Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier

Titel: Das Zeitalter der Fuenf 02 Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
Vom Netzwerk:
konnte, ohne ihre Reise zu verzögern, würde es doch befriedigend sein, ihnen ihren bösen kleinen Plan zu verderben - zumindest für eine Weile.
    Der Mann sah sie mit schmalen Augen an. »Ameri«, sagte er, ohne den Blick von Emerahl abzuwenden. »Sorg dafür, dass sie sich benehmen.«
    Der magere Mann streckte die Hand nach ihr aus und machte eine dramatische, lächerlich wirkende Geste. Magie prallte von ihrem Schild ab. Der Kerl war stärker als der Durchschnitt, und sein Angriff hätte die meisten Reisenden verletzt oder sogar getötet. Sie funkelte ihn an, nicht länger erheitert über die Situation.
    Als er innehielt, bestürmte sie ihn und seine Kameraden mit einer Wucht, die sie an die Wand schleuderte und dort festhielt. Dann wandte sie sich dem Tor zu und sandte eine Welle von Hitze aus. Schon bald begann das Tor zu glühen und sich zu verbiegen. Als Teile von geschmolzenem Metall ins Wasser fielen, erfüllte heißer Dampf den Tunnel. Ihr Schild schützte ihr Boot, aber die Männer begannen zu schreien. Schließlich ließ sie sie los und schleuderte sie zurück in den Tunnel.
    Als die letzten Reste des Tors ins Wasser sanken, trieb Emerahl ihr Boot voran, wobei sie darauf achtete, dass es nicht mit den glühenden Tunnelwänden in Berührung kam. Erst als sie am anderen Ende ins Freie gelangte, entspannte sie sich und blickte zu ihren Passagieren hinüber.
    Sie starrten sie erstaunt an.
    Emerahl zuckte die Achseln. »Ich habe es euch doch gesagt: Meine Gaben sind nicht unbeträchtlich. Und ich habe nicht viel übrig für Diebe.«
     
    Auraya ging von einem Schlingenbett zum nächsten und untersuchte einmal mehr die Siyee. Zwei der Kranken wehrten sich erfolgreich gegen die Herzzehre, zwei andere rangen damit. Sie wollte Mirars heilende Gabe nicht einsetzen, bevor sie sich sicher war, dass die Patienten die Krankheit nicht selbst bekämpfen konnten.
    Jetzt nenne ich es schon »Mirars heilende Gabe«, ging es ihr durch den Kopf. Nicht Leiards Gabe. Wahrscheinlich hat Mirar sie seit hunderten, ja sogar seit tausenden von Jahren benutzt. Es ist mehr seine Gabe als die Leiards.
    Tyve beobachtete sie voller Neugier und Sorge. Sie fand keine Ruhe. Sie konnte nur von Laube zu Laube gehen und nach einer Ablenkung suchen, die sie daran hinderte, darüber nachzudenken, was sie getan hatte.
    Ich habe Huan den Gehorsam verweigert. Ich habe den Göttern, den zu dienen ich geschworen habe, nicht gehorcht.
    Die einzige andere Möglichkeit hätte darin bestanden, einen Mann zu töten, der es nicht verdiente. Das dürfte keine Rolle spielen. Ich sollte darauf vertrauen, dass die Götter einen Grund haben, ihn tot sehen zu wollen. Juran hat es damals, vor langer Zeit, getan.
    Der Gedanke tröstete sie jedoch nicht, sondern brachte ihr nur noch größeres Unbehagen. Ich kann nicht glauben, dass Juran versucht hat, Mirar zu töten, ohne sich davon zu überzeugen, dass es gerechtfertigt war. Obwohl sie wusste, dass es seine Pflicht war, den Willen der Götter zu tun, war er dadurch doch in ihrem Ansehen gesunken. Ich frage mich, ob er weiß, was geschehen ist ...
    Eine der Siyee erwachte und bat um Wasser. Da Tyve sich nicht von der Stelle rührte, beeilte sich Auraya, der Frau eine Schale zu bringen. Als sie sie ihr an die Lippen hielt, stieg eine furchtbare Angst in ihr auf, und sie erstarrte.
    Eine vertraute Präsenz bewegte sich auf sie zu. Auraya stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als sie Chaia erkannte.
    Auraya, sagte er.
    Chaia!
    Wie ich sehe, brauche ich dir nicht zu erzählen, dass du in Schwierigkeiten bist, fuhr er fort. Er sprach leichthin, aber sie spürte eine tieferliegende Sorge.
    Nein, erwiderte sie.
    Eine Hand legte sich auf ihre. Sie schaute verblüfft auf und sah, dass Tyve ihr die Schale abnahm. Er bedeutete ihr, die Patientin ihm zu überlassen. Auraya ging zum Eingang der Laube hinüber.
    Warum habe ich es getan?, fragte sie Chaia. Oder warum habe ich es nicht getan?
    Du hast ein Gewissen, entgegnete er. Du musst dich davon überzeugen, dass deine Taten gerechtfertigt sind. Für dich ist Gerechtigkeit wichtiger als Gehorsam. Das ist ein Teil deines Wesens, der mir gefällt. Unglücklicherweise sind die anderen nicht meiner Meinung.
    Alle anderen oder nur Huan nicht?
    Wir mögen unterschiedliche Ansichten vertreten, aber in unseren Entscheidungen sind wir einig, Auraya. Es steht dir nicht zu, zu erfahren, wie jeder Einzelne von uns denkt.
    Sie trat hinaus. Das Sonnenlicht war zu grell, und sie

Weitere Kostenlose Bücher