehen habe, ein realer Gott war, daher muss ich davon ausgehen, dass es fünf neue Götter auf dieser Welt gibt. Aber das ist doch gewiss ...
»Auraya?«
Sie zuckte zusammen und blickte zu Danjin auf. »Ja?«
»Hast du überhaupt etwas von dem gehört, was ich gerade gesagt habe?«
Sie verzog das Gesicht. »Nein. Entschuldige.«
Er schüttelte lächelnd den Kopf. »Du brauchst dich bei mir nicht zu entschuldigen. Was immer dich so gründlich ablenken kann, muss wichtig sein.«
»Ja, aber es ist nichts, was mich nicht schon tausend Mal zuvor abgelenkt hätte. Was hast du gesagt?«
Danjin breitete die Hände aus und machte sich geduldig daran, noch einmal zu wiederholen, was er ihr erzählt hatte.
Emerahl saß reglos da.
Aus allen Richtungen drangen die Laute des nächtlichen Waldes auf sie ein: das Rascheln von Blättern, das Zirpen von Vögeln, das Knacken von Zweigen... Und irgendwo, nicht allzu weit entfernt, war das schwache Geräusch von Tritten zu hören.
Als es näher kam, straffte sie sich. Ein Schatten glitt in das Licht der Sterne.
Was ist das? Etwas Essbares, hoffe ich. Komm näher, kleine Kreatur ...
Das Etwas befand sich auf ihrer windabgewandten Seite, aber das sollte keine Rolle spielen. Sie hatte sich mit einer magischen Barriere umgeben, so dass die Gerüche, die sie verströmte, nicht nach außen dringen konnten.
Und davon gibt es mehr als genug, dachte sie kläglich. Nach einem Monat des Reisens und ohne Kleider zum Wechseln würde jeder übel riechen. Wie Rozea lachen würde, wenn sie mich jetzt sehen könnte. Die Favoritin ihres Hurenhauses schläft, bedeckt mit Schlamm und Dreck, auf hartem Boden, und ihr einziger Gefährte ist ein verrückter Traumweber.
Sie dachte an Mirar, der einige hundert Schritte hinter ihr am Feuer saß. Wahrscheinlich brabbelte er wieder vor sich hin und stritt mit der anderen Identität in seinem Kopf.
Dann kam die Kreatur in Sicht, und alle Gedanken an Mirar waren vergessen.
Ein Breem!, durchzuckte es sie. Ein wohlschmeckendes, fettes kleines Breem!
Sie sandte einen Strahl Magie aus, der das Tier auf der Stelle tötete. Dann stand sie auf, hob das kleine Geschöpf auf und traf alle Vorbereitungen, um es später garen zu können. Sie häutete es, weidete es aus und suchte sich schließlich einen guten Bratstock. Als alle Vorarbeiten erledigt waren, ging sie mit erwartungsvoll knurrendem Magen zurück zu ihrem Lagerfeuer.
Mirar saß genau so da, wie sie es sich vorgestellt hatte. Er starrte in die Flammen, und seine Lippen bewegten sich. Er bemerkte nicht, dass sie näher gekommen
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