Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
hatte ihre Haut beruhigt, und sie hatte sich besser gefühlt.
    Jetzt hatte sie nur noch einen großen Eimer voller Seewasser, mit dem sie sich bespritzen konnte. Das Behältnis stand neben ihr in der Dunkelheit.
    Warum?, fragte sie sich. Warum bin ich hier?
    Sie dachte an den Streit zwischen dem netten Landgeher und dem bösen. Der böse Landgeher musste gesehen oder gehört haben, dass der nette plante, sie zu retten. Er hatte sie an einen anderen Ort gebracht, um sie für sich zu behalten.
    Aber warum will er mich behalten? Will er, dass ich für ihn arbeite, so wie der Plünderer und die Seeglockenfischer es wollten?
    Bei der Erinnerung an die Seeglocken durchzuckte sie ein Stich des Schmerzes. Ich hoffe, dass ich nie wieder eine Seeglocke zu sehen bekomme, dachte sie. Ich hasse sie. Ich hätte die Stadt nicht verlassen sollen. Wie konnte ich nur so dumm sein? Sie drehte sich auf den Rücken und blinzelte gegen die Tränen an. Ich hätte an die Gefahren außerhalb der Stadt denken müssen. Das ist mein Problem. Ich denke nicht nach, bevor ich etwas tue.
    Jetzt habe ich reichlich Zeit zum Nachdenken. Sie runzelte die Stirn. Vielleicht kann ich einen Weg ersinnen, um hier herauszukommen. Wie wahrscheinlich ist es, dass mein Vater oder irgendein gutaussehender Krieger mich finden wird? Vater weiß nicht, wo ich bin. Ebenso wenig weiß es dieser nette Landgeher. Ich sollte aufhören, darauf zu warten, dass jemand anders mich rettet, und mich stattdessen selbst retten.
    Sie seufzte. Aber was kann ich tun? Ich weiß nicht einmal, wo ich bin. Ich weiß lediglich, dass ich irgendwo in einem Raum bin.
    Vielleicht konnte sie mehr in Erfahrung bringen, wenn sie den Raum erkundete. Wenn sie Lärm machte, würde vielleicht jemand kommen, um herauszufinden, was hier vorging.
    Langsam richtete sie sich auf. Sie war noch immer furchtbar müde. Sie zwang sich aufzustehen und taumelte einige Schritte durch den Raum. Es war schwer, in der Dunkelheit das Gleichgewicht zu bewahren, und mehrmals wäre sie um ein Haar gestürzt. Endlich traf ihre ausgestreckte Hand auf eine harte Oberfläche.
    Es war Stein. Sie tastete sich an der Wand entlang und bemerkte Furchen im Gemäuer. Vermutlich handelte es sich dabei um mit Mörtel verstrichene Ritzen zwischen den Steinen. Langsam ging sie durch den Raum und suchte nach irgendwelchen Veränderungen in der Wand. Sie kam an zwei Ecken vorbei, bis sie schließlich auf die Tür stieß.
    Diese war aus Holz. Sie konnte metallene Türangeln auf der Innenseite ertasten. Schließlich holte sie tief Luft und stieß einen Schrei aus, der ohrenbetäubend im Raum widerhallte. Gleichzeitig hämmerte sie mit den Fäusten an die Tür.
    Nach wenigen Schreien musste sie jedoch wieder aufhören. Ihr Kopf drehte sich, und ihre Arme schmerzten. Sie ließ sich an der Tür zu Boden sinken.
    Von draußen erklang das Geräusch näher kommender Schritte. Hoffnung flammte in ihr auf, und ihre Stärke kehrte zurück. Sie schrie mit erneuerter Inbrunst. Direkt hinter der Tür waren Stimmen zu hören. Das Holz vibrierte, als sich jemand an dem Schloss zu schaffen machte. Als die Tür geöffnet wurde, zog Imi sich zurück. Zwei Männer erschienen.
    Sofort verlor sie allen Mut. Einer der Männer war derjenige, der sie gefangen hatte, der andere war ein Fremder. Als der Neuankömmling sie mit unmenschlichen, habgierigen Augen anstarrte, zerstob alle Hoffnung, und ihre Beine gaben unter ihr nach. Sie schlug sich die Knie auf dem steinernen Fußboden an und zuckte zusammen.
    Die beiden Männer beachteten sie nicht, sondern begannen ein leises Gespräch. Der Landgeher, der sie gefangen hatte, deutete auf etwas auf dem Boden außerhalb des Raums. Der Habgierige bückte sich, um es aufzuheben.
    Es war ein Sack. Als der Mann auf Imi zukam, wich sie zurück, aber es gab kein Entkommen. Als sie sich zur Wehr setzte, schlug er nach ihr und sprach mit Worten auf sie ein, die sie nicht verstand, aber sein warnender Tonfall entging ihr nicht. Sobald sie in dem Sack war, hob der Mann sie hoch und trug sie davon. Sie spürte, dass sie sich nach oben bewegte, dann sah sie Sonnenlicht durch das Gewebe des Sacks. Kurze Zeit später wurde sie wieder an einen dunklen Ort gebracht, und der Boden begann sich zu bewegen.
    Benommen vor Erschöpfung lauschte sie den eigenartigen Geräuschen um sich herum. Sie vervielfachten sich und wurden immer lauter. Schließlich überlagerten Stimmen alle anderen Geräusche, und Angst stieg in ihr auf. Landgeher

Weitere Kostenlose Bücher