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Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Leben, oder wir haben einen anderen Traumweber auf der Welt mit Fähigkeiten, die normalerweise Unsterblichen vorbehalten sind, antwortete Huan.
    Jurans Herz setzte einen Schlag aus.
    Ich bin mir nicht sicher, was schlimmer wäre. Dann erkennst du ihn also nicht?
    Ich kann ihn nur mit den Augen eines anderen sehen. Deshalb erkenne ich ihn nicht, wenn der Betrachter es nicht tut. Du bist der einzige lebende Mensch, der ihn erkennen kann.
    Du würdest es doch gewiss in seinem Geist lesen, wenn er Mirar wäre...?
    Ich kann nicht in seine Gedanken sehen.
    Juran blieb jäh stehen, und ein kalter Schauer überlief ihn.
    Könnte dieser Traumweber Leiard sein?
    Ja.
    Leiard kann nicht Mirar sein! Ich habe in seinen Geist geblickt.
    Einen Geist, der jetzt vollkommen verborgen ist. Wenn er das tun kann, könnte er zuvor auch imstande gewesen sein, Teile seines Geistes zu verbergen. Überdies kann er auf eine Art und Weise heilen, wie Unsterbliche es können, fügte Huan hinzu. Geradeso wie Mirar es konnte. Und es gibt noch etwas, das meinen Argwohn erregt.
    Was denn?
    Er hat Mirars Erinnerungen, und er hat zugegeben, dass er Mirars Stimme in seinem Geist hören könne.
    Aber er kann nicht Mirar sein! Ich hätte ihn erkannt!
    Das ist die Frage. Hundert Jahre sind eine lange Zeit. Wir wissen nichts über die Auswirkungen von Gedächtnisverlust bei den Sterblichen, die wir bisher geschaffen haben. Gibt es noch irgendwelche Porträts von Mirar?
    Die meisten sind zerstört worden, doch vielleicht finden sich in den Archiven noch welche. Aber... wir haben seinen Leichnam gefunden.
    Ihr habt einen Leichnam gefunden, der auf übelste Weise zerschmettert war. Vielleicht war es nicht Mirar.
    Was ist, wenn Leiard nicht Mirar ist?
    Er könnte ein neuer Wilder sein.
    Und das macht ihn zu einer Gefahr?
    Ja.
    Ist Auraya in Sicherheit?
    Chaia wacht über sie.
    Juran trat ans Fenster und blickte abermals auf die Stadt hinab. Wenn Leiard ein neuer Wilder war und sie gezwungen waren, ihn zu töten, würde das ein schwerer Schlag für Auraya sein. Vielleicht würde sie nicht so sehr trauern, wie sie es zu der Zeit getan hätte, als sie noch in ihn verliebt gewesen war, aber es würde ihr schwerfallen, die Logik der Götter, nach der alle Wilden eine Gefahr darstellten, zu verstehen.
    Wir haben nicht alle Wilden gefunden. Jene, die uns entkommen sind, haben uns keinen Ärger gemacht, sagte er.
    Noch nicht. Vergiss nicht, Macht verdirbt die Menschen. Unsterbliche erkennen unsere Autorität nicht an. Sie glauben, ihre Seelen würden es niemals nötig haben, den Tod ihres Körpers zu überwinden, daher halten sie es nicht für notwendig, uns zu gehorchen. Sie sind mächtig und können großen Schaden anrichten. Es ist besser, wenn wir uns ihrer jetzt entledigen, statt zu warten, bis sie ihr volles Potenzial erreicht haben.
    Was würden wir tun, wenn ein Zirkler unsterblich würde - ohne eure Hilfe?
    Wenn der Betreffende uns ergeben wäre, würden wir ihn vielleicht am Leben lassen.
    Juran drückte die Stirn gegen das kühle Glas.
    Also müssen wir Leiard töten. Wir haben keine andere Wahl.
    Falls er tatsächlich ein neuer Wilder ist.
    Wie können wir uns davon überzeugen, dass es sich tatsächlich so verhält?
    Wir werden ihn genau beobachten. Du solltest Auraya und die anderen Weißen noch nicht auf die Möglichkeit hinweisen, dass er ein Wilder sein könnte. Leiard hat sich erboten, sie in der magischen Heilung zu unterweisen. Das würde einer Gedankenverbindung bedürfen, die es uns ermöglichen könnte, den Schild zu durchdringen, mit dem er seinen Geist verbirgt. Wir müssen wissen, ob er tatsächlich Mirar ist, bevor wir zuschlagen.
    Wann wird das geschehen?
    Das haben wir noch nicht entschieden. Es gibt gewisse Risiken. Wir werden zuerst nach anderen Möglichkeiten Ausschau halten, seine wahre Identität zu enthüllen. Wenn wir zu einer Entscheidung gekommen sind, werden wir es dich wissen lassen. Gute Nacht, Juran.
    Juran wandte sich vom Fenster ab und ging zu dem Schrank hinüber, in dem er die Getränke für Gäste aufbewahrte. Er schenkte sich ein Glas torenischen Tipli ein. Obwohl er davon nicht betrunken werden konnte, kippte er den Inhalt herunter und schenkte sich dann noch einmal ein. Der scharfe Geschmack war ebenso ermutigend wie erfrischend.
    Ich hoffe um Aurayas willen, dass du dich irrst, Huan.
    Die Göttin antwortete nicht.

Teil 3

34
    V on oben betrachtet sahen die blauen Seen Sis wie glitzernde, auf silberne Fäden gezogene

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