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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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trage noch eine zweite Persönlichkeit in sich - Leiard -, glaubwürdiger. Leiard vermutete, dass er eine Annäherung an Mirars Persönlichkeit in seinem Geist trug, gebildet aus der großen Anzahl von Netzerinnerungen an den toten Anführer der Traumweber.
    Aber dies ist Mirars Körper, dachte sie. Oh, er ist viel dünner als früher, und sein weißes Haar lässt ihn erheblich älter aussehen, aber seine Augen sind dieselben.
    Mirar glaubte, dass sein Körper sein eigener war, konnte aber nicht erklären, warum es sich so verhielt. Leiard dagegen hielt es für einen bloßen Zufall, dass er Mirar ähnelte. Wenn Leiard die Kontrolle hatte, bewegte er sich vollkommen anders als Mirar, und Emerahl fragte sich, wie es ihr überhaupt gelungen war, ihn wiederzuerkennen. Erst wenn Mirar die Kontrolle übernahm, war sie wirklich davon überzeugt, dass es sein Körper war.
    Also hatte sie Leiard nach den Netzerinnerungen gefragt. Wenn das, was er sagte, die Wahrheit war, wie hatte sich das Ganze dann entwickelt? Wie war er zu einer so großen Anzahl von Mirars Netzerinnerungen gekommen? War es möglich, dass Leiard oder jemand, mit dem Leiard sich vernetzt hatte, Mirars Netzerinnerungen von vielen, vielen Traumwebern gesammelt hatte?
    Leiard konnte nicht mehr sagen, von wem er die Erinnerungen hatte. Tatsächlich erwies sich sein Gedächtnis als ebenso unzuverlässig wie das von Mirar. Es war, als hätten die beiden jeweils eine halbe Vergangenheit, obwohl keine der beiden Hälften die Lücken in der jeweils anderen zu füllen vermochte.
    Sie hatte sowohl Leiard als auch Mirar nach dem Turmtraum gefragt, der sie seit Monaten verfolgte und der ihr, wie sie vermutete, Mirars Tod zeigte. Keiner der beiden Männer hatte den Traum erkannt, obwohl es Emerahl schien, als verursache er Mirar Unbehagen.
    Es war ungemein ärgerlich. Sie war sich nicht sicher, was Mirar von ihr wollte. Als sie ihn auf dem Schlachtfeld entdeckt hatte, hatte er die Verletzten geheilt, geradeso wie alle anderen Traumweber es taten, aber offenkundig war diese Tarnung nicht ausreichend gewesen, sonst hätte er sie nicht gebeten, ihn fortzubringen. Allerdings hatte er nicht gesagt, wohin sie ihn bringen sollte. Diese Entscheidung hatte er ihr überlassen.
    Da sie wusste, dass er dazu neigte, sich Ärger mit den Göttern einzuhandeln, hatte sie ihn an den sichersten und entlegensten Ort gebracht, den sie kannte. Schon bald darauf hatte sie Leiard entdeckt. Er schien ihre Gesellschaft nur deshalb zu akzeptieren, weil er keine andere Wahl hatte. Sie konnte die Gefühle beider Männer wahrnehmen. Die Erkenntnis, dass Mirars Geist offen und leicht zu lesen war, war ein Schock für sie gewesen. Erst mit einiger Verzögerung hatte sie sich daran erinnert, dass Mirar seine Gedanken niemals so gut hatte verbergen können wie sie selbst. Es war eine Fähigkeit, die zu erwerben Zeit und die Hilfe eines Gedankenlesers erforderte, und wie alle Gaben musste man sie stets üben, oder der Geist verlernte sie.
    Das bedeutete, dass die Götter seine Gedanken lesen würden, wenn sie zufällig in seine Richtung schauten, und durch ihn würden sie sie sehen. Mirar wusste, wer sie war.
    Natürlich würden sie eigentlich keinen Grund haben, diesen halbverrückten Traumweber überhaupt zu beachten. Eines wusste sie über die Götter: Auch sie konnten niemals an mehr als einem Ort zugleich sein. Entfernungen konnten sie binnen eines Augenblicks überwinden, aber ihre Aufmerksamkeit galt stets nur einem Punkt. Da sie so viele Dinge beschäftigten, waren die Chancen, dass sie Mirar bemerkten, gering.
    Und wenn sie ihn bemerkten, für wen würden sie diese Person halten? Für Leiard oder für Mirar? Mirar hatte ihr etwas über die Götter erzählt, das sie zuvor nicht gewusst hatte. Sie konnten die körperliche Welt nur durch die Augen von Sterblichen sehen. Nach hundert Jahren lebten keine Sterblichen mehr, die Mirar schon früher begegnet waren, daher würde niemand ihn erkennen. Selbst jene Traumweber, die von ihren Vorgängern Netzerinnerungen an Mirar hatten, würden ihn jetzt nicht wiedererkennen. Die Erinnerung an die äußere Erscheinung war individuell verschieden.
    Die einzigen Menschen, die ihn noch erkennen konnten, waren Unsterbliche: sie, andere Wilde und Juran von den Weißen. Doch der Mirar, den sie kannten, hatte viel gesünder ausgesehen als dieser Mann. Sein Haar war blond gewesen und sorgfältig frisiert. Er hatte glatte Haut und mehr Fleisch auf den Knochen gehabt.

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